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Rezidiv Lymphknoten kapselüberschreitend

Rezidiv Lymphknoten kapselüberschreitend

| Beitrags-ID: 442153

Hallo zusammen,

Anfang Februar wurde ich nach 5 Jahren erneut am Hals operiert aufgrund einer sich im PET CT bestätigenden 0,7 mm und kapselüberschreitenden Lymphknotenmetastase in der Schilddrüsenloge. Zuvor war der Tumormarker immer beständig leicht erhöht (unter Suppression lag er meist bei 0,4-0,6, unter Stimulation zuletzt bei 4)… es wurde aber nie etwas unternommen, bis ich eine Drittmeinung eingeholt hatte und dann dort erneut ein PET CT gemacht wurde. Ich hatte 2018 ein pappilläres Karzinom mit Lymphknotenbefall. Nun zu meiner Frage:

Hat die Kapselüberschreitung der Lymphknotenmetastase eine Auswirkung auf die Prognose?? Können Metastasen selbst metastieren oder sind es immer nur die Ansiedlungen vom Primärtumor?

Ich habe Angst, dass nun zu lange gewartet wurde und das Wachstum/ die Profileration der Metastasen ihr Eigenleben entwickelt haben und die nächste OP schon auf mich wartet.

Der TG Wert wurde seither nicht mehr untersucht, ich muss bis zur nächsten Nachsorgeuntersuchung in 6 Monaten warten. Hausärztin kennt sich nicht aus und nimmt den Wert nicht ab.

 

Danke für Eure Hilfe.

 

Viele Grüße Eule

  • Dieses Thema wurde geändert vor 1 Jahr, 2 Monaten von Eule31.

Antwort auf: Rezidiv Lymphknoten kapselüberschreitend

| Beitrags-ID: 442187

Hallo Eule31,

nach einer Operation ist die Halbwertszeit bis der Tg verschwunden sein sollte, wesentlich kürzer als nach einer Radioiodtherapie:

Die Halbwertszeit von Thyreoglobulin (Tg) ist nach chirurgischer Entfernung des Schilddrüsenkarzinoms bei 2-4 Tagen, während bei einer RiT es 3 Monate sind, so dass es bis zu einem Jahr dauern kann bis der Tg verschwindet; siehe auch: FAQ: Thyreoglobulin und Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms.

Das Problem dürfte eher sein, dass dein Tg- Wert auch zuvor, unter Schilddrüsenhormonen sehr niedrig war, und man den Wert nur im Verlauf  beurteilen kann. Aus diesem Grund denke ich ist es durchaus sinnvoll,  den Tg-Wert schon früher zu bestimmen.

Kapseldurchbruch ist natürlich nicht so gut. Wieviel wurde diesmal entnommen?

Über die Beschreibung der Forums-Gruppe: Lymphknotenmetastasen im Hals nach erst Therapie findest du weitere Infos. Der Gruppe kannst du auch beitreten.

Viele Grüße

Harald

 

Antwort auf: Rezidiv Lymphknoten kapselüberschreitend

| Beitrags-ID: 442190

Hallo Harald,

was meinst Du mit „ist nicht so gut“?? Es wurde nur dieser eine Knoten entnommen. Wenn Metastasen selbst nicht metastieren, wäre der Kapseldurchbruch doch zu vernachlässigen? Ich bin immer davon ausgegangen, dass eine Kapselüberschreitung oder Infiltration in benachbartes/umliegendes Gewebe nur prognostische ungünstig ist beim Ursprungs- bzw Primärtumor und man dann direkt eine schlechtere TNm Klassifikation erhält (pt4?). Hast Du hier mehr Infos?

 

Danke und Gruß

Eule

Antwort auf: Rezidiv Lymphknoten kapselüberschreitend

| Beitrags-ID: 442407

Hallo?

Antwort auf: Rezidiv Lymphknoten kapselüberschreitend

| Beitrags-ID: 442416

Hallo Eule31,

kann Dir bezüglich des Kapseldurchbruch nicht so richtig weiterhelfen.

Was ich so mitbekomme ist, dass die Spezialist*innen seit ein paar Jahren versuchen mit Lymphknotenmetastasen differenzierter umzugehen.

So kann man sehr kleine Lymphknotenmetastasen nach der ATA-Leitlinie auch nur beocbachten.
siehe Forenthema: ATA-Leitlinie (2015): Behandlung eines Rezidivs im Hals

Es soll daher nun genauer beschrieben werden, wie viele Lymphknoten entnommen wurden (es sollen immer Kompartiments und nicht einzelne Lymphknoten chirurgisch entfernt werden) und wie viele davon befallen waren, wie groß die Lymphknotenmetastasen sind, und neuerdings auch ob die Kapsel des Lymphknoten durchbrochen wurde (ece+) oder nicht (ece-).

Ein Kapseldurchbruch auch beim Lymphknoten habe eine schlechtere Prognose.

Wie viel schlechter kann ich Dir nicht sagen, statisch signifikant, bedeutet ja „nur“, dass der Faktor (Kapseldurchbruch) eine Rolle spielt, wie sehr das die Lebensqualität, das Rezidivfreiesüberleben, oder gar das Gesamtüberleben beeinflusst kann ich dir nicht sagen, da mir dazu die Studien nicht vorliegen.

Das Problem  ist zu dem immer auch, dass die Wahrscheinlichkeit nichts über den individuellen Krankheitsverlauf aussagt.

Dieser  stabile niedrige Tg-Wert den du hattest, macht ja zu einem groß Teil  (80-85%) bei vielen Betroffenen keinerlei Probleme, siehe Forenthema: Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT); darum wollten die Ärzt*innen ja auch lange nichts tun.

100% – Gewissheit gibt es so gut wie nie, darum ist ein gutes Arzt-Patienten-Gespräch so wichtig, in dem man gemeinsam mit den Ärzt*innen die verschiedenen Risiken abwägt und die Entscheidung trifft.

Wurde nun eine Mutationsanalyse des Tumors in Auftrag gegeben?

Dies scheint mir sinnvoll, damit im Falle, dass es wieder zum Rezidiv kommt, und falls dies dann nicht mehr operiert werden kann, man besser weiß, welcher TKI am besten gegeben werden kann.

Viele Grüße,

Harald

  • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 1 Monat von Harald.

Antwort auf: Rezidiv Lymphknoten kapselüberschreitend

| Beitrags-ID: 442446

Hallo Harald,

vielen Dank für Deine Antwort.

Bezüglich des ece+/- beim Schildrüsenkarzinom, gibt es dazu noch eine Quelle, in der ich das nochmal nachlesen kann? Warum wäre denn theoretisch die Prognose schlechter? Weil Zellen in die Blutbahn gelangen könnten? Und weißt Du, ob Metastasen selbst „metastieren“ können? Mein Arzt verneinte das und ich habe es hier nochmal recherchiert:

https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/krebstherapie-ein-dogma-der-krebsmedizin-faellt-1772737.html

Eine Mutationsanalyse wurde damals bei der Entfernung des Primärtumors gemacht, das war „nur“ die BRAF v600, also klassisch pappilär. Müsste der Lymphknoten zusätzlich untersucht werden? Im Arztbrief steht „Lymphknotenmetastase eines pappillären Schilddrüsenkarzinoms“.

Vielen Dank und viele Grüße

Eule

Antwort auf: Rezidiv Lymphknoten kapselüberschreitend

| Beitrags-ID: 442448

Hallo Eule31,

kann Dir bzgl ece+/- da leider Quelle nennen. Da müssen wir auf die neue S3-Leitlinie warten, die vermutlich Ende des Sommers fertig sein wird.

Wenn bereits bekannt ist, dass da eine BRAF V600E Mutation vorliegt, dann dürfte es für mögliche weitere Therapieoptionen aktuell keinen weiteren Zusatznutzen haben, hier weitere Mutationsanalysen zu machen. NTRK Genfusion schließen beim Schilddrüsenkrebs ALK, BRAF, MET, RAF1 oder RET-Fusionen aus.
Die neuen NTRK- und RET-Inhibitoren kommen so bei dir nicht in Betracht, sonder eben die BRAF-Inhibitoren.

Wobei eine systemische Therapie ja noch gar nicht zur Diskussion steht.
Ich drück Dir die Daumen, dass nun alles entfernt wurde, und der Tg nun endlich ganz verschwindet, und nicht mehr nachweisbar ist.

Viele Grüße,
Harald

Antwort auf: Rezidiv Lymphknoten kapselüberschreitend

| Beitrags-ID: 442464

Hallo Harald,

ich hoffe auch dass es die letzte Metastase war und jetzt endlich Ruhe einkehrt. Das Pet CT war ja ansonsten sauber…

Vielen Dank und viele Grüße

Eule

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