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MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

  • Dieses Thema hat 12 Antworten und 6 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 19.09.2024 - 16:05 von pkz.8888.
wernher
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MEN2A, SD-CA, Phäo

MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 253962

Hallo allerseits,

zunächst mal ein paar kurze Worte zur Vorstellung, denn ich bin ja neu hier und habe auch noch keine anderen Beiträge geschrieben):
Ich bin männlich, Mitte 30 und wohne gut 80km nordwestlich von München. Seit Juni ’14 weiß ich, dass ich auch von MEN2A betroffen bin (Exon 10, Codon 620), ich habe mich untersuchen lassen, weil mein Bruder an den Folgen eines SD-CA gestorben ist.
Im Juli ’14 hat man dann bei einer Sonographie festgestellt, dass sich in der Schilddrüse schon an zwei Stellen höchstwahrscheinlich ein SD-CA breitgemacht hat, eine Blutuntersuchung ergab dann auch einen Calcitoninwert von 422. Bei den Lymphknoten hat man während der Sono nichts festgestellt. Daher wurde auch noch ein Leber-MRT angeordnet, welches aber bei der Leber keine Auffälligkeiten zeigte (ein Glück).
Allerdings wurde auch im Blutbild bei den Metanephrinen nicht ganz so schöne Werte detektiert, das MRT zeigt eine Raumforderung an der Nebenniere, also bin ich wahrscheinlich auch von einem Phäochromozytom betroffen.
Die Befunde habe ich allerdings alle noch nicht schriftlich vorliegen, daher kann ich auch noch nicht mit Werten oder Klassifizierungen aufwarten.

Der Plan ist auf jeden Fall so: erst einmal eine OP für das Phäo und dann im Anschluss dann die Schilddrüse und die Lymphknoten in der Umgebung raus.

Es steht nun noch ein DOPA-PET an, bei dem dann der ganze Körper untersucht wird. Ich bin glücklicherweise Beschwerdefrei von allen Symptomen, die man mit den beiden Problemen assoziiert, besser macht es das natürlich nur bedingt.

Ich bin derzeit in München am Klinikum in Behandlung und werde mich wahrscheinlich auch dort operieren lassen (Phäo Klinikum und SD Martha-Maria).

Meine Fragen wären mal derzeit:
– hat jemand von Euch schon mal eine Phäo-OP mit der entsprechenden Vorbereitung hinter sich und könnte mir etwas berichten? Vor allem über die Vorbereitung und die Folgen.
– wie sieht das bei dem PET mit der Erstattung durch die Krankenkasse (gesetzlich) aus, machen die da Ärger, selbst wenn es eine angeordnete und keine Wahlleistung ist?
– falls jemand Erfahrungsaustausch möchte, dazu bin ich gerne bereit, denn ich habe schon einiges an Infos gewälzt und kenne mich durch die Beschäftigung nun schon halbwegs aus.

Viele Grüße!

HaraldBundesgeschäftsführer
Leitungsteam SHG Berlin
follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

Antwort auf: MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 361966

Hallo Wernher,

willkommen im Forum!

um besser andere Betroffene zu finden haben wir spezielle Forums-Gruppen:
MEN 2A.

In die Gruppen kann man sich auf nehmen lassen, dann sieht man wer noch Mitglied ist.

Zur PET. Die Kosten werden entweder über das allgemeine Klinikbudget übernommen, oder aber du musst zuvor einen Antrag bei der Krankenkasse stellen.
Den Antrag solltest du mit der Bitte auf schnelle Entscheidung (14 Tage sollten ausreichen) stellen.

In der Regel entscheidet der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) positiv, da es eine sehr seltene Erkrankung ist.

Auf keinen Fall, die PET selber bezahlen, und dann die Rechnung einreichen. In diesem Fall bleibt man auf den Kosten sitzen.

Viele Grüße
Harald

wernher
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MEN2A, SD-CA, Phäo

Antwort auf: MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 361967

Hallo zusammen und danke für die Infos,

ich habe nun auch ein paar neue Informationen: die Befunde zu MRT und PET sind da.
Auf dem MRT sieht man außer einer Pseudoläsion der Leber und ein paar suspekten Lymphknoten im Bauchraum (mit Verlaufskontrollempfehlung) keine spannenden Neuigkeiten. Die Raumforderung durch das Phäo hatte man mir ja schon genannt.
Beim PET hat man keine Mehrspeicherungen an Orten festgestellt, an denen sie nicht hingehört: also nicht in der Lunge, an den Knochen und auch nicht in Lymphknoten auch nicht in SD-Nähe. Die SD hat natürlich ihre Veränderungen ist aber ansonsten in situ und weißt auch keine Raumforderungen auf.
Insgesamt sehe ich diese Ergebnisse als sehr positiv an, denn zumindest sind mal keine Lymphknotenbefunde oder Metastasen detektiert worden. Außerdem wurden auch nicht zufällig irgendwelche anderen unbekannten Krankheiten oder Probleme gefunden.

Einen ersten Schritt in Richtung Behandlung gibt es auch: ich werde Anfang September ins Klinikum München einrücken, um dort eine Alphablockade zu beginnen, nach der dann wahrscheinlich in einer OP beide Nebennieren operiert werden (rechts hoffentlich subtotal möglich, links definitiv subtotal möglich). Nach Infos der Ärzte sollte mich die ganze Geschichte dann so ungefähr 3 Wochen außer Gefecht setzen. Im Anschluss dann erst mal eine ausschleichende Hydrocortison-Dosis und wenn das läuft weiter mit der Schilddrüse.

Habt Ihr irgendwelche Hinweise und Tips auf was man noch achten sollte? Ich habe mir zumindest mal die Befunde von MRT und PET-CT auch auf CDs und schriftlich geben lassen, den Sono-Befund und die Blutwerte will ich mir auch noch besorgen. Ansonsten berichte ich mal wieder, wenn es was Interessantes gibt.

Viele Grüße!

wernher
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MEN2A, SD-CA, Phäo

Antwort auf: MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 361964

Hallo mal wieder,

mittlerweile hat sich einiges getan:
Anfang September habe ich mich dann tatsächlich in’s Krankenhaus begeben, um dort mit der Vorbehandlung zur Phäo-OP zu beginnen. Innerhalb einer Woche haben sie mich dann auch mit max. 200mg Dibenzyran pro Tag so weit gefällt, dass ich mir vorkam wie ein alter Mann. Die (minimalinvasiv) durchgeführte OP habe ich dann gut überstanden und bin auch erfolgreich wieder aufgewacht.
Nach einer Nacht auf Intensiv zur Kontrolle und einer weiteren Woche auf der Normalstation wurde ich entlassen und konnte mich noch zwei Wochen daheim erholen. Übrig sind nur noch 6 Schnitte (beidseitige Adrenalektomie), keine Schmerzen und die Pflicht, mir jeden Tag 25mg Hydrocortison und 0,05mg Astonin H reinzupfeifen.
Das Fazit hierzu: das Klinikum München Großhadern kann ich echt empfehlen, ich wurde hier professionell und freundlich behandelt und man hat auch großen Wert darauf gelegt, dass es mir gut geht und ich keine überflüssigen Schmerzen habe (irgendwann habe ich dann weitere Schmerzmittel abgelehnt). Ein kleiner Optimierungspunkt ware vielleicht noch, dass es für mich als Patienten schwer nachzuvollziehen ist, wer nun wirklich was weiß bei den Ärzten, denn ich habe so viel Personal kennengelernt, dass ich mir nicht wirklich alle merken konnte.
Zu den OP-Vorbereitungsdingen und den Beschwerden danach: eine Vorbehandlung mit Dibenzyran ist kein Sonntagsspaziergang! Am Anfang ist es ok, aber irgendwann fühlt man sich einfach alt und schwach, man bekommt Infusionen (14l insgesamt) und spätestens nach dem Anlegen eines zentralen Venenkatheters macht das alles keinen Spaß mehr. Die Anästhesie war sehr angenehm, ich war einfach weg. Nach dem Aufwachen hielten sich die Schmerzen in Grenzen, ich wurde aber immer wieder gefragt, ob ich noch was brauche. Über die Folgewoche hinweg hatte ich natürlich einen dicken Bauch vom Gas und Schmerzen um den Rippenbogen herum, besonders fies waren allerdings starke Schulterschmerzen (die entstehen durch eine Reizung des Nervus Phrenicus) – die sind halt bei einer solchen Behandlung nicht vermeidbar. Die Schmerzen und das Gefühl nach 5 Bissen, eine halbe Sau verdrückt zu haben, ließen dann aber innerhalb der 3 Wochen nach der OP fast vollständig nach.
Ein paar Worte zur Cortisonersatztherapie (Adrenalektomie total): ist nicht so schlimm! Man nimmt das Zeug, ich habe bisher keinerlei Nebenwirkungen festgestellt. Eine Erkältung habe ich durch selbstständige Erhöhung auf 40mg pro Tag schnell wieder in den Griff bekommen. Keine Angst vor einer Nebenniereninsuffizienz – das kann man gut meistern!

Jetzt geht es so weiter: in Kürze werde ich mir die Schilddrüse im KH Martha Maria in München entfernen lassen, dort werden dann bei bekanntem Befund in der Schilddrüse beidseitig wahrscheinlich auch ein paar Lymphknoten dran glauben müssen. Ich hoffe mal, dass das alles gut und schnell durchgeht und ich dann Weihnachten schon mit einem ersten Post-OP-Befund beim Calcitonin erleben darf. Drücken wir die Daumen, dass ich dann fertig bin mit dem ganzen MEN2A-Spaß (bzw. seinen Auswirkungen).

Schöne Grüße und ich melde mich wieder!

EllenVerstorben med. SD-Ca; Multiple Sklerose

Antwort auf: MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 361965

Hallo Wernher,

Danke für den Bericht! Also gegen das, was du schon durch gestanden hast, wird die SD-OP eher ein Klacks für dich sein;-)
Ich habe das medulläre, aber kein MEN.

Alles Gute
Ellen

Gesundheit ist das Ausmaß an Krankheit, das es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigungen nachzugehen.
Friedrich Nietzsche

wernher
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MEN2A, SD-CA, Phäo

Antwort auf: MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 361968

Hallo allerseits,

hier nun weiter mit der Story (Beitrag auch aus der OP-Rubrik verlinkt:
Ich habe mich mittlerweile der vorhergesagten SD-OP unterzogen (im KH Martha Maria) und kann schon mal hier summieren: es war erfolgreich und auch die Durchführung ist auch keine Geschichte aus dem Horrorladen.

Ich habe mich an einem Tag dort eingefunden (morgens) und die üblichen Voruntersuchungen und Unterweisungen fanden statt: OP-Aufklärung mit erneutem Ultraschall (keine neuen Befunde, sehr gut), Anästhesie-Aufklärung und ein Besuch beim HNO für eine Stimmbandkontrolle (holt Euch bloß keinen externen Termin im Vorfeld, diese Untersuchung dauert 20 Sekunden und kann gut im KH gemacht werden). Die Nacht über konnte ich gut schlafen, auch wenn ich kein Beruhigerle genommen habe.

Am OP-Tag ging es dann morgens los, so gegen 9Uhr haben sie mich auf dem Zimmer abgeholt und mit einer Prämedikationstablette versehen (hätte ich nicht gebraucht). Die Anästhesie war angenehm, ich war einfach weg, nachdem sie mir erzählt haben, dass ich dann einschlafe. Aufgewacht bin ich dann gegen 17Uhr auf Intensiv! Das ist allerdings weniger schockierend im Nachgang, als es klingt. Bei der Aufklärung hatte sich die Jungärztin etwas verschätzt und gemeint, dass die OP (Thyreoidektomie mit Lymphadenektomie) recht fix geht und ich dann nach dem Aufwachraum wieder auf Station komme. Die OP hat allerdings 6 Stunden gedauert, denn sie ist ja nicht so unkompliziert, denn in diesem KH versucht man auch den Schnitt klein zu halten und offensichtlich recht blutarm zu operieren, die Intensivstation erklärt sich dadurch, dass der Aufwachraum schon nicht mehr besetzt war, als die OP rum war. Für die Verwandschaft war das ein schwerer Tag, denn die haben warten müssen.

Auf Intensiv waren auch alle sehr nett zu mir, meine Schmerzen wurden erfolgreich bekämpft, sodass ich auch etwas zur Ruhe gekommen bin. Ich konnte (sehr tief und heiser) alles Wichtige sprechen, also war auch keine Nervenverletzung zu befürchten. An meinem Körper fand ich allerdings zwei Drainagen (Redon mit Zug/Redon ohne Zug). Gute Nachricht aus dem Calcitonin-Labor: von 355 präoperativ auf 18. Am Sonntag haben sie mich bei annehmbarem Zustand dann auch wieder auf Normalstation verlegt, auch wenn die Intensivstation eigentlich ok war, denn ich durfte dort sogar Fernseh schauen und auch mit dem Handy schreiben. Auf Intensiv wurde sogar meiner Kontaktperson eine Telefonnummer gegeben, unter der sie mich anrufen konnte (mir wurde dann halt das Telefon gebracht). Eine sehr gute Nachricht von einem glücklichen Arzt: Calcitonin nun bei 5,1 (unterer Normalwert) – es wird immer besser!

Ein Problem bahnte sich dann doch an: die Drainage ohne Zug förderte recht viel trübe Flüssigkeit! Am Ende hatte ich an einem Tag so ca. 2,5l Lymphflüssigkeit verloren, Kostaufbau wurde auch zurückgestellt um das nicht noch zu motivieren. Gegen Abend haben sie die Ärzte die Sache noch einmal angeschaut und der Oberarzt hat mir eine Nacht mit Sandsack auf der linken Halsseite verordnet. Am nächsten Tag kam dann der Chef vorbei und hat mir gesagt, dass es so nicht weitergeht und sie müssten revisionieren. Das heißt, ich hatte am Nachmittag dann eine weitere OP: also abholen (keine Prämedikation, wieder keine Angst meinerseits), dann ein bisschen parken vor dem OP und eine erneute Anästhesie – das Problem war, dass sie wegen dem Flüssigkeitsverlust kaum mehr eine Vene gefunden haben. Das ist bei meinen Venen schon fast ein Wunder. Irgendwie ging es dann und kam ich 4-5Stunden später wieder zu mir.

Auch das war für die Verwandschaft sehr lange! Ich fand an mir dann einen ZVK vor (Venensituation s.o.) und sie haben mir jede Menge Flüssigkeit eingeflößt. Bei der Revision haben sie dann den Ductus thoracicus umnäht und eine einzelne Drainage gelegt. Die hat dann glücklicherweise kaum gefördert (ohne Zug). Ich war wieder einmal auf Intensiv… Nach einer Nacht dort durfte ich allerdings dann wieder auf Station, wo ich dann mit weiteren Infusionen und ohne Kost herumlaufen konnte. Gegen Abend schwoll dann mein Hals wieder ein bisschen an und ich bekam schon Muffensausen. Die Drainage wurde unter Zug gesetzt, förderte aber fast nichts. Am nächsten Tag im großen und Ganzen das gleiche Bild: Ernährung über ZVK, Drainage ohne Förderung, meine Laune ging bergauf. Am Morgen des Tages auch noch eine wirklich gute Sache im Labor: Calcitonin nicht mehr nachweisbar (<2)! Das heißt, ich bin biochemisch geheilt! Wunderbar, ich konnte das Ganze allerdings noch nicht so ganz würdigen, denn ich fühlte mich halt noch krank. Irgendwie stellte ich allerdings am Bauch und an den Beinen fest: Wasser!! Ich bin eher schlank und Wabbel auf den Hüften bin ich nicht gewohnt, an den Beinen blieben auch eingedrückte Stellen stehen. Also zu den Schwestern und nachgefragt… Ergebnis: beobachten und ist nicht schlimm, denn bei meinen Albuminwerten (nieeeedrig) läuft das Wasser einfach in's Gewebe.

Am nächsten Tag kamen dann Drainage und ZVK weg – ich bin anschlussfrei! Für mich hat das einen großen Wert, denn ich fühle mich mit Zugängen irgendwie krank. Kostaufbau startete dann auch mit leichtester Schonkost, die aber nach einer Woche ohne Essen super war. Ich bekam nun auch einen Haufen Tabletten: mein Hydrocortison und Astonin sowieso, dann noch Ibuprofen und schließlich Calcium satt und Vitamin D, da das Ca im Keller war. Blöderweise bekam ich irgendwann das Kribbeln im Gesicht und an den Händen, sodass sie mir doch wieder einen Zugang legen mussten (deprimierend) und insgesamt 2 Ca-Infusionen verarbreicht wurden.

Über die nächsten Tage ging das Kribbeln dann weg und ich bekam zum weiteren Kostaufbau immer schon Joghurts und Eiweißshakes. Das Ca hat sich irgendwann auch aufgerafft mit den Medikamenten und das Wasser im Körper hat sich auch wieder verabschiedet (insgesamt ca 6kg). An einem Tag war schon das Ca am Rande des Normbereichs, am nächsten Tag wurde ich dann ohne weiteres Behandeln oder Diagnostizieren entlassen.

Das Fazit ist also:
12Tage Aufenthalt, die auch dem Ca-Wert und der Lymphleckage geschuldet sind, dabei wurde die Schilddrüse mit 2 bestätigten medullären SD-Tumoren entfernt, von einem Haufen entfernten Lymphknoten waren 2 befallen. Postoperativ wurde mehrfach Calcitonin als nicht mehr nachweisbar bestimmt, was ein tolles Ergebnis ist! Außerdem haben sie eine super Narbe hinbekommen (6-7cm), da wo der Schorf abgeht, schaut die Narbe aus, als ob sie schon Monate alt wäre (nicht rot, kaum sichtbar). Noch ein bisschen Schluckbeschwerden, Unbeweglichkeit und Druck ist bisher da, aber das sollte schon noch verschwinden.

Jetzt sollten sich die Neben-SDen wieder beruhigen, dann ist wieder alles im Lot. Das KH Martha Maria in München kann ich empfehlen, das Personal war nett und man konnte auch jedem Tag (außer WE) dem Chef bei der Visite Fragen stellen. Vor einer solchen OP braucht man auch keine Angst haben, nur den Angehörigen muss man halt sagen, dass es sich manchmal schlimmer anhört als es ist – also nicht verzweifeln beim Warten! Es wird alles gut.

Ich melde mich gerne wieder, wenn die erste Nachsorge rum ist und wie es weiter so geht. Wenn jemand Fragen hat, gerne her damit.

Viele Grüße!

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wernher
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MEN2A, SD-CA, Phäo

Antwort auf: MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 361969

Hallo allerseits!

Hier also die Meldung nach der ersten Nachsorge, die ich schon einmal versprochen habe. Kurz zusammengefasst: sehr gute Nachrichten!

Die Münchner in Großhadern haben folgendes gemacht: erst einmal die OP nachbesprochen, hier gab es eigentlich nicht so viel Neues, denn ich bin ja eigentlich was Narbe oder sonstige Problematiken angeht beschwerdefrei. Ich kann eine Stunde Radtraining ohne Probleme machen, Sauna geht auch und ich fühle mich auch im Job nach 10h Büro nicht schlimmer also vorher.

Ein Ultraschall vom OP-Gebiet haben sie auch gemacht und da einen guten Verlauf der Heilung festgestellt. Die spannende Sache aus der Bildgebungsecke ist dann noch das Leber-MRT gewesen, denn hier gab’s ja einen Bereich mit Verlaufskontrollempfehlung – Ergebnis hier: es hat sich nichts geändert, also wirklich eine Pseudoläsion, die niemand weh tut. Sehr schön.

Bei den SD-Werten wurden fT3 und fT4 im Normbereich festgestellt und der TSH lag noch bei 23 – das ist zwar viel, aber ich bin ja auch erst 2 Monate nach der OP und noch nicht fertig eingestellt. Ich werde jetzt 150µg täglich nehmen und vom Hausarzt in ein paar Wochen Werte abnehmen lassen. Meine Ca-Unterversorgung ist laut den Werten unter Kontrolle – ich gehe jetzt runter auf 1200mg Ca täglich und es werden auch hier Werte genommen, dass ich vom Vit D (Decostriol/Dekristol) runterkomme, falls möglich. Beschwerden habe ich auch hier keine – über eine Woche Skiurlaub habe ich das Ca jetzt schon reduziert, weil ich eh immer vergesse, die Tabletten rechtzeitig zu nehmen – es gab keine Probleme mit Kribbelei.

Die beste Sache ist: Calcitonin ist weiter unter der Nachweisgrenze! Das heißt, die Diagnose „biochemische Heilung“ bleibt valide.

Da ich ja auch Nebennieren-Unterfunktion (durch die partielle Adrenalektomie wegen Phäochromozytom) habe, nehme ich derzeit ja auch Hydrocortison und Astonin ein – hier kommt in 3 Monaten dann wieder ein Stimulationstest, ob sich der verbleibende Rest der Nebennierenrinde doch noch aufraffen kann. Wenn nicht, dann halt nicht – ich habe eh keine Probleme außer der Tabletteneinnahme damit. Ich war bisher auch nicht kränkelnd oder habe Konditionsprobleme.

Mein Fazit ist: obwohl die anfängliche Diagnose mit Phäo, beidseitigem medullärem Karzinom Calcitonin>400), verdächtigem Leberareal (und am Ende sogar zweier befallener Lymphknoten) wirklich nicht sehr ermutigend aussah, ist alles bis jetzt sehr gut gelaufen; sogar so gut, dass ich denke, die Sache ist ausgestanden (Genetik lässt sich ja leider noch nicht ändern). Ich hoffe, dass mach den einen oder anderen hier auch Mut, wenn es am Anfang mal so richtig mies aussieht.
Besonders wichtig ist, dass man wirklich zu den Spezialisten geht. Da sollte man ein bisschen Wege nicht scheuen, denn so erspart man sich einen Haufen Ärger und ich glaube, die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung sind viel höher. Das ist speziell auch bei OPs wichtig, denn meiner Erfahrung nach behaupten selbst Leute vom Fach bei SD-OPs gerne mal einen Blödsinn, denn es ist ein Riesenunterschied, ob man ein paar Knoten entfernt oder ein medulläres Karzinom behandelt. Letzteres ist nämlich wirklich nur mit dem Messer behandelbar, da dürfen keine Fehler gemacht werden.

Wie immer: bei Gesprächsbedarf nenne ich auch gerne Namen und Orte, an denen ich war und bei denen ich mich gut aufgehoben gefühlt habe.

Viele Grüße!

IsnLeitungsteam Treffen Hannover pap.SD-Ca Jan. 2014, seitdem Hypopara

Antwort auf: MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 361970

Du bist so bewundernswert tapfer!
Danke für Deinen Bericht und alles erdenklich Gute für Dich!
:worship:

Uwe
Follikuläres SD-Karzinom / Knochenmetastase 5.LW

Antwort auf: MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 361971

Schön, dass es auch immer wieder diese positiven Entwicklungen gibt.
Weiterhin alles Gute.

Gruß Uwe

wernher
Nutzer*In
MEN2A, SD-CA, Phäo

Antwort auf: MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 361972

Hallo allerseits,

wieder mal ein kleines Update: die Nachsorge ist mal wieder rum-mit weiterhin guten Neuigkeiten.

Kurz zusammengefasst zeigt das Ultraschall, dass weiterhin keine Schilddrüse nachgewachsen ist (naja, Scherz – gutes Heilungsbild nach Totalentfernung). Narbenprobleme habe ich nicht, allerdings neige ich ein bisschen zu Narbenbildung, was aber kein übermäßiges Problem ist. Auch sonst fühle ich mich ja ganz gut, so habe ich schon im Juli einen Radmarathon mitgemacht. Das heißt dann 200km mit Bergen an einem Stück. Wenn so etwas klappt, dann kann ich ja so krank nicht sein ;)

Die Chemie meldet auch erfreuliches, bzw. nichts unerfreuliches: Calcitonin sucht man weiterhin vergebens, TSH könnte höher sein (Abdosieren auf 150µg L-T täglich) und das Calcium ist unter Substitution normal. Das Parathormon eiert allerdings weiterhin viel zu niedrig herum, was jetzt aber auch nicht zu traurig ist. Da mir ja auch die Nebennieren (teil-)entfernt wurden, haben wir mal wieder einen ACTH-Test gemacht, der eigentlich die Cortisol-Ausschüttung stimulieren soll. Getan hat sich allerdings überhaupt nichts, also sprechen wir hier wohl von einer funktionalen Totalentfernung, egal – dann bleibe ich jetzt eben bei der Hydrocortisonsubstitution.

Die nächste Nachsorge ist dann erst in 6 Monaten, da ich jetzt das erste Jahr geschafft habe. Wer also ein bisschen Mut nach Diagnosen braucht: so kann’s auch laufen!

Cheers!

IngridTLeiterin SHG Schleswig-Holstein medulläres SD-Carcinom 10/2002

Antwort auf: MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 361973

Hallo Wernher,

das hört sich doch gut an. :daumen:

Weiter so ❗

Viele Grüße
Ingrid

 

Auch als Fördermitglied mit 5 € im Jahr hilfst Du unserem Verein sehr!!! 😆

 

wernher
Nutzer*In
MEN2A, SD-CA, Phäo

Antwort auf: MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 361974

Hallo zusammen,

die Intervalle zwischen den Nachsorgeterminen werden nun länger und die Dauer der Termin kürzer, im Juli war mal wieder einer fällig.

In der Zusammenfassung stellt es sich recht einfach dar: im Ultraschall unauffälliger Zustand nach Total-OP, keine Auffälligkeiten. In der Tabletteneinstellung bin ich mittlerweile prima – 150er for the win! Auch die Hydrocortison und Calcium, Vitamin D und Fludrocortisone laufen gut.
Am Besten sind die Werte, die sie aus gefühlt 2l Blut, dass sie mir abgenommen haben, bestimmt haben: alles in der Norm, Calcitonin nicht auffindbar!

Insgesamt läuft das alles sehr positiv und auch die Einnahme der Tabletten (gerade für den Kalzium-Mangel) ist sehr machbar – das belastet mich nicht mehr. Das war eine meiner größten Sorgen – im Netz und Informationen findet man naturgemäß hauptsächlich Probleme.

Dann habe ich noch einen tollen Hausarzt, der mir alles verschreibt, was ich brauche. Gleichzeitig behandeln die auch nur, wo sie sich sicher sind und sie haben sich prima informiert, was ich so habe. Das Beste: wenn ich mal meine Werte testen will, kann ich einfach kommen und selbst sagen, was ich brauche ODER einfach meine Frau (ist aus dem MED-Bereich) mir Blut abnehmen lassen und die Proben vorbeibringen.

So viel zur Motivation und positiven Rückmeldung.

Cheers!

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
pkz.8888
Gast

Antwort auf: MEN2A – SD-CA und Phäochromozytom

| Beitrags-ID: 461714

Hallo Wernher,

wie ist es dir denn inzwischen ergangen? Dein letzter Beitrag hier ist von 2016.

Hoffe wirklich von Herzen, dass es dir gut geht.
Bitte lass was hören …

LG von einer ebenso Betroffenen, der deine Beiträge Mut machen

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