Hallo,
folgende Informationen zum Review zum Nutzen der Radioiodtherapie (RIT) beim gut differenzierten Schilddüsenkrebs von AM Sawka (2018) stammen aus der Zusammenfassung und Bewertung von PubMed Healt.
Es wurden für den Review nur Studien herangezogen, die eine mittlere Nachbeobachtung von mindestens 5 Jahren hatten, und bei mindestens einem patientenrelevanten Studienendpunkt (Rezidiv oder Tod) einen Beobachtungszeitraum von 19 Jahren hatten.
Es konnten nur 27 retrospektive Kohortenstudien gefunden werden, keine randomisierten kontrollierten Studien.
Es wurde eine Assoziation gefunden, dass eine ablative Radiojodtherapie das Rezidivrisiko senkt (Statistisch signifikant; d.h. kein Zufall).
Es konnte keine statistisch signifikanter Nutzen gefunden werden, dass die Radioiodtherapie die Sterblichkeit an Schilddrüsenkrebs oder die das Auftreten von Rezidiven bei einem frühen Stadium der gut-differenzierten Schilddrüsenkrebs reduziert.
Es gab eine statistisch signifikante (der Unterschied ist zu 95% nicht per Zufall bedingt), dass die ablative RIT das relativ seltene Auftreten von Fernmetastasen reduziert.
Das Centre for Reviews and Dissemination (CRD)an der Universität York, England, welches die Zusammenfassung auf PubMed Health erstellte, kommentiert diesen Review sehr kritisch:
Die Zusammenfassung der Studienautoren, spiegeln die Ergebnisse des Reviews wieder, allerdings des Fehlen einer validen Bewertung sowie andere Probleme im Review machen die Brauchbarkeit der Schlussfolgerung unklar.
Schlussfolgerung für die Praxis:
Ärzte, die Patienten mit einem gut-differenzierten Schilddrüsenkrebs im frühen Stadium behandeln, sollen jeden einzelnen Patienten sorgfältig über die Unsicherheit der Evidenz zum Nutzen der Radioiodtherapie beraten, und ihnen alle Behandlungsoptionen darlegen, und die Folgen einer Ab- als uach Zusage einer RJT aufzeigen.
Der Review wird u.a. zitiert in:
Viele Grüße
Harald