Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Neuvorstellung

Nira
Nutzer*In

Neuvorstellung

| Beitrags-ID: 260256

Hallo ihr Lieben,

ich möchte mich gerne bei euch vorstellen und kurz meine Krankengeschichte zusammenfassen und euch anschließend ein paar Fragen stellen.

Ich bin 37 Jahre alt. Vor ca. 4 Jahren wurde während meiner Schwangerschaft Hashimoto diagnostiziert und ein kalter Knoten wurde gefunden. Ich war jährlich in einem Endokrinen Zentrum zur Untersuchung. Letztes Jahr, wenige Tage vor Weihnachten, hat meine Ärztin Veränderungen des Knotens entdeckt und gleich eine Biopsie gemacht.
Meine Ärztin ging am nächsten Tag in den Mutterschutz und ihr Vertreter hat mich netterweise am Telefon über die Diagnose „papilläres Schilddrüsenkarzinom“ informiert.

Er meinte, dass sei nicht weiter schlimm, nur eine kleine OP, dann ist alles wieder in Ordnung.

Anfang Februar wurde ich dann im Diakonie Klinikum Stuttgart im Endokrinen Zentrum operiert. Aus einem kleinen Mikrokarzinom, sind leider mehrere Tumore mit Lymphknotenmetastasen geworden.
Die Schilddrüse inklusive 21 Lymphknoten wurden entfernt. Nach der OP ist ein Gefäß in meinem Hals geplatzt und ich musste notoperiert werden.

Trotzdem habe ich mich ganz gut erholt und nach 3 Wochen folgte die RadioJod- Therapie.

Bei der Voruntersuchung dafür wurde jedoch ein Lymphknoten von ca. 2cm links weit oben am Hals mit verdächtigen Strukturen auf Metastasen entdeckt.

Im Ganzkörperszinti wurden glücklicherweise keine Fernmetastasen entdeckt. Der auffällige Lymphknoten hat jedoch kein Jod gespeichert.

Diese Woche muss ich noch zur PET- Untersuchung.

Der Nuklearmediziner meinte im Vorfeld, dass wenn nur der eine Lymphknoten befallen ist, muss dieser noch operativ entfernt werden. Falls mehrere Lymphknoten sichtbar werden, müsste ich eine Chemo machen.

Das ist körperlich und seelisch alles äußerst belastend, aber das wisst ihr ja alle.

Nun meine Fragen:
– hat jemand eine ähnliche Krankengeschichte?
– musste jemand tatsächlich bei Lymphknotenmetastasen eine Chemo machen?
– gibt es bei einigen in diesem Fall andere Behandlungsansätze?

Habt vielen herzlichen Dank im Voraus für eure Unterstützung!

Antwort auf: Neuvorstellung

| Beitrags-ID: 388140

Hallo,

herzlich willkommen bei uns im Forum!!

Du hast Dich ja schon in die Forums-Gruppe: Lymphknotenmetastasen im Hals nach erst Therapie aufnehmen lassen.

Über die Beschreibung der Forums-Gruppe findest du alles wichtige bzgl der Empfehlungen der Leitlinien zu Lymphknotenmetastasen, sowie nur eine Auswahl von Studien – meist nur – retrospektiv zur Behandlung von Lympknotenmetastasen.

Wichtig in der amerikanischen ATA-Leitlinie:

Empfehlung 65 (Recommendation = R65)

  • ..=
  • (B) Wenn ein positives Ergebnis, die Behandlung ändern würde, dann sollen im Ultraschall verdächtige Lymphknoten mit einem kleinsten Durchmesser von ca. 8-10 Millimeter (siehe auch Empfehlung 71[Neck Dissection]) Biopsiert werden für eine Zytologie und Tg im Feinnadel washout bestimmt werden.
    (Starke Empfehlung, moderaten Evidenz (mittel-gute Studienlage))

    (Starke Empfehlung, geringe Evidenz/Studienqualität)

aus ATA-Leitlinie (2015): Die Rolle des Ultraschalls (Nachsorge).

Die nun durchgeführte PET zeigt lediglich an, ob der Lymphknoten einen höheren Stoffwechsel hat, dies können sowohl Krebszellen als auch einen Entzündung sein.

In der Gesamtschau der Diagnostik ist auch wichtig, wie hoch dein Tumormarker das Tg ist. Hier könnte es ein Problem geben, dass du eine Hashimoto hattest, und damit Thyreoglobulin-Antikörper (TAK) , welche zu falsch niedrigen Tg-Werten führen können.

Wie hoch sind den Tg, TAK und TSH?
Diese drei Werte müssen immer zusammen bestimmt werden, da mit einer TSH Stimulation der Tg-Wert steigen kann, wenn noch Schilddrüsen- bzw. Schilddrüsenkrebszellen vorhanden sind.

Wenn eine Operation erwogen wird, dann am besten in einem zertifizierten Zentrum für Schilddrüsenchirurgie.
Kompetenzzentren für Schilddrüsenchirurgie (CAEK – Zertifizierung); siehe unsere Karte: Chirurgen – Zentren

Was man tun kann, wenn die Metastasen kein Iod mehr aufnehmen, und sich entdifferenziert haben.
Man spricht dann vom Radioiod-refraktäres Schilddrüsenkarzinom (RR-DTC) , wird in diesem Beitrag ausführlich beschrieben:

Was kann man tun, wenn die Radioiodtherapie versagt?.

Eine klassische Chemotherapie wird beim radioiiod-refraktären differenzierten Schilddrüsenkrebs nicht gemacht.

Wenn der Tumor sich mit lokalen Therapien nicht unter Kontrolle bringen lässt, dann gibt es systemische Therapien mit Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) , die die den Tumor am weiteren Wachstum hindern (heilen können dieses Therapien den Tumor) allerdings nicht.

Viele Grüße
Harald

Anonym
Gast

Gäste dürfen nur Anfragen stellen. Ratschläge, Erfahrungsberichte etc. von Gästen werden von den Moderatoren ohne Vorwarnung gelöscht.
Das Gast-Schreiberecht ist nur für Nutzer*innen gedacht, die sich nicht gleich registrieren möchten bzw. Probleme bei der Registrierung haben: Jetzt kostenlos registrieren als Forums-Nutzer*in

Deine Information:

Bist du ein Mensch? Dann klicke bitte auf Auge.

Geburtstage

Ein*e Nutzer*in hat heute Geburtstag

In den nächsten Tagen haben 5 Nutzer*innen Geburtstag

Zur Zeit aktiv

Forum-Statistik

133.739 veröffentlichte Beiträge
28.825 veröffentlichte Themen
7.244 registrierte Nutzer*innen

Sie möchten uns finanziell unterstützen?
Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG|IBAN: DE52 4306 0967 4007 2148 00|BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit einem Klick