Papilar, Verdacht auf bösartig, gleich operieren oder ein paar Monate warten
- Dieses Thema hat 6 Antworten und 2 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 26.11.2024 - 19:22 von Harald.
Papilar, Verdacht auf bösartig, gleich operieren oder ein paar Monate warten
Hallo zusammen,
erstmal bin ich sehr froh auf den Verein und das Forum gestoßen zu sein. Die Infomaterialien habe ich schon fleißig gelesen. Daraus haben sich mir allerding einige Fragen ergeben, bedingt durch meine persönliche Situation.
Kurz zum Stand:
Vor ca 7 Jahren wurden durch Zufall in einem Ultraschall ein Konten entdeckt (in einem Flügel und kleiner 2 cm, die folgende Szintigraphie Untersuchung war unauffällig. Daher hatte ich eine regelmäßige Ultraschallkontrolle, der Knoten war steht unverändert. Trotzdem hat eine Radiologin ihn etwas hochgestuft und eine Feinnadeluntersuchung veranlasst (September). Am Tag der Untersuchung meinte der Radiologe, der die Probe entnahm, dass man den Knoten eigentlich auch einfach weiterhin beobachten könnte (im Nachhinein bereue ich es fast mich Untersuchen haben zu lassen). Das Ergebnis war verdächtig auf bösartig. Daraufhin wollte der Chirurg direkt die ganze SD entnehmen, da ich Zweifelte veranlasste er eine Biopsie bei der 3 Proben entnommen wurden, mit dem gleichen Ergebnis (Verdacht auf bösartig). Also klar ist, dass so oder so zumindest eine Diagnostische OP gemacht werden muss. Nur habe ich hier dazu nicht die Möglichkeit für einen „Schnellschnitt“ (befinde mich im Ausland) zudem sagte der Chirurg dass dieser mit dem Mitteln die es hier gibt auch nicht mehr Aufschluss geben würde als die durchgeführte Biopsie und es sehr Merkwürde wäre, dass der Knoten sich später dich nicht als Bösartig herausstellen würde. Also wenn ich mich nicht „verweigere“ kommt in zwei Wochen meine komplette SD raus.
Nun kommt das alles nach Murphys Law zu einem schlechten Zeitpunkt. Zu Ende des Jahres wollte ich meinem derzeitigen Arbeitgeber kündigen und nach einem Monat „Pause“ (Renovierung) im Februar bei einem neuen Arbeitgeber anfangen, ab da habe ich auch wieder eine deutsche Krankenversicherung und könnte mich dann mit der Möglichkeit zum schnellschnitt in Deutschland operieren lassen (die Frage ist dann natürlich wann ich einen Termin bekomme).
Mein Vater meint, dass ich mich gleich operieren lassen soll, auch wenn der Knoten in der Vergangenheit stabil war, wurde inzwischen 4-mal drin „rumgestochert“ und er meinte, dass er dadurch vielleicht zum Streuen angeregt werden könnte. Ist das so oder nur eine Leien Idee?
Dazu kommt, dass ich nicht weiß wie mein neuer Arbeitgeber reagieren wird wenn ich mich direkt zum Arbeitsbeginn krankmelde (in der Probezeit kann er mich ohne Gründe kündigen).
Außerdem wäre ich bei einer Op in Deutschland längerer Zeit von meiner Familie getrennt (zumindest bis ich wieder fliegen kann) und wir haben ein kleines Baby…
Einfach und logisch wäre mich nun hier in zwei Wochen operieren zu lassen, in der Nähe meiner Familie zu sein und halbwegs „fit“ in den neuen Job zu starten. Auf der anderen Seite habe ich das Bedenken, dass ich dann eben keine SD mehr habe und die Bösartigkeit noch nicht feststeht. Wenn ich mich im Frühjahr in Deutschland operieren lasse und dann ein Schnellschnitt gemacht und das Ergebnis (gegen alle Erwartung) auf gutartig ausfällt, kann ich zumindest die halbe SD behalten.
Was sind eurer Erfahrungen und wie wahrscheinlich kann es sein, dass der Knoten doch nicht bösartig ist obwohl in der Feinnadeluntersuchung und Biopsie (mit 3 Proben) das Ergebnis Verdacht auf bösartig war?
Vielen Dank!
Leitungsteam SHG Berlin follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024
Antwort auf: Papilar, Verdacht auf bösartig, gleich operieren oder ein paar Monate warten
Hallo Flax,
früher war es Klarer, dass wenn papilläre Kernmerkmale gefunden wurden, es sich um ein papilläres Schilddrüsenkarzinom handelt. Wobei es auch hier sehr seltene Fehldiagnosen gab, z.B. die frühere argentinische Präsidentin.
Es gab in den letzten Jahren einen Fortschritt in der Diagnostik, der weiter zwischen den Karzinomen differenziert, um eher gutartigie vor eher aggressiven Tumoren differenziert.
So gibt es seit ein paar Jahre die Diagnose noninvasive follicular thyroid neoplasm with papillary-like nuclear features (NIFTP).
Da reicht die Entfernung der einen halben Schilddrüse. Ich würde mich nicht auf den Schnellschnitt versteifen, sondern eher schauen, dass die histologische Aufbereitung zügig geschieht, und dann eventuell die Kompletierungsoperation innerhalb von 3 Tagen geschieht.
Viele Grüße
Harald
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- Diese Antwort wurde geändert vor 1 Woche, 6 Tage von Harald.
Antwort auf: Papilar, Verdacht auf bösartig, gleich operieren oder ein paar Monate warten
Vielen vielen Dank Harald!
Wenn ich das richtig verstanden habe, kann man im Schnellschnitt nicht bestellen ob es ein NIFTP ist?
Inzwischen weiß ich, dass die Pathologin die sich Biopsie angeschaut hat sich sehr sicher ist, dass es ein Papilar Karzinom ist. Was ja aber nicht ausschließen würde, dass es sich um einen NIFTP handelt, das wurde man dann erst in der histologischen Nachuntersuchung feststellen, oder?
Vielen Dank nochmal
Leitungsteam SHG Berlin follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024
Antwort auf: Papilar, Verdacht auf bösartig, gleich operieren oder ein paar Monate warten
Hallo Flax,
so viel ich weiß, lässt sich das NIFTP erst nach der Operation feststellen, weil man dazu die Histologie (Untersuchung des Gewebes) braucht.
Mit der Feinnadelpunktion kann man nur Zytologie (Untersuchung der Zellen) machen.
Viele Grüße
Harald
Antwort auf: Papilar, Verdacht auf bösartig, gleich operieren oder ein paar Monate warten
Leitungsteam SHG Berlin follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024
Antwort auf: Papilar, Verdacht auf bösartig, gleich operieren oder ein paar Monate warten
Hallo Gast,
danke für den Hinweis auf die Folien. Die sind wirklich sehr interessant und gut.
Bei der Frag von @flax, bei der in Feinnadelpunktion Zellen mit papillären Kernmerkmalen gefunden wurden, helfen diese Folien jedoch nicht weiter. Hier ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es ein papilläres Schilddrüsenkarzinom ist.
Es sind eher die follikulären Neoplasien, die zu vielen unnötigen Operation führen. Aus diesem Grund soll man auch nicht so ohne einfach eine Feinnadelpunktion machen, sondern auch hier gut vorselektieren.
Viele Grüße
Harald
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