Enkapsuliertes angioinvasives follikuläres Schilddrüsencarcinom
- Dieses Thema hat 7 Antworten und 2 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 29.12.2024 - 21:26 von KyraA.
Enkapsuliertes angioinvasives follikuläres Schilddrüsencarcinom
Hallo, ich habe ein enkapsuliertes angioinvasives follikuläres Schilddrüsencarcinom und finde hierzu nur sehr wenig Informationen. Meistens wird unterteilt in minimalinvasiv und grob invasiv, zu der eaFTC findet sich nur sehr wenig.
Vielleicht kennt sich jemand aus?
Vielen Dank und liebe Grüße
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Dieses Thema wurde geändert vor 3 Wochen, 4 Tage von KyraA.
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Leitungsteam SHG Berlin follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024
Antwort auf: Enkapsuliertes angioinvasives follikuläres Schilddrüsencarcinom
Hallo Kyra,
die Abkürzung eaFTC und der Begriff „enkapsuliertes angioinvasives follikuläres Schilddrüsencarcinom“ sind mir bislang nicht untergekommen.
Nach kurzer Recherche bin ich fündig geworden. Es wurde mit dem Begriff nur die Lücke in der Begrifflichkeit gefüllt.
Das minimal inviasive follikuläre Schilddrüsenkarzinom (miFTC) hat, da es kein Gefäßeinbruch und weniger als 5 Kapselpenetrationen, ein so gute Prognose, dass die chirurgische Entfernung als ausreichende Therapie git.
Diese Klassifikation miFTC gibt es erst ein paar Jahre.
Das grob-invasive follikuläre Schilddrüsenkarzinom (wiFTC) gilt hingegen als wesentlich aggressiver, hier wird in den Leitlinien unbedingt die totale Entfernung der Schilddrüse und eine Radiojodhterapie empfohlen.
Und dazwischen gibt es eben die anderen follikulären Schilddrüsenkarzinome. Da ist mir bislang kein Name untergekommen, auch in der künftigen S3-Leitlinie hat sie kein Name. Vielleicht bekomme ich es noch als Name unter, als redaktionelle Anmerkung.
Der englische Fachausdruck ist encapsulated angioinvasive follicular thyroid carcinoma.
Encapsulated bzw. enkapsuliertes auf Deutsch eingekapselt.
Dieser Tumor hat also im Gegensatz zum miFTC eine Gefäßinvasion (=angioinvasion), und hier wird neben der totalen Entfernung der Schilddrüse auch eine Radioiodtherapie empfohlen.
Da es bislang kein eigenen Begriff gab, habe ich bisher auch keine Forums-Gruppe dazu erstellt, im Grunde ist es die Forums-Gruppe: Follikuläres Schilddrüsenkarzinom, weil die miFTC und wiFTC jeweils eine Gruppe haben:
- Gruppe: minimal-invasives follikuläres Schilddrüsenkarzinom
- Gruppe: grob-invasives follikuläres Schilddrüsekarzinom
Ob sich der Begriff auch durchsetzt, bin ich mir allerdings auch noch unsicher. Das für die Prognose andere Faktoren (Ki-67; Ausmaß der Angioinvsasion; Geschlecht, Alter ) vermutlich wichtiger sind.
Frau und junges Alter (<55) sind gute Prognosefaktoren.
Entscheidend für die Prognose wird sowie so sein, wie gut die Radioiodtherapie anschlägt:
Wie gut die Radiojodtherpie anschlägt weiß man leider oft erst nach 3 oder gar mehr Monaten. Das ist leider eine lange Zeit der Ungewissheit.
Viele Grüße
Harald
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Diese Antwort wurde geändert vor 3 Wochen, 4 Tage von Harald.
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Antwort auf: Enkapsuliertes angioinvasives follikuläres Schilddrüsencarcinom
Vielen Dank für deine Antwort. Der Link von KI 67 erklärt dass dieser nur beim PTC und differenzierten hochgradigen Krebs angewendet wird…
Würdest du meine Diagnose dem hochgradigen Krebs zuordnen wollen?
Meine Diagnose 8339/3 zählt zu den follikulären und damit differenzierten und damit gut jodspeichernden Formen dachte ich bisher. Wie kommst du drauf es könnte der hochgradige sein der wenig Jod speichert…jetzt habe ich Angst.
wäre dankbar für schnelle Klärung.
Was meinst du damit ?
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Diese Antwort wurde geändert vor 3 Wochen, 4 Tage von KyraA.
Diese Antwort wurde 3-mal bearbeitet.
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Antwort auf: Enkapsuliertes angioinvasives follikuläres Schilddrüsencarcinom
Hallo Kyra,
es gibt auch japanische Studien zum follikulären Schilddrüsenkarzinom, die auch Ki-67 untersucht haben bzgl. des Rezidivfreien Überlbebens
Die Japaner sind nicht ganz glücklich mit der WHO drei Teilung des Follikulären Schilddrüsenkarzinom.
Die Japaner denken es gibt bessere Prognose Faktoren ( (Ki-67; Ausmaß der Angioinvsasion; Geschlecht, Alter ).
Einigkeit herrscht jedoch in der Prognose nach der Radioiodtherapie.
In den Leitlinien wird eben eine Radioiodtherapie bei Dir empfohlen. Von daher mittleres Risiko für ein Rezidiv.
Nach der Radioiodtherapie ändert sich, dann das Risiko für ein Rezidiv (Siehe Links oben).
Quelle zu den Prognose-Faktoren wie sie die Japaner vorschlagen:
Ito Y, Miyauchi A. Prognostic factors of papillary and follicular carcinomas based on pre-, intra-, and post-operative findings. Eur Thyroid J. 2024 Oct 4;13(5):e240196. doi: 10.1530/ETJ-24-0196. PMID: 39213599; PMCID: PMC11466271.
Viele Grüße
Harald
PS: Habe das Glossar zu Ki67 entsprechend ergänzt.
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- Diese Antwort wurde geändert vor 3 Wochen, 4 Tage von Harald.
Antwort auf: Enkapsuliertes angioinvasives follikuläres Schilddrüsencarcinom
Danke nochmal. Ich habe nun große Sorge bezüglich deiner Antwort da das KI 67 laut deines Links bei PTC was ich nicht habe und bei dem hochgradigen eingesetzt wird weshalb ich denke du würdest meine Diagnose dem hochgradigen zuordnen das wenig Jod speichert. Bisher bin ich davon ausgegangen follikuläres Karzinom bedeutet differenziert bedeutet gute Jodspeicherung . 8339/3 ist ja meine Diagnose und gehört zu follikulärem Karzinom.
Radiojodtherapie ist klar, Termin steht. Gefäßinvasion nur einer bei mir.
Verstehst du was ich meine?
Wäre dankbar du meldest dich nochmal zurück. Grüße Kyra
- Diese Antwort wurde geändert vor 3 Wochen, 4 Tage von KyraA.
Antwort auf: Enkapsuliertes angioinvasives follikuläres Schilddrüsencarcinom
Ok, gerade verstanden auch beim follikulären wird KI 67 eingesetzt.
Habe ich dann richtig verstanden, dass du meine Diagnose nicht dem hochgradigen Krebs zuordnen wolltest?
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Antwort auf: Enkapsuliertes angioinvasives follikuläres Schilddrüsencarcinom
Hallo,
wir haben gerade telefoniert.
Nein, es ist kein differenzierter hoch-gradiger Schilddrüsenkrebs (DHGTC).
Ki67 ist eine allgemeine Untersuchung bei Tumoren, um die Zellteilungsgeschwindigkeit einer Zellpopulation zu bestimmen. Lediglich beim DHGTC wird dies auch zur WHO-Klassifkation beim Schilddrüsenkrebs herangezogen.
Es gibt aber eben auch Studien zum papillären und follikulären Schilddrüsenkrebs, diese haben jedoch nicht bzw. noch nicht in die WHO-Klassifikation der Schilddrüsentumore Eingang gefunden. Es sind bislang nur einzelne Studien.
Viele Grüße
Harald
Antwort auf: Enkapsuliertes angioinvasives follikuläres Schilddrüsencarcinom
Lieber Harald,
von Herzen nochmals Danke für deine Mühen. Das weiß ich sehr zu schätzen.
Viele Grüße Kyra
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