Update 15.07.2022
Larotrectinib – Übersichtsartikel
Für wen ist dieser Beitrag von Interesse?
Diese Beitrag ist nur für Schilddrüsenkrebspatient*innen von Bedeutung, die einen fortgeschrittenen nicht-jod-speichernden Schilddrüsenkrebs haben; siehe FAQ: Welcher Schilddrüsenkrebs und welche Therapie?
Einführender Beitrag:
Neue Therapieoptionen für fortgeschrittene (SD-)Karzinome (Offline Nr. 24; August 2020)
Achtung:
Es gibt noch eine weitere Substanz, die durch die Firma
für das Schilddrüsenkarzinom entwickelt wird:
= Handelsname
(weitere Namen: LOXO-101)
Larotrectinib, gehört zu den
(TKI) und ist ein selektiver
Tropomyosin Rezeptor Kinase (TRK)-Inhibitor.
Larotrectinib wird von von der Firma
entwickelt; Larotrectinib wird daher auch unter dem Namen LOXO-101 geführt.
NTRK= neurotrophic tyrosine receptor kinase;
NTRK1 und NTRK3 ist eine Receptor-Tyrosinkinase, die wenn sie mit einem von drei möglichen Fusionspartner zur Aktivierung des MAPK-Signalweges in einer Krebszelle führt. NTRK1 und NTRK3 kommen bei ca. 1-5% beim papillären Schilddrüsenkrebs vor, und häufiger bei papillären Schilddrüsenkarzinomen die auf Grund einer hohen Strahlenbelastung entstanden;
Substanzen die auf die NTKR-Genfusionen zielen:
Quellen siehe
- FAQ: Molekulare Mutationen beim Schilddrüsenkrebs
- NTRK Fusions in Papillary Thyroid Cancer: Expanding Targetable Treatment Options (Peter J. Sciavolino auf www.targetedonc.com 7.10.2016)
Ein weiterer NTRK-Inhibitor ist Entrectinib (Handelsname: Rozlytrek) – Übersicht
Englische Informationsseite von Bayer: TFK Fusion Cancer
NTKR . (engl. Abkz.)
= neurotrophic tyrosine receptor kinase;
NTRK1 ist eine Receptor-Tyrosinkinase, die wenn sie mit einem von drei möglichen Fusionspartner zur Aktivierung des MAPK-Signalweges in einer Krebszelle führt.
Die us-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA hat in einer beschleunigten Zulassung (accelerated approval) am 26. November 2018 Larotrectinib bei allen Krebserkrankungen, die eine TRK-Fusionen aufweisen, für die Therapie zugelassen.
Vitrakvi® hat am 23.09.2019 nun auch in Europa die Zulassung erhalten.
Seite der europäischen Zulassungsbehörde EMA: Vitrakvi
Zur Problematik Zulassung und Nutzenbewertung siehe:
Die Nutzenbewertung bei Tumor-agnostischen Substanzen ist derzeit noch mit Problemen behaftet, da die „normale“ Nutzenbewertung sich an Tumoren eines Organs ausrichtet.
Update 26.01.2022: Laut M. Brose, US-amerikanische Onkologin, sind die Daten von Larotrectinib bezüglich Wirksamkeit und Toxität etwas besser wie für Entrectinib (TargedOnkologie 25.01.2022).
Die DGHO – Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V. hat dazu ein Positionspapier erstellt:
Beim G-BA gibt es hierzu folgende Beschlüsse:
Beschlussdatum: 02.04.2020
Inkrafttreten: 02.04.2020
Beschluss veröffentlicht: BAnz AT 28.05.2020 B3
Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens von Larotrectinib gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie:
Ein Zusatznutzen ist nicht belegt.
Studienergebnisse nach Endpunkten:
Es liegen keine geeigneten Daten vor, die eine Bewertung des Zusatznutzens ermöglichen.
(…)
2. Anzahl der Patienten bzw. Abgrenzung der für die Behandlung infrage kommenden Patientengruppen
ca. 390 − 770 Patienten
(…)
Larotrectinib kann in Einzelfällen eine relevante Therapieoption darstellen.
Grundlage des Beschlusses des G-BA ist das Dossier des pharma Unternehmens, welches vom IQWiG bewertet wird:
Studien (Publizierte Ergebnisse)
Folgende laufenden Studien, auch im deutschen Sprachraum sind bekannt:
Für Patient*innen, die nicht an diesen ersten Studien teilnehmen konnten, wurde bereits im Januar 2019 ein erweiterter Zugang durch diese Studie gewährt:
Studienorte sind nicht aufgeführt.
Bislang keine Erfahrungsberichte bei uns im Forum.
Online-Mitlgiederversammlung bis 03.06.2023 (15:30 Uhr):- offene Diskussion.
In die Liste der Teilnehmenden eintragen, und schon jetzt diskutieren.
Hallo,
Vitrakvi® hat am 23.09.2019 nun auch in Europa die Zulassung erhalten.
Da die NTRK Fusion beim Schilddrüsenkrebs vergleichsweise selten beobachtet wird, sind bis dato nur 10 Patienten mit SD-Krebs in den laufenden Studien ausgewertet worden. Die Gesamtansprechrate (ORR) bei diesen Patienten lag bei 70%.
Insgesamt wurden 93 Patienten mit verschiedenen Tumortypen ausgewertet und die ORR lag im Durchschnitt bei 72%, bei Kindern noch wesentlich höher.
Grüße,
Hector