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Fallbericht: Vemurafenib beim anaplastischen SD-Krebs

| Beitrags-ID: 250289

Hallo,

Einzelfallberichte sind immer mit äußerster Vorsicht zu genießen.

Die angesehene medzinische Fachzeitschrift „The New England Journal of Medicine“ hat in ihrer Ausgabe vom 14. Februar 2013 auch einen Fallbericht zu einem anaplasitschen Schilddrüsenkarzinom beschrieben.

Der Patient hatte eine ein monatige Krankengeschichte bevor er in die Kalifornische Klinik kam. Dort wurde per FDG-PET/CT neben dem anaplastischen Karzinom in der Schilddrüse auch Lungen und Knonchenmetastasen festgestellt. Am nächsten Tag wurde die Schilddrüse und eine Tracheotomie (=Luftröhrenschnitt) durchgeführt.

Er bekam dann zunächst Paclitaxel (Stoff aus der Eibe) und Carboplatin(Zytostatika; siehe : Panthera-Studie beim fortgeschrittenen PTC, FTC und ATC.), da er in Folge jedoch unter zunehmender Luftnot litt, entschied man sich auf experimenteller Ebene mit Einverständnis des Patienten Vemurafenib (960 mg zweimal täglich) zu geben. Dies geschah ab dem 10. Tag.
Der Zustand verbessert sich darauf schnell, so dass am 14. Tag eine Strahlentherpie erfolgte und am 16. Tag der Patient entlassen werden konnte.

Beim Patienten wurde eine BRAF T1799A ( V600E )-Mutation nachgewiesen.
Am 34. Tag wurde festgestellt, dass die Metastasen fast vollständig verschwunden waren.

Die Ärzte geben zu bedenken, dass erst noch eine längere Beobachtung und Studien notwendig sind. Es liege jedoch nahe Patienten mit dem anaplastischen Schilddrüsenkarzinom auf eine BRAF (V600E) Mutation zu testen (nicht alle anaplastische haben eine BRAF-Mutation), und gegebenenfalls auf experimenteller Ebene Vemurafenib zu verabreichen.

Vemurafenib ist ein Tyrosinkinase-Inhibitor (FAQ: Was sind Tyrosinkinase-Inhibitoren?), der bereits seit 2012 eine Zulassung für die Behandlung des schwarzen Hautkrebs hat, und daher ach im Off-Label-Use beim Schilddrüsenkarzinom einsetzbar ist.

Viele Grüße
Harald


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