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ATLEP-Studie: Pembrolizumab u Lenvatinib (Phase II)

 

Update 09.06.2023

Studie: Pembrolizumab und Lenvatinib beim anaplastischen oder wenig-differenzierten Schilddrüsenkrebs (Phase II)

Für wen ist dieser Beitrag von Bedeutung?
Betroffene mit dem:

Überblick:

Inhalt dieses Beitrags:

Die Studie ist geschlossen und nimmt keine Patient*innen mehr auf.

Studiendesign

Hector hat bereits auf diese Studie hingewiesen Beitrags-ID: 384746 (19.11.2019):

    • Phase II, Open-label, Study in Patients with anaplastic (ATC) or poorly differentiated thyroid carcinomas (PDTC) to investigate the Clinical Efficacy and Safety of the Combination Therapy of Lenvatinib and Pembrolizumab

Abkürzung für die Studie: ATLEP

Im Deutschen Register Klinischer Studien: DRKS00013336

EudraCT-No.: 2017-004570-34

Bei dieser Phase-II-Studie (Phasen klinischer Studien) bekommen alle Patient*innen die Medikamente (Open-label):

Ausschlusskriterium:

    • Leider darf man vorher

nicht

TKI

Erste Ergebnisse

Auf der Tagung der Schilddrüsen-Chirurg*innen ( Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie (CAEK)) hat am Samstag, 7.12.2019 Frau PD Dr. Christinie Dierks, Universitätsklinik Freiburg – Klinik für Tumorbiologie (Onkologie), erste Ergebnisse dieser Studie vorgestellt.

Beim anaplastischen Schilddrüsenkrebs haben ca. 25 % eine BRAF-Mutation für diese gibt es eine neue Therapie:

Für die anderen 75% kommt diese Studie in Betracht.

Das mittlere Überleben beim anaplastischen Schilddrüsenkarzinom ist trotz einer TKI-Behandlung zwischen 3,8 und 5 Monaten nach Diagnose.

Das der Tumor ein sehr schnelles Wachstum hat, ist es wichtig zu Beginn den Tumor am Wachstum zu hindern, hier hat sich Lenvatinib als ein sehr gute Substanz erwiesen, die die Blutversorgung der Tumore behindert.

Pembrolizumab ist ein Immun Checkpount Inhibitor, der das eigenen Immunsytem wieder gegen diese Krebszellen aktiviert. Dieser braucht jedoch seine Zeit, darum ist es – so die Vorstellung wichtig – möglichst schnell mit Lenvatinib beginnt.

Auf der CAEK -Tagung wurde nun erste Ergebnisse präsentiert von 8 Patient*innen mit dem wenig-differenzierten (2) und dem anaplastischen (6) Schilddrüsenkrebs.

Ein paar Patient*innen sind leider auch schon verstorben:

  • eine*r Patient*in nach einem Monat sehr schnell, bevor die Substanz wirken konnte
  • eine*r Patient*in an einer Blutung infolge einer Operation nach 11 Monaten
  • eine*r Patient*in (PDTC) nach Tumorprogress nach 25 Monaten
  • eine*r Patient*in nach einer Unterbrchung der Therapie nach 4 Monaten

Die anderen Patient*innen nehmen die Therapie weiterhin nun 40, 27, 19 bzw. 15 (PDTC) Monate.
Dies sind für das ATC sensationell gute Ergebnisse!

Erste Ergebnisse der ATLEP-Studie legten die Vermutung nahe, dassdie  immunhistochemische Bestimmung der PD-L1-Expression (>50%) oder eine hohe Mutations-Rate/Frequenz eine Vorhersoage für den Erfolg mit der Kombinationstherapie von Lenvatinib (Lenvima®) und Pembrolizumab (Keytruda™) erlauben. In der Abschließenden Datenauswertung der ATLEP-Studie zeigt sich jedoch, dass der Erfolg der Therapie unabhängig von der PD-L1-Expression ist (Quelle: Vortrag auf dem DGE, 7.6.2023).

Die Studie wird an der Uniklinik Freiburg durchgeführt:
Universitätsklinik Freiburg – Klinik für Tumorbiologie (Onkologie) (Frau PD Dr. Dierks)

Update 2022: Frau Prof. Dr. Dierks ist nun an der Uni-Klinik Halle/Saale

Kooperationszenten sind:

Publikationen

Interner Hinweis für Harald: ab 20191206_105637

  • Dieses Thema wurde geändert vor 1 Jahr, 3 Monaten von Harald.
    Dieses Thema wurde 8-mal bearbeitet.
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mehcoj
Nutzer*In

Verstehe ich das richtig, das dem Bericht von Frau PD Dr. Christinie Dierks einer der beiden Teilnehmer mit PDTC verstorben ist und der zweite Teilnehmer weiter an der Studie teilnimmt?

Ist bekannt ob der verbleibende Teilnehmer PD1 bzw. PDL1 positiv ist?

Beste Grüße! Mehcoj

Hallo Mehcoj,

da es ja nur zwei Betroffenen mit dem PDTC sind, kann man da keine Aussage machen, egal ob die nun PDL1 positiv waren bzw. sind, darum braucht es ja diese Studie.

In der Vorläuferstudie waren jedenfalls Betroffe dabei die sowohl PDL1 positive (>50%) waren als auch Betroffenen bei denen PDL1 <50% war .

Wobei die mit >50% am besten ansprachen oder wenn der Tumor eine hohe Mutationsfrequenz hatte.

Viele Grüße
Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Rita04
Nutzer*In

Der Bericht vom Mitglied woanders zu Meine Erfahrungen mit Lenvantinib (nach Sorafenib) findet sich im Thema: Betroffene die Sorafenib und Lenvatinib bekommen bzw. haben

(…)
Meine Situation ist vielleicht etwas anders als die meisten, die zurzeit Lenvatinib nehmen und zwar, weil ich zuvor Sorafenib (Nexavar) genommen habe. Diese ungewöhnliche Reihenfolge erklärte sich einfach daraus, dass ich unbedingt in die ATLEP-Studie wollte. Als Überbrückung bis zu Beginn der Kombinationstherapie Lenvantinib + Pembrolizumab habe ich mich also für Sorafenib entschieden.

Hallo woanders,

danke für deinen tollen und ausführlichen Bericht. Kann ich noch einmal fragen, nach Sorafenib machst ob du jetzt die Kombinationstherapie von Lenvima und Keytruda?
Wer leitet die ATLEP- Studie?
Und wie hast die Therapie mit Keytruda vertragen bisher? Mein Vater hat auch ein PDTC und wir fügen jetzt Keytruda hinzu.

Ich freue mich, dass es dir gut geht und drücke die Daumen für das nächste CT!

Liebe Grüße
Rita

woanders

Kann ich noch einmal fragen, nach Sorafenib machst ob du jetzt die Kombinationstherapie von Lenvima und Keytruda?
Wer leitet die ATLEP- Studie?
Und wie hast die Therapie mit Keytruda vertragen bisher? Mein Vater hat auch ein PDTC und wir fügen jetzt Keytruda hinzu.

Liebe Rita,

ja, es geht um die Kombinationstherapie Lenvima + Keytruda (Pembrolizumab). Die Studie wird in Freiburg und Halle durchgeführt. Geleitet wird sie u.a. von Prof. Dr. Dierks (Uniklinik Freiburg).

Die erste Infusion mit Pembrolizumab habe ich erst vor zwei Wochen erhalten. Ich habe sie sehr gut vertragen und war bereits ein Tag später in den Vogesen wandern :D

Einige Tage später hatte ich leichte Muskelschmerzen an Armen und Händen, die aber schnell wieder vorbei waren. Insgesamt meinte die Study Nurse, dass die meisten Patientinnen und Patienten mit Pembrolizumab sehr gut klarkommen. Das einzig anstrengende war für mich die lange Zeit, die man vor und nach der Infusion braucht, da vorher ein Blutbild gemacht werden muss und man danach noch zwei Stunden zur Überwachung bleiben muss. Insgesamt muss man also 5 bis 6 Stunden einplanen. Die Infusion an sich (200mg) dauert nur 30 Minuten.

Deinem Vater und Dir wünsche ich viel Kraft und Durchhaltevermögen!

Herzlich

woanders

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Rita04
Nutzer*In

Liebe woanders,

ganz lieben Dank für deine Antwort! Ich wusste nicht, dass es die ATLEP Studie von Frau Dr. Dierks ist.

Den Namen hat sie so nicht erwähnt, aber Frau Dr. Dierks ist seit letzter Woche auch die behandelnde Ärztin meines Vaters!
Da er mit Lenvima vorbehandelt ist, ist er nicht in der Studie an sich, aber wir starten jetzt auch mit Keytruda. Momentan warten wir noch auf die Krankenkasse…

Danke für die Infos und gut zu wissen, dass es so lange dauert, dann können wir das einplanen.

Ich wünsche dir auch ganz viel Kraft und hoffe du verträgst es weiter so gut! Daumen für das CT sind gedrückt.

Liebe Grüße

Rita

Hallo,

auf dem Europäischen Onkologen Kongress ESMO 2020 hat PD Dr. Chrisitine Dierks Ergebnisse zu den ersten 20 Patient*innen in dieser Studie vorgestellt.

Auf der Website Targeted Oncology – Thyroid vom 23.9.2020 wird darüber berichtet:


Kernbotschaft:

    Es brauch ein sehr lange Zeit bis Pembrolizumab wirkt.

    Viel Aussagen konnte Frau Dierks nicht machen, da gerade mal 3 Monate vergangen sind, wobei mache Patient*innen auch schon länger in der in der Studie sind.
    So ist die Rate, dass eine Wirkung zu sehen ist (Vermutlich nach RECIST), nach 3 Monaten 30%;

    Ein komplette Remission wurde auch bei 8 Patient*innen auch erreicht, allerdings die frühste erst nach 11 Monaten.

Die Idee der Kombination mit Lenvatinib (siehe oben) beruht darauf, dass Lenvatinib sehr schnell wirkt, und Betroffenen mit dem anaplastischen Schilddrüsenkrebs meist einen schnellen Progress haben, währen Pembrolizumab seine Zeit braucht bis es wirkt.

Viele Grüße
Harald

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
woanders

Liebe Alle,

da ich einer von den Patienten in der Studie bin, möchte ich das kurz aus meiner bisherigen Erfahrung beleuchten.

Nach 3 Monaten Kombinationstherapie zeigen sich die ersten Erfolge. Beim letzten PET-CT war bereits ein deutlicher Rückgang einiger Metastasen festzustellen. Andere hingegen zeigten sich größenprogredient. In diesem Zusammenhang muss man aber berücksichtigen, dass, wenn die Malignome mit T-Zellen angegriffen werden, es zunächst zu einer Vergrößerung kommt. Ein Progress kann also u.U. ein Zeichen sein, dass die Immuntherapie wirkt. Selbst erfahrene Nuklearmediziner und Radiologen scheinen einige Probleme zu haben, bei Kombinationstherapien die Befunde adäquat zu interpretieren, weswegen ich nur dazu raten kann, sich die Befunde von einer fachkundigen Onkologin erklären zu lassen.

Für mich ist diese Therapie die größte Hoffnung seit der Diagnose. Es hat aber lange gedauert, bis ich das Gefühl hatte, kompetent betreut zu werden.

Meine Lebensqualität würde ich nach wie vor als hoch einstufen. Die Nebenwirkungen halten sich stark in Grenzen. Wie Harald andeutet, ist es eben ein Marathon und kein Sprint. Man muss viel Geduld und Zeit bringen. Letzteres haben leider nicht alle Patientinnen und Patienten.

Meine Fahrten nach Freiburg alle drei Wochen sind nun Teil meiner Routine geworden. Wir verbinden sie immer mit schönen Momenten: gute Abendessen sowie kleine Wanderungen und Touren in Vogesen und Oberrhein.

Ich hoffe, dass diese Kombinationstherapie für alle mit einem RJ-refraktären gering-differenzierten oder anaplastischen SD-Krebs zu einem Lichtblick wird.

Haltet durch!

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Ivana
Nutzer*In

Liebe Forums Mitglieder,

Ich möchte nun endlich unseren Erfahrungsbericht hier einstellen. Bisher war ich stiller Mitleser in diesem Forum und einige Informationen haben mir sehr geholfen.

Meine Mutter (71 Jahre) ist ebenfalls Teilnehmer der ATLEP Studie (Seit November 2019).

Kurz zu ihrer Krankheitsgeschichte:

05/2019: Operative Entfernung der Schilddrüse (wir sind von einem gewöhnlichen Kropf ausgegangen). Die histologische Untersuchung des Gewebes ergab ein follikuläres Schilddrüsennkarzinom (im Nachhinein man kann davon ausgehen, dass diese histologische Untersuchung falsch war, und dass es sich von Anfang an um ein wenig differenziertes Schilddrüsenkarzinom gehandelt hat)

06/2019: Radio-Jod-Therapie
06/2019: PET/CT: ein Tumor an der linken vena jugularis wurde entdeckt sowie Metastasen in der Lunge, Lymphen und natürlich im verbliebenen Schilddrüsenbett (da keine radikal Entfernung der Schilddrüse erfolgte, wie dies sonst bei bekannter Diagnose erfolgt wäre).

07/2019: operative Entfernung des Venentumors + Diagnose des wenig differenzierten Schilddrüsenkarzinoms

09/2019: zweite Radio-Jod-Therapie (auch dies im Nachhinein ein Fehler, die Ärzte hofften trotz der Diagnose auf eine Jodaufnahme der Zellen)

09/2019: PET/CT ergab Wachstum der Metastasen und neue Metastasen im Wirbelsäulenbereich + Tumorthrombose. Der Tumormarker war in der Zwischenzeit auf fast 7000 gestiegen

10/2019: Strahlentherapie für die Metastasen im Wirbelsäulenbereich

seit 11/2019: Kombinationstheraipe Lenvatinib und Pembrolizumab im Rahmen der ATLEP Studie

Seit der Teilnahme an der ATLEP Studie gibt es eine deutliche Remission der Metastasen und des Tumormarkers.

Allerdings gab und gibt es immer wieder Nebenwirkungen:
– relativ schnell nach der ersten Einnahme von Lenvantinib eine Schwellung/Hämatom im Brustbereich, das aber recht schnell wieder verschwand
– schmerzhafte Entzündung der Oberarme/Schultern auf beiden Seiten, nach Behandlung mit Cortisonspritzen deutliche Besserung
– Aktuell haben wir stark mit dem Gewichtsverlust zu kämpfen aufgrund von Übelkeit und Durchfall

Hat jemand konkrete Tips, wie wir die Ernährung in den Griff bekommen können? Meine Mutter ist in den letzten Wochen stark abgemagert. Welche Medikamente/Präparate sind empfehlenswert? Sollten wir es mit hochkalorischen Drinks probieren?

Ein Pausieren der Behandlung kommt nicht in Betracht. Nachdem wir dies einmal für einige Zeit gemacht haben, sind die Werte ziemlich schnell nach oben geschossen.

Jeder Ratschlag ist willkommen.

Euch allen weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen!

Liebe Grüße

Ivana

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mehcoj
Nutzer*In

Hallo Ivana,

Darf ich fragen, welche Dosis Lenvatinib deine Mutter derzeit nimmt?

Ich gehe davon aus, dass die Verdauungsprobleme hauptsächlich durch Lenvima verursacht werden.

Auch ich bin derzeit erfolgreich in der Kombination Lenvatinib und Pembrolizumab unterwegs. Durchfall und dadurch starker Gewichtsverlust war zuletzt der Grund, die Dosis von 14 auf 10mg zu reduzieren. Dies ist jetzt etwa 6 Wochen her und ich habe 6 kg zugenommen. Die Wirkung haben wir derzeit nur durch Messung des TG Wertes überprüfen können. Der ist weiterhin stabil. Er war unter der Therapie von 2250 auf wieder 30ng/ml gefallen.

Vielleicht besprecht ihr mit den Ärzten eine Dosis Reduktion von Lenvatinib ?

Zuletzt hatte ich mit Opium Tropfen (Dropizol) die Durchfälle in den Griff bekommen. Die Wirkung ließ dann aber nach einem Jahr stark nach und die Durchfälle waren nicht mehr handelbar.

Viele Grüße, Mehcoj

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Ivana
Nutzer*In

Liebe Mehcoj,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Meine Mutter bekommt täglich 16mg. Eine Reduktion wird derzeit von den Ärzten nicht empfohlen.

Wow, 6 Kilo Zunahme in 6 Wochen ist toll. Waren Übelkeit/Durchfall allein durch die Reduktion weg, oder hast du trotzdem zusätzlich Medikamente genommen?

Von solchen TG Werten können wir nur träumen. Wie gesagt, der höchste war knapp 7000, dann nach Beginn der Therapie ist er rapide auf ca. 400 gesunken, kurzzeitig war er auf 170 runter. Nach einer kurzen Pausierung der Behandlung wieder auf 1600 gestiegen, jetzt warten wir noch auf die aktuellen Werte, die sind aber bestimmt wieder niedriger.

Kennt jemand eine gute onkologische Ernährungsberatung im Raum Stuttgart, vor allem mit Lenvatinib-Erfahrung?

Liebe Grüße

Ivana

mehcoj
Nutzer*In

Hallo Ivana und Mitleser,

Wenn die Ärzte eine Reduzierung eher vermeiden wollen, dann solltet ihr dieser Empfehlung besser folgen, als meinem Erfahrungsbericht. Das muss meiner Meinung nach immer ganz persönlich und individuell abgeklärt werden. Meine Reduzierung haben wir auch erst nach 1,5 Jahren vorgenommen und es einfach vom Befinden her nicht mehr ging. Die stabile Bildgebung und der gefallene TG Wert haben uns dann dazu gebracht, die Reduktion zu versuchen. Aber ich bin auch auf das nächste CT gespannt. Der TG Wert, wie bereits geschrieben, spielt noch mit und wird engmaschig kontrolliert.

Den Durchfall bin ich nicht ganz losgeworden, aber er ist um einiges besser geworden und wenn dann nehme ich 2 bis 3 Imodium, derzeit keine Opium Tropfen.

Gegen Übelkeit habe ich MCP und Granisetron. MCP muss man konsequent 3 mal am Tag einnehmen, dann hilft mir das bis zu einem gewissen Grad. Granisetron ist dann eher ein Hammer. Die Packung hat nur 5 Stück und soll richtig gut helfen. Bei mir allerdings hat es geradezu sofortiges Erbrechen ausgelöst.
Derzeit benötige ich keine Medikamente gegen Übelkeit, kann nur bestimmte Dinge nicht mehr essen. Fleisch zum Beispiel geht gar nicht mehr, ist aber ja gut zu vermeiden.

Beste Grüße, Mehcoj

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
woanders

Liebe Ivana,

den Gewichtsverlust habe ich mit hochkalorischen Drinks sehr gut in den Griff bekommen (Fresubin, Fortimel oder ähnliches, das wichtige ist, dass es Deiner Mutter schmeckt). Diese Drinks werden von meiner Krankenkasse erstattet. Nach meinen Lungen-OPs hatte ich extrem abgebaut und war völlig abgemagert. Jetzt wiege ich deutlich mehr als vor dem Krebs und das trotz Lenvatinib + Pembro.

Man sollte darauf achten, dass man nicht eine ganze Flasche der hochkalorischen Drinks auf einmal trinkt, sondern diese über den ganzen Tag portioniert, sonst wird es mit dem Durchfall nur schlimmer und der Körper kann die zusätzlichen Kalorien nicht aufnehmen. Meine Ernährungsberaterin empfahl ein Schnapsglas pro Stunde. Dazu nehme ich noch Proteinshakes zum Frühstück.

Ich komme mit der 20mg-Dosis Lenvima und Pembrolizumab nun einigermaßen gut zurecht und arbeite Vollzeit (allerdings bin ich auch deutlich jünger, was die Therapie womöglich erträglicher macht). Gegen Übelkeit hilft bei mir Ondansetron 16 mg sehr gut, aber am besten Frau Dierks fragen, ob eine Verlängerung des QT-Intervalls im letzten EKG erkennbar war (das ist auch eine Nebenwirkung von Lenvima sowie von einigen Antidepressiva). Dann sind Ondansetron oder Dimenhydrinat (Vomex) leider keine gute Option.

Deiner Mutter wünsche ich viel Mut! Haltet durch.

Grüße

Woanders

4 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Mickey1

Hallo zusammen,

ich befinde mich am Boden. Mein TG Wert ist auf über 300 gestiegen. Nun macht man die Auffälligkeiten im Rippenfell (PET CT Jan) verantwortlich.
Neue Bildgebung soll nun vorangetrieben werden und nicht erst wie ursprünglich vorgesehen im Mai. Eine Kombitherapie LEV/Pembo steht im Raum.
Wie oft bekommt man die Infusionen? Wie hoch sollte die Gabe von Lenvima sein? Im Moment nehme ich ja nur 10 mg. Wie lange dauert die Therapie – oder ist sie dauerhaft? Wie Ihr wisst bin ich eine Zeit des Jahres in Griechenland – wegen Corona natürlich zz nicht.
Ich bin so fertig – gerade im Rippenfell – ich sehe schon Pleuraergüsse vor meinem geistigen Auge – und wie soll ich das mit der Arbeit unter der neuen Therapie machen… Ach man ja ich werde erst einmal abwarten müssen – vielleicht muss ich ja auch zuerst Nexavar nehmen.

Danke für Eure Antworten.
Mickey

mehcoj
Nutzer*In

Hallo Mickey1,

Ich bekam Pembrolizumab seid Mai 2019. Es wird alle 3 Wochen per Infusion gegeben. Es ist gewichtsabhängig etwa 200ml und wird zusammen mit einer Kochsalzlösung gegeben. Insgesamt mit Blutabnahme, Infusion und Gespräch war ich in der Regel immer so nach 90 Minuten wieder aus der Klinik. Also eine recht fixe Sache.

Beim mir hat es etwas gedauert, bis sich Erfolg einstellte aber schlussendlich ist mein TG 2200 bis auf 5(!) gefallen. Bildgebung auch zweimal sehr erfreulich.

Nebenwirkungen habe ich so zuerst gar nicht gemerkt und alles gut vertragen. Zusammen mit auch nur 10mg Lenvima kam ich ganz gut klar. Doch an Arbeit, wie du, denke ich schon eine ganze Weile nicht mehr.

Leider haben sich Anfang des Jahres sowohl Nebenwirkungen, als auch ein Anstieg des TG Wertes wieder auf 80 gezeigt. Nebenwirkungen waren starke Knochen- und Nervenschmerzen. Außerdem zeigt sich im CT eine stark veränderte Lunge, wie bei einer Lungenentzündung, aber ohne Klinik (also Probleme, die ich gemerkt habe). Deshalb setze ich die Therapie damit derzeit aus.
Im PET /CT zeigte sich neben aktiven Herden in Lunge auch eine neue Metastasten in der Schulter. Wenn auch noch sehr klein, wird diese jetzt wieder bestrahlt.

Also, es scheint hilfreich, aber womöglich zeitlich begrenzt zu wirken. Anzumerken ist, dass nach einigen Meinungen eigentlich bei mir die Pembrolizumab Gabe nicht angezeigt war, da bei mir PDL1 nicht nachweisbar war.

Ich wünsche dir alles Gute.

Meine Hoffnungen setze ich nun auf einen Redifferenzierung Versuch mit Trametinib. Dafür muss ich aber noch weiteren Progress abwarten.

Beste Grüße, Mehcoj

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Mickey1

Lieber Mecoj,

Dankeschön für deine schnelle Hilfe.
Was ist denn PDL?
Liebe Grüße

Mickey

Kraeuterlieschen

Liebe Mickey1,

PD-L1 oder „programmed death-ligand 1“ ist ein Oberflächenprotein, das gemeinsam mit seinem Rezeptor an der Modulation der Immunantwort beteiligt ist.
Pembrolizumab ist ein monoklonaler Antikörper aus der Klasse der PD-1-Inhibitoren. Er bindet als so genannter Checkpoint-Inhibitor an den PD-1-Rezeptor von T-Zellen und bewirkt so eine Immunstimulation.“ (Quelle: doccheck.com).

Falls Du einen Antrag bei der KK stellen musst und es möchtest, kann ich Dir gern unseren als Vorlage schicken. Von Harald hatten wir auch ein tolles Unterstützungschreiben.

Ich wünsche Dir das Allerbeste!

Herzliche Grüße, ich drücke Dir die Daumen für einen raschen und guten Behandlungsansatz mit Erfolg,

Andrea.

Mehcoj, das gilt auch für Dich -das mit dem Erfolg für die neue Behandlung natürlich!!!

3 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.

Hallo,

auf dem 90. amerikanischen Schilddrüsenkongress der ATA 30.09. bis 3.10.2021 wurden Zwischen-Ergebnisse der ATLEP-Studie präsentiert:

Dierks, Chritine et.al. 2021, Lenvatinib/Pembrolizumab in Metastasized Anaplastic Thyroid Carcinoma (ATC): Interim results of the ATLEP Trial, Oralsession 30.09.2021, Abstract 4 90th Annual Meeting of the American Thyroid Association

Professor Dr. Chrisitine Dierks hat nun Zwischen-Ergebnisse von 30 Patient*innen mit ATC und 7 Patient*innen mit PDTC in dieser Studie vorgestellt.

16 Patient*innen haben eine 2 Jahres Behandlung/Nachbeobachtung, wobei bei 4 dies schon länger als 2 Jahre sind.

Im Oktober 2021 erwartet man ein weiteres Update von allen Patient*innen mit entsprechende Daten (Biomarker) zu haben.

Einen ausführlichen Bericht gibt es auf Medscape 8.10.2021 von Nancy Melville

Viele Grüße,

Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
wekon2015Verstorben

Hallo Harald,

habe bei dieser Phase-II-Studie (Phasen klinischer Studien) es bekommen alle Patient*innen die Medikamente (Open-label):

Ausschlusskriterium:
Leider darf man nicht mit Lenvatinib (Lenvima®) oder

Pembrolizumab (Keytruda™) oder einem andere Immun Checkpoint Inhibitor (siehe Forums-Gruppe:
Antikörpertherapien (z. B. PD-Inhibitoren wie Pembrolizumab)

behandelt worden sein (aber ein anderer TKI Sorafenib  wäre erlaubt)

Trifft das noch nach wie vor zu, da ich ja Lenvima laut Arzt ab Montag einnehmen  und später an der Studie teilnehmen solle?

Liebe Grüße

wekon2015 (Werner)

 

  • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahre, 7 Monaten von Harald.
    Diese Antwort wurde 3-mal bearbeitet.

Hallo Werner,

das traf (! ) für die Teilnahme an der Studie zu.

Wie ich Dir ja schon migeteilt hatte, hat mir die Studienleiterin Frau Professor Dierks, nun Uniklinik Halle, mitgeteilt, ist die Studie nun geschlossen, es werden keine Patienten mehr aufgenommen.

Also es ist kein Problem mit Lenvatinib zu beginnen.

Das Pembrolizumab wg deinem anaplastischen Anteil muss bei der Krankenkasse beantragt werde.

Beste Grüße

Harald

PS: Danke, mit deiner Frage hast du mich erinnert,  dass ich den ersten Beitrag aktualisieren musste.

 

  • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahre, 7 Monaten von Harald.
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