Update 2.11.2020
Lenvatinib (=Handelsname: Lenvima®) – Übersichtsartikel
Übersichtsartikel zu Lenvatinib ( Freiname = Wirkstoffname durch die WHO festgelegt)
- =Lenvima ® (Handelsname in Europa und den USA)
- = E7080 (Wirkstoffname des Pharmaunternehmens in den ersten Studien)
Für wen ist dieser Beitrag von Interesse?
Diese Beitrag ist nur für Schilddrüsenkrebspatient*innen von Bedeutung, die einen fortgeschrittenen nicht mehr jod-speichernden differenzierten Schilddrüsenkrebs (papillär, follikulär,..) bzw. einen wenig-differenzierten Schilddrüsenkrebs haben; siehe FAQ: Welcher Schilddrüsenkrebs und welche Therapie?
Einfach erklärt:
- Kap. 3.2. Schilddrüsenkrebs unserer Broschüre:
Knoten der Schilddrüse und ihre Behandlung
Beobachten oder behandeln/operieren?- Was kann man tun, wenn die Radioiodtherapie versagt?
- FAQ: Was sind Tyrosinkinase-Inhibitoren?
Lenvatinib (=Lenvima® =E7080)
Blockiert KDR (VEGFR-2), Flt-1 (VEGFR-1), FGFR1, PDGFR-beta und c-kit, die an Angiogenese und Tumorproliferation beteiligt sind.
Es ist ein sogenannter Tyrosinkinase-Inhobitor (TKI)
siehe auch:Die Zulassung in Europa für das fortgeschrittene radioiodrefraktäre Schilddrüsenkarzinom erfolgte am 30.5.2015:
- Informationen auf der EMA-Seite
Ein Nutzenbewertung des IQWIG, bei dem Sorafenib und Lenvatinib indirekt miteinander verglichen werden sollte, konnte auf Grund der beiden unterschiedlichen Studiendesigns nicht durchgeführt werden, so dass Anhand dieser Studien nicht festgestellt werden konnte, ob Sorafenib oder Lenvatinib besser ist, auch wenn Erfahrungsbericht und Erfahrungen der Kliniker darauf hindeuten, dass Lenvatinib besser wirkt.
Aufgrund des besseren progressionsfreien Überleben von Lenvatinib empfiehlt die NCCN-Leitlinie (V 1.2015): Lenvatinib vor Sorafenib
Die Nebenwirkungen von Sorafenib und Lenvatinib sind unterschiedlich, so dass Ärzt*innen bei der Auswahl, welches Medikament zuerst eingesetzt werden soll, die Co-Erkrankungen und die Auswirkungen der Nebenwirkungen berücksichtigen.
Das IQWiG konnte kein Vergleich der Nebenwirkungen machen, da der Zeitpunkt, wann welche Nebenwirkungen auftraten unterschiedlich ist, und keine „zeitadjustierten Analyse“ gemacht wurde [Man geht davon aus, dass je länger man ein TKI nimmt, desto mehr Nebenwirkungen auftreten]
(IQWiG-Dosier S. 44)
Betroffene, die beide Medikamente schon erhalten haben, können bezüglich der Nebenwirkungen (siehe auch unten) keines der beiden Medikamente den Vorrang geben.
Studien (Publizierte Ergebnisse)
PFS und OS ist kürzer als in der Zulassungsstudie:
Median PFS and median OS were 9.7 (95% confidence interval (CI): 4.0–15.5) and 18.3 (95% CI: 4.9–31.7) months, respectively, response rate was 38% (95% CI: 23–54%).
Bei der jetzigen Dosis muss man bei sehr vielen Patienten die Dosis reduzieren. In der Zulassungsstudie Phase-III-Studie: Lenvatinib -wenig-differenzierten SD-Krebs war meines Wissen die Dosis Reduzierung kein Studienendpunkt, so dass man ihn nicht statistisch auswerten konnte. Es gibt jedoch Hinweise, dass eine geringere Dosis genaue so effektiv ist.
Um ganz sicher zu sein, gibt es nun eine weitere Studie, in der verglichen wird, ob die Effekte bei einer Startdosis von 14 oder 20 mg Lenvatinib genau so gut ist, wie bei einer Startdosis von 24 mg.
Auf ClinicalTrials.gov NCT02702388
Erfarhungsberichte und Nebenwirkungen
Hier noch eine Liste von Erfahrungsberichten:
weitere Quellen und Links:
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Liebe Bärbel,
da ging gerade etwas durcheinander.
Jan hat deine Frage abgetrennt zu einem eigenen Thema:
Pembrolizumab und Lenvatinib gleichzeitig?.
Meine Antwort findest du nun auch da.
Viele Grüße
Harald
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