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Vorbereitung zur Radiojodtherapie: Hormonentzug oder rhTSH?

Vorbereitung zur Radiojodtherapie: Hormonentzug oder rhTSH?

| Beitrags-ID: 246639

FAQ: Vorbereitung zur Radiojodtherapie: Hormonentzug oder rhTSH?

Nach der ATA-Leitlinie differenzierter Schilddrüsenkrebs 2009
(Revised American Thyroid Association Management Guidelines for Patients with Thyroid Nodules and Differentiated Thyroid Cancer)
kann die ablative Radiojodtherapie zur Entfernung von Restgewebe erreicht werden durch:

  1. Weglassen der Schilddrüsenhormone (LT4) für 2-3 Wochen

    oder

  2. Ersetzen der Schilddrüsenhormone (LT4) durch ein LT3-Präparat für 2 bis 4 Wochen und danach 2 Wochen keine Schilddrüsenhormone.

    Ob das erste oder das zweite Verfahren besser ist für die Entferung des Restgewebes (Aufnahme des radioaktiven Jods, TG-Wert, Entdekung von Metastasen), dafür gibt es keine kontrollierten Studien.
    In einer prospektiven Studie konnte lediglich gezeigt wernden, dass es keine Unterschiede bei den Unterfunktionssymptomen zwishen diesen beiden Verfahren gibt.
    Die beiden Hormonsentzugszeiten werden als ausreichend empfunden, um eine einen TSH-Wert von 30mU/l zu ereichen.
    Schilddrüsenhormone können am 2. oder 3. Tag nach Gabe der Radiojodkapsel wieder gegeben werden.
    Diese Empfehlung hat den Evindezgrad B (d.h. Basis ist eine Reihe von Studien)

    RECOMMENDATION 33
    Patients undergoing RAI therapy or diagnostic testing can be prepared by LT4 withdrawal for at least 2–3 weeks or LT3 treatment for 2–4 weeks and LT3 withdrawal for 2 weeks with measurement of serum TSH to determine timing of testing or therapy (TSH >30 mU=L). Thyroxine therapy (with or without LT3 for 7–10 days) may be re sumed on the second or third day after RAI administration. Recommendation rating: B

    Quelle: ATA-Guidelines DTC 2009

    oder

  3. zwei Spritzen rhTSH (=Thyrogen®)

Für die Gabe von rhTSH spricht,

  • dass zur Entfernung von Restgewebe der Hormonentzug und rhTSH gleich effektiv sind (prospektive Studie),
  • mit rhTSH jedoch eine bessere Lebensqualität für die Patienten besteht.
  • mit rhTSH die Strahlenbelastung für den ganzen Köprer geringer ist.
  • auch die Rate des Wiederauftretens der Krankheit, ist in einem „nahen“ Zeitraum gleich [HR: Langzeit Unteruschungen gibt es es noch keine]

Die ATA-Leitlinie kommt daher zur Empfehlung, dass für die Entferung des Restgewebes Hormonentzug und rhTSH gleichwertig sind und gibt hier hier gar den höchsten Evidenzgrad A (d.h. auf Basis mehrerer guten Studien)

RECOMMENDATION 34
Remnant ablation can be performed following thyroxine withdrawal or rhTSH stimulation. Recommendation rating: A

Quelle: ATA-Guidelines DTC 2009

Anmerkung-Harald: Eine Emfehlungsgrad B wäre sicherlich auch angemessen gewesen, da es nur wenige prospektive Studien sind, und es noch keine Langzeitstudien (d.h. über mehrere Jahrzehnte) gibt.
Da unter rhTSH die Lebensqualität wesentlich besser und die Strahlenbelastung unter rhTSH wesentlich geringer ist, spricht jedoch einiges für die Vorbereitung der ablativen RJT mit rhTSH.

siehe auch:

Viele Grüße
Harald


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