Hallo,
viele Betroffene mit dem differenzierten Schilddrüsenkrebs (papillär, follikulär, …) mit einem Rezidiv im Schilddrüsenbett stehen vor der Frage, sollen sie sich nochmal operieren lassen, welche Erfolgsaussichten hat eine solche Operation und wie groß sind die Risiken von Nebenwirkungen.
Diese retrospektive Studie an der Uniklinik Paris versucht dafür ein paar Antworten zu geben, wie die Erfolgsaussichten nach eine ersten Rezidivoperation sind.
Die Erfolge bzw. Nicht-Erfolg wurden entsprechend den Risikogruppen der amerikanischen ATA-Leitlinie 2015 definiert (siehe : Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT)).
Autor*innen: Lamartina L, Borget I, Mirghani H, Al Ghuzlan A, Berdelou A, Bidault F, Deandreis D, Baudin E, Travagli JP, Schlumberger M, Hartl DM, Leboulleux S.
in:
J Clin Endocrinol Metab. 2017 Mar 1;102(3):1020-1031. doi: 10.1210/jc.2016-3284.
Abstract auf PubMed; der Text ist zudem vollständig frei zugänglich
Ergebnisse im einzelnen:
Es wurden die Daten von 161 Patient*innen, mit dem differenzierten Schilddrüsenkrebs (95% papillär) retrospektiv untersucht.
Zu Beginn war die TNM-Tumorklassifikation postoperativ (p) wie folgt:
Bei 25% der Betroffenen lag eine aggressivere Histology vor, und zwar sowohl bei denen die Krankheit persistierend war als auch bei denen die nach einer ersten Heilung ein erneutes Rezidiv auftrat.
Bei 4 Patient*innen, die nach operiert wurden, fand sich kein Krebs, und eine Patient*in starb nach der Rezidivoperation in Folge eines Hämatoms (Blutaustritt aus verletzten Blutgefäßen). Diese Patient*innen wurden aus der weiteren Analyse herausgenommen.
Die Ergebnisse nach der Reoperaton waren:
Die Autor*innen der Studie kommen zum Schluss, angesichts der Hohen Zahl von Reizidiven ist die Entscheidung für eine Reoperation sorgfältig zu prüfen, insbesondere bei Patienten mit unvollständigem Ansprechen.
Viele Grüße
Harald
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