Erst harmlose Halszyste, jetzt SD-Krebs
- Dieses Thema hat 7 Antworten und 3 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 31.05.2025 - 09:15 von
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Erst harmlose Halszyste, jetzt SD-Krebs
Hallo zusammen!
Kurz zu meinem „Fall“. Nebenbefund Halszyste bei HWS-MRT wg. Schulter- und Kopfschmerz. Hin und her zwischen HNO und Nuklearmedizin (SD Szyntigramm unauffällig,Werte gut)Keiner konnte sagen ob die Raumforderung zw. SD und Halsschlagader tatsächlich eine harmlose Zyste ist. Überweisung in Uniklinik Essen. Die konnten es zuerst auch nicht sagen. Dann PET-CT. Wären Krebszellen da, würden diese bei dieser Untersuchung leuchten. Bei mir hat nichts geleuchtet. Weder die „Zyste“ noch irgendwas in der SD. Zwei Handlungsempfehlungen: a) Kontrolluntersuchung in 12 Wochen, oder b) rausholen und pathologisch abklären. Habe mich für b entschieden. Nun der Hammer: Das Ding was sie rausgeholt haben war eine Metastase in einem Lympfknoten, der Primärtumor liege in der SD. Diagnose: papillares SD-Karzinom T1 b. Z.z noch innerhalb der SD.
Nun meine Frage:
Papillarer SD Krebs T1 innerhalb SD hat sehr gute Heilungschancen. Wieweit reduziert die Metastarisierung und meine vorhandene Mutation BRAF V600E diese guten Chancen?
Freue mich von euch zu hören. Liebe Grüße in Welt!
Diego
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Dieses Thema wurde geändert vor 3 Wochen, 4 Tage von Harald.
Dieses Thema wurde 2-mal bearbeitet.
Antwort auf: Erst harmlose Halszyste, jetzt SD-Krebs
Hallo Diego
… und wie sehr hat mich hier dein Betreff angesprochen. Das widerspiegelt leider auch genau meine Geschichte. Eine Arbeitskollegin hat mich im Frühling 2021 auf eine kleine Halswölbung angesprochen mit der Erwähnung, ob ich ein Problem mit der SD habe. Bis dorthin war dies bei mir nie ein Thema und auch im ärztlichen Jahres-Checkup waren die SD-Werte immer unauffällig.
Nach diesem Hinweis von meiner Kollegin verabredete ich mich aber dann gleich mit meinem Hausarzt, danach Überweisung in ein Röntgeninstitut zum Ultraschall. Der dortige Arzt meinte nur, dass es sich um eine Halszyste handle mit Einblutung, was sich wohl wieder von alleine zurückbilden werde. Dem war natürlich nicht so.
Ein halbes Jahr später meldete ich mich deswegen im Krankenhaus. Dort gab es eine Blutentnahme jedoch ohne weiteren Befund. Ebenfalls eine durchgeführte Punktion zeigte keine bösartigen Zellen. Ich wurde wieder vertröstet für ein halbes Jahr. Die gleiche Prozedur weitere 2x im Jahr 2022. Alles immer unverändert außer der zunehmenden Größe dieser Halszyste. Diese bereitete mir jedoch nie wahrnehmbare Symptome oder gesundheitliche Beschwerden.
Im Sommer 2023 wollte ich eine Zweitmeinung in einem anderen Krankenhaus. Dort riet mir der HNO-Chirurge anhand der Zystengrösse zu einer OP. Das habe ich dann auch im November 2023 durchführen lassen. Der Eingriff (halbseitige Entfernung der SD) verlief absolut perfekt, keinerlei Probleme und 3 Tage später war ich wieder daheim. Danach nochmals 3 Tage später der Schock-Anruf vom Chirurgen. Es sei leider ein bösartiger Tumor, 2,4 cm, onkozytärer Typ. Ich fiel aus allen Wolken, denn nie und nimmer habe ich mit einer solchen Diagnose gerechnet. Gott sei Dank konnte ich dann gleich am Tag darauf die Komplettierungs-OP machen lassen. Auch dieser Eingriff verlief perfekt und ich war sofort wieder gut drauf. Metastasen oder befallene Lymphknoten hatte ich zum Glück nicht.
Einen Monat später folgte die RJT, welche sehr gut angeschlagen hatte und auch dieses Prozedere meisterte ich völlig problemlos. Im 2024 folgten dann die 3-monatlichem Kontrollen mit Blutabnahme und Hals-US. Bis jetzt alles einwandfrei, was hoffentlich weiterhin so bleiben wird. In 3 Wochen folgt nun der nächste Halbjahres-Checkup. Mit Euthyrox – täglich 100 – geht es mir wunderbar und meine Lebensqualität ist seit dieser Diagnose Gott sei Dank unverändert perfekt geblieben, worüber ich natürlich unglaublich dankbar und glücklich bin. Ich habe mich längst an die nächtliche Tabletteneinnahme gewöhnt und das Thema ist wieder sehr in den Hintergrund getreten.
Ich wünsche dir ebenfalls von Herzen alles Gute und sei positiv, es kommt gut, trotz ‘Vollhammer’ 🍀🍀🍀.
Gruss, Pingele
- Diese Antwort wurde geändert vor 3 Wochen, 4 Tage von Pingele.
Antwort auf: Erst harmlose Halszyste, jetzt SD-Krebs
Hallo Pingele,
vielen lieben Dank, dass du mich an deiner Geschichte hast teilhaben lassen. Ja, da waren schon viele Gemeinsamkeiten. Und Danke für die aufmunternden Worte. Aktuell befinde ich mich noch auf der emotionalen Achterbahnfahrt. Von tiefer Traurigkeit, über kurze Angstzustände, zu Wut und absoluten Kampfeswillen. Habe am kommenden Freitag mein „Therapiegespräch“. Da bekomme ich dann meinen Plan zum Gesund werden.
Werde hier berichten, wie es weitergeht.
VG Diego

Leitungsteam SHG Köln
Leitungsteam SHG-Unterstützung papilläres SD-Karzinom (pT3 N1 M0)
Antwort auf: Erst harmlose Halszyste, jetzt SD-Krebs
Hallo Diego, hallo Pingele,
es ist nicht außergewöhnlich, dass Schilddrüsenkrebs ohne Vorwarnung diagnostiziert wird. Dann ist die Überraschung und der Schock groß. Bei differenziertem SD-Krebs ist die Heilungschance aber sehr hoch.
Nun noch einmal zu Diego:
So wie ich das verstehe, wurde Dir ein Zyste entfernt, die sich als Karzinom in einem Lympfknoten herausgestellt hat. Da stellen sich mir mehrere Fragen:
Wurde noch einmal operiert um den Primärtumor oder weitere Lymphknoten zu entfernen?
Wurde weitere Diagnostik betrieben oder eine Therapie eingeleitet?
Was war die Handlungsempfehlung der Ärzte?
Wie weißt Du, dass Du eine BRAF-Mutation hast und wie wurde das festgestellt?
Diese Fragen sind für das weitere Vorgehen unheimlich wichtig. Bitte bleibe ruhig und ich versuche Dir zu helfen. Leider habe ich im Moment nur sehr bedingten Zugang zum Internet (1Stunde pro Tag).
Ich wünsche Dir einen kühlen Kopf in dieser Situation.
Gruß Klaus
Antwort auf: Erst harmlose Halszyste, jetzt SD-Krebs
Hallo Klaus,
danke für deine Rückmeldung.
Man hat bei mir am 6.5 eine bis dahin nicht näher spezifizierte Raumforderung zwischen SD und Halsschlagader entfernt. Diese hat sich dann in der Phatolgie als Lympfknoten herausgestellt. In diesem Knoten wurde dann eine 14 mm große Metastase gefunden. Der Primärtumor liegt in der SD. Habe morgen am 30.5. mein Therapiegespräch. Aktueller Stand: Entfernung der kompletten SD im Anschluss daran eine Radiojodtherapie. Die Mutation auf BRAF 600V E wurde in der Phatologie festgestellt.
VG Diego

Leitungsteam SHG Köln
Leitungsteam SHG-Unterstützung papilläres SD-Karzinom (pT3 N1 M0)
Antwort auf: Erst harmlose Halszyste, jetzt SD-Krebs
Hallo Diego,
danke für die Antwort. Bitte nimm dieses Therapiegespräch war und stelle ruhig Fragen, wenn Dir Dinge komisch vorkommen oder Du etwas nicht verstehst. Das mit der BRAF-Mutation macht die Sache nicht einfacher aber interessanter (habe von so einer Konstellation noch nicht gehört). Das Vorgehen klingt aber für mich logisch. Ich bin zur Zeit im Urlaub (mit begrenztem WLAN) und würde mich nächste Woche wieder melden (dann weißt Du wahrscheinlich mehr).
Ich wünsche ein schönes Wochenende.
Gruß
Klaus
Antwort auf: Erst harmlose Halszyste, jetzt SD-Krebs
Hallo Klaus,
Hatte heute ein sehr gutes, aufmunterndes und mutmachendes Gespräch. Mein Therapieweg: Entfernung der kompletten SD und zusätzlich großflächige Entfernung des Lymphknotenareals auf der rechten Seite. ( da wurde ja auch die Metastase gefunden). 8 – 12 Wochen später dann Radiojodtherapie. Klingt nach einem Plan. Er sprach von einer sehr guten Prognose. OP-Termin habe ich am 3.7.25. Diese ist, weil sie ja so richtig was ausräumen auf 4-6 Stunden angesetzt.
Mir selbst geht es auch physisch besser. Habe jetzt einen Plan und kann mich auf den Weg machen.
V.G. Diego
- Diese Antwort wurde geändert vor 3 Wochen, 1 Tag von Diego.

Leitungsteam SHG Köln
Leitungsteam SHG-Unterstützung papilläres SD-Karzinom (pT3 N1 M0)
Antwort auf: Erst harmlose Halszyste, jetzt SD-Krebs
Hallo Diego,
Dieses (Zwischen-)Ergebnis freut mich.
Gruß
Klaus
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