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Hormoneinstellung nach Schilddrüsenentfernung (medulläres Karzinom)

| Beitrags-ID: 402045

Hallo ihr Lieben,

nach meiner Diagnose und der Operation (Februar 21) durchlaufe ich eine Berg und Talfahrt mit dem L-Thyroxin. Über die erste Dosierung 75, danach 100, danach runter auf 88 und momentan wieder auf 75 , fühle ich mich inzwischen nicht mehr wie ich selbst. Hatte ich mich mit der vermeintlich zu hohen Dosis von 100 fit, aufgeweckt und motiviert gefühlt (allerdings mit dem sporadischen Vorkommen von Herzrasen trotz dem für mich normal niedrigem Blutdruck und einer unangenehmen Ruhelosigkeit in den Beinen beim Zubettgehen) So fühle ich mich seit der Einnahme von 75  ständig müde, unmotiviert, meine Deperessionen die ich seit 8 Jahren mit 10mg Citalopram wunderbar geregelt bekommen habe , verstärken sich. Mir kommen ständig die Tränen. Ich kann mir fast nichts mehr merken, habe starke Konzentrationsprobleme. Abgesehen davon dass ich trotz regelmäßigem Sport mein Gewicht nicht halten kann. Nun kamen auch noch Hitzewallungen hinzu und meine Haut am ganzen Körper wurde rauh und irgendwie „uneben“. Nur durch Bewegung kann ich den „Motor“ irgendwie am Laufen halten aber spätestens um 20:00 Uhr ist es als ob mir jegliche Energie im Hieb entzogen wird. Dann falle ich ins Bett.

Wie lange kann es denn dauern bis die richtige Dosierung für meinen Körper steht? Ich habe schon über Unverträglichkeit von L-Thyroxin gehört bzw. dass der Körper es nicht verarbeiten könnte, bis hin zu fast schon zu schönen Wirkungen von natürlichenSchweinehormonen gelesen.  Gibt es denn einen ungefähren Wert an dem man sich orientieren kann, wenn die Schilddrüse komplett fehlt?

Was den Krebs angeht (2 cm Tumor, Mikrometastase im benachbarten Lymphknoten, alle anderen o.B.) , fühle ich mich nach anfänglicher Komplettpanik, inzwischen verhalten positiv, denn mein Calcitoninwert hat sich recht schnell von 780 vor der OP  bereits nach 2 Wochen auf 6 und nach 3 weiteren Wochen auf <2 eingependelt. Mein CEA war kurz nach der OP auf 12,1 aber auch der liegt nun wieder bei 3 – und auch eine Darmspiegelung und ein umfangreicher Bauch Ultraschall beim Gastroenterologen war ohne Auffälligkeiten. Von einem PET CT hatte der mir wegen der Strahlenbelastung abgeraten.

Es wäre schön von Euch zu hören, denn lange Zeit konnte ich mich nicht überwinden hier ins Forum zu schreiben, weil einfach alles was mit dem Krebs zu tun hatte mich gelähmt und geängstigt hat, und es manchmal immer noch für mich surreal ist. Ich merke dass ich mich damit auseinandersetzen muss, dass ich an Krebs erkrankt bin und lernen muss es als Normalität anzusehen darüber zu lesen und zu schreiben. Dann werden hoffentlich auch irgendwann die Schläge in die Magengrube nachlassen oder Schwächer werden.

Liebe Grüße an Euch alle,  Ulrike