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Prominenter SD-Krebs-Patient : D. Cohn-Bendit

  • Dieses Thema hat 7 Antworten und 7 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 10.11.2011 - 22:08 von eli.
BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Prominenter SD-Krebs-Patient : D. Cohn-Bendit

| Beitrags-ID: 249499

Hallo,

In unserem franzoesischen Forum haben wir einen Beitrag, in dem wir festhalten, wenn eine Meldung über prominente Leute mit SD-Erkrankungen erscheint – ist ja nicht sehr oft, macht aber jedesmal unsere Krankheit ein bisschen bekannter.

Mit SD-Krebs kenne ich bisher nicht viele Faelle, eigentlich nur Rod Stewart (2000). Aber grade kam in Frankreich eine Meldung raus, dass der grüne Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit vor 2 Wochen an Schilddruesenkrebs operiert wurde und wohl heute seine Radiojodtherapie antritt (und daher nicht an einem wichtigen Kongress teilnehmen kann).

http://www.lexpress.fr/actualite/indiscrets/hospitalise-cohn-bendit-n-assistera-pas-au-congres-des-verts-europeens_1048618.html

Und hier jetzt auch zwei Beiträge auf deutsch:
http://www.stern.de/news2/aktuell/gruenenpolitiker-cohn-bendit-an-schilddruesenkrebs-erkrankt-1748782.html
http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/daniel-cohn-bendit-gruenenpolitiker-an-krebs-erkrankt_aid_682408.html

Wenn er schon nach 2 Wochen die RJT macht, kann man wohl daraus schliessen, dass er Thyrogen bekommen hat? Ist für einen überzeugten Atomkraftgegner und Grünen sicher nicht einfach, eine radioaktive Kapsel schlucken zu müssen, um geheilt zu werden 🙁 … (und dazu noch gentechnisch hergestelltes TSH gespritzt zu bekommen …)

Seltsamerweise schreibt der frz Beitrag nichts von Radiojod, sondern nur von „einem Krankenhausaufenthalt unter Quarantäne“ (was ja nicht exakt dasselbe ist) … fragt sich, ob sie es nicht besser wussten, oder das Wort „radioaktiv“ mit Absicht ausgespart haben??

Auf jeden Fall kann ihm nur gute Besserung wünschen … vielleicht schaut er ja mal in einem unserer Foren vorbei?

Liebe Gruesse!

Beate

Mitglied im Forum seit 1999. Gründerin des französischen Schwester-Forums und -Vereins "Vivre sans Thyroïde" (seit 2000): www.forum-thyroide.net

Antwort auf: Prominenter SD-Krebs-Patient : D. Cohn-Bendit

| Beitrags-ID: 343282

Hallo,

wie allen anderen Betroffenen wünsche wir Daniel Cohn-Bendit viel Erfolg mit der Radiojodtherapie.
Mal gespannt, ob er sich bei einer unser beiden Organisationen meldet.

Den Zwiespalt eines Aktivisten gegen ein Atomkraftwerk, der an Schilddrüsenkrebs erkrankt ist, schildert übrigens eindrucksvoll die südafrikanische Autorin und Literatur Nobelpreisträgerin Nadim Gordimer in ihrem Roman: Get a life! auf deutsch: Fang an zu leben! (Amazon)

Der Hauptprotagonist in diesem Roman Paul Bannerman ist an Schilddrüsenkrebs erkrankt. Paul ist Ökologe, der gegen ein Atomkraftwerk kämpft, und muss nun mit einer Radiojodtherapie (RJT) behandelt werden. Dabei muss der Krebspatient radioaktives Jod schlucken, welches dann von den Schilddrüsenzellen und Schilddrüsenkrebszellen aufgenommen wird, worauf die Strahlen genau diese Zellen zerstören. Der Kämpfer gegen tödliche Strahlengefahren wird so selbst zu einer strahlenden Gefahr. Die Angst vor Krebs und diese Analogie der strahlenden Gefahren beschreibt Gordimer eindrucksvoll. Leider befinden sich im Roman einige sehr falsche medizinische Aussagen, so dass man Patienten, die frisch mit der Diagnose Schilddrüsenkrebs konfrontiert sind, dieses Buch nicht wirklich empfehlen kann.

Lieber erst einige FAQ-Hilfe-Beiträge lesen oder einen der obigen Ratgeber.
Mit etwas Abstand ist es dann jedoch ein durchaus lesenwertes Buch.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Prominenter SD-Krebs-Patient : D. Cohn-Bendit

| Beitrags-ID: 343283

Hallo,

prinzipiell hätte ich vor dem gleichen Dilemma gestanden. Auch ich war und bin Atomkraftgegner, in den 70ern auch etwas aktiver.

Ich sehe allerdings als Naturwissenschaftler immer noch einen prinzipiellen Unterschied zwischen Forschungsreaktoren, in denen unter anderem Radiopharmaka und -diagnostika hergestellt werden und kommerziellen Atomkraftanlagen, die in erster Linie am Profit ausgerichtet sind, was ich vor längerem auch mal in meinem Blog angerissen hab. Außerdem (ich habe allerdings im Moment keine konkreten Zahlen) schätze ich den Anteil des radioaktiven Abfalls aus medizinischen Anwendungen vermutlich als mehr oder weniger vernachlässigbar gering gegenüber dem Anteil aus der kommerzielln Kerntechnik ein.

Nichts desto trotz sollten natürlich auch für medizinische Anwendungen und selbstverständlich auch für die Produktion allerhöchste Sicherherheitsstandards gelten.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Prominenter SD-Krebs-Patient : D. Cohn-Bendit

| Beitrags-ID: 343284

Hallo,

da man ja nicht weiß, wie gut Daniels Ärzte sich auskennen, habe ich mir erlaubt, ihm in einer Mail einige Informationen der InSeNSU, Hinweise auf www.sd-krebs.de und natürlich die besten Genesungswünsche zu schicken.

Viele Grüße
Frauke

Tvista06
pap. SD-CA, Hashimoto

Antwort auf: Prominenter SD-Krebs-Patient : D. Cohn-Bendit

| Beitrags-ID: 343285

Moin zusammen!

Ja, es ist als überzeugte Atomkraftgegnerin, die ich seit vielen, vielen Jahren aktiv bin und auch als Gegnerin gegen alles Genmanipulierte nicht ganz einfach, das Zeug zu schlucken, bzw. gespritzt zu bekommen. Aber wenn man/frau weiss, dass es da jetzt keine andere Lösung gibt zum Weiterleben, bekommt man/frau den Spagat auch hin – zumindest mir ging es bisher so!

Was die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle aus der Medizin betrifft, so betragen sie gerade mal 0,3%. 90% schwach- und mittelradioaktives Material, sowie 100% des hochradioaktiven Materials stammen aus der Kernenergie (AKWs und Wiederaufbereitungsanlagen).

Wenn man bedenkt, dass es bis heute KEIN einziges Endlager für radioaktive Abfälle auf der ganzen Welt gibt und alle ‚Zwischenlager‘ nur Provisorien sind, die vorne und hinten nicht funktionieren (s. Asse, in deren Umfeld inzwischen übrigens vermehrt SD-Krebs zu beobachten ist!!!), muss eigentlich jede/r von uns am Samstag, 26.11.11, 12.30 Uhr nach Dannenberg zur Großdemo kommen!!!

In diesem Sinne, vielleicht bis in Dannenberg!?

Gruß, Tvista

Wenn eine Tür sich schliesst, will ein Tor sich öffnen ! 😉

Antwort auf: Prominenter SD-Krebs-Patient : D. Cohn-Bendit

| Beitrags-ID: 343286

Hallo,

…. Asse, in deren Umfeld inzwischen übrigens vermehrt SD-Krebs zu beobachten ist!!!), …..

zu dieser Problematik gibt es einen eigenen Beitrag.
Die Statistik gibt es nicht her.

Den Befürwortern der Atomkraft sollte man es nicht leicht machen, in dem man mit diesen Zahlen argumentiert.
mehr dazu in unserem Forum:
Mehr Schilddrüsenkrebs um Atommüll-Lager Asse ?.

Es gibt so viele gute und gewichtige Gründe gegen die Atomkraft.

Viele Grüße
Harald

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Prominenter SD-Krebs-Patient : D. Cohn-Bendit

| Beitrags-ID: 343287

Ich sehe allerdings als Naturwissenschaftler immer noch einen prinzipiellen Unterschied zwischen Forschungsreaktoren, in denen unter anderem Radiopharmaka und -diagnostika hergestellt werden und kommerziellen Atomkraftanlagen

Hallo,

ich bin zwar nur Geisteswissenschaftlerin, aber ich sehe den gleichen Unterschied und bin daher nicht auf die Idee gekommen, zwischen Kernkraftwerken und Radiojodtherapie ensthaft einen Zusammenhang herzustellen, auch nicht gefühlsmäßig.

Täte ich das, müßte ich mich nämlich gegen alle medizinischen Verfahren wenden, die auch nur irgendetwas mit Strahlen/Radioaktivität zu tun haben und konsequenterweise auch Röntgen, PET und äußere Bestrahlung bei Krebs ablehnen.

Das sind so Punkte, mit denen man als Atomkraftgegner seinem eigenen Anliegen eher schadet, weil man ungewollt der Atom-Lobby Munition liefert.
Am gleichen Phänomen krankt übrigens auch die Kritik an der flächendeckenden Jodierung (nur gehts da um nicht ganz so gefährliches wie ein Atomkraftwerk oder den Castor-Transport).

Grüße von Alba

eli

Antwort auf: Prominenter SD-Krebs-Patient : D. Cohn-Bendit

| Beitrags-ID: 343288

Oh, Beate hat da ja eine ganz ernste deutsche Diskussion vom Zaun gebrochen. Das…

Ist für einen überzeugten Atomkraftgegner und Grünen sicher nicht einfach, eine radioaktive Kapsel schlucken zu müssen, um geheilt zu werden Sad … (und dazu noch gentechnisch hergestelltes TSH gespritzt zu bekommen …)

…ist doch wohl lustig, oder? Ich hab zumindestens gleich ordentlich lachen müssen.

Lg
Eli

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