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2 1/2 Wochen nach SD-OP

Bella6
Nutzer*In

Hallo, liebe Forumsmitglieder,

vor knapp 2 1/2 Wochen wurde mir die SD komplett entfernt. Die OP ist gut verlaufen, Diagnose: (sehr kleines, 0,4 mm) papilläres SD-Mikrokarzinom, die Stimmlippen-Prüfung war o. B.. Eine RJT ist nicht notwendig. Mein Vater hatte auch ein SD-Karzinom. Hat jemand von Euch Erfahrungen, wann ich mit meinen eigenen Kindern (7 und 5) zum Check gehen sollte?

Ich bin leider noch ganz schön heiser, kann noch nicht rufen oder singen (was ich doch so liebe ;)), und meine Stimme hört sich ziemlich monoton an. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen?

Die Wunde am Hals sieht so „ganz gut“ aus, aber dieses Taubheitsgefühl bis zum Kinn ist noch immer vorhanden. Am meisten stört mich jedoch dieses Gefühl im Hals. Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man dieses ständige Bedürfnis zu schlucken, um den Druck zu lindern und den „Kloß“ loszuwerden, beheben kann? Manchmal schnürt es mir regelrecht den Hals zu, dann muss ich mich schon zusammennehmen, um nicht nervös zu werden … Nach kurzer Zeit geht es dann aber auch wieder.

Für ein paar Erfahrungen (auch gern ggf. zu ähnlichen Diagnosen) wäre ich sehr dankbar. Vielen Dank für Eure Nachrichten!
Liebe Grüße, Bella

lostinspace
Nutzer*In

Hallo Bella und willkommen!

Erst einmal zu deinen Kids: Ich habe keine Kinder und leider auch keine Erfahrung, ab wann man das prüfen kann und ob es überhaupt eine genetische Veranlagung gibt. Meine Eltern z. B. haben beide überhaupt keine Probleme mit ihrer Schilddrüse und haben sich (nach meiner Diagnose, ich bin 32) sorgfältig untersuchen lassen. Ergebnis: Nichts.

Vermutlich wirst du ja von einem Endokrinologen o. ä. betreut, da würde ich einfach mal nachfragen. Im Zweifels Fall bzw. wenn es dich arg sorgt auch mal beim Kinderarzt. Sorry, dass ich dir da nichts zu sagen kann, will aber nichts falsches sagen.

Das „Engegefühl“ nach der OP kennen viele von uns. Ich habe schon gelesen, dass es mit der Zeit besser wird, bis kaum noch merklich ist, manchen bleibt das Gefühl lange erhalten. Da deine OP noch recht frisch ist, kann es ja vielleicht auch sein, dass einfach das Gewebe gerade aktiv ist und neu zusammen wächst. Bei der OP wird ja einiges an Gewebeschichten durchtrennt und muss sich dann wieder neu finden.

Bei mir selbst ging dieses blöde Gefühl bisher nicht ganz weg. Aber es ist deutlich besser geworden, vielleicht habe ich mich auch etwas dran gewöhnt ;) Auch heute, nach 1,5 Jahren habe ich immer wieder – oft, wenn ich Stress hab – das Gefühl, einen Kloß zu haben. Der HNO und auch die Endokrinologen finden nichts (zum Glück!). Der Hals ist im Moment halt meine Schwachstelle, ich finde es „ganz normal“ dass ich in bestimmten Situationen da am ehesten merke, wenn mein Körper mir was sagen will.

Auch hört man ja immer wieder mal, dass z. B. Narben von OPs z. B. am Bein o. ä. Jucken oder sich bemerkbar machen, wenn das Wetter umschwenkt ;)

Du solltest zu deinen Kontrollen gehen und dich aber auch nicht scheuen bei großer Beunruhigung ruhig mal beim Arzt anzurufen oder dir einen Termin geben zu lassen. Sicherlich wirst du mit deinem Engegefühl Frieden schließen können, wenn fest steht, dass alles ordnungsgemäß verläuft!

Ich drücke dir die Daumen!

Janine

Bella6
Nutzer*In

Liebe Janine,
vielen lieben Dank für Deine Antwort! Es hilft sehr, von ähnlichen Erfahrungen zu hören. Ich habe gemerkt, dass bei mir das Engegefühl auch durch Stress (und körperliche Anstrengung) stärker wird. Es ist ja wirklich unangenehm. Bei meinen Eltern ist die OP über 10 Jahre her, sie haben dieses Gefühl glücklicherweise nicht mehr; also besteht für uns noch Hoffnung. ;) Mein Internist hat mit jetzt eine Stimm- und Atemtherapie verschrieben – wegen der Heiserkeit & dem Engegefühl. Vielleicht hilft’s ja…
Bezüglich meiner Kinder werde ich mich mal weiter umhören und dann die Ergebnisse teilen! Es gibt ja sicher noch jemanden, der Kinder hat oder haben möchte…
Ganz liebe Grüße! Bella

schlittenhund

Hallo Bella,

bei mir liegt die komplette SD-Entfernung schon gute zwei Jahre zurück, dennoch spüre ich gelegentlich immer noch ein Druckgefühl am Hals oder ein Gefühl, wie wenn sich ein Ring rundherum zusammenziehen würde. Direkt nach der OP hatte ich mindestens drei Monate lang ein bamstiges, zum Teil „taubes“ Gefühl am Hals. Da bei mir jedoch aufgrund der Voruntersuchungen auf ein „medulläres“ Ca vom Chef der „Endokrinologischen Chirurgie“ besonders gründlich operiert wurde ( bei mir bestand bereits eine Kapselüberschreitung und ein Einwachsen in das Fettgewebe) und der Arzt gleich 63 (!) Lymphknoten entfernt hat, war dies nicht verwunderlich.
(Info: Letztendlich war es „nur“ ein papill. Ca, wegen des positiven Calcitonin-Stimulationstests wurde aber ein medulläres angenommen).

Die Beschwerden nahm ich gerne in Kauf. Hauptsache, ich war gründlich und erfolgreich operiert worden. Selbst heute tritt dieses Druckgefühl, auch die „Bamstigkeit“ noch manchmal auf, es fühlt sich so an, wie wenn die Haut rund um den Hals spannen würde. Ein Kloßgefühl oder Schluckbeschwerden hatte ich merkwürdigerweise nie, schon 2 Stunden nach der OP konnte ich problemlos ein wenig Wasser trinken.

Du schreibst auch, dass dein Vater ebenfalls ein Mikrokarzinom hatte, welches er vor 10 Jahren operieren ließ….. das bedeutet. dass man in diesem Fall von einer normalen Lebenserwartung ausgehen kann und sich nicht zu große Sorgen machen sollte.

Wegen der Kinder: Bei meinem Calcitonintest musste ich eine Einverständniserklärung unterschreiben, dass eine „Gen-Testung“ oder so was ähnliches , (sorry, genau kann ich das jetzt nicht mehr sagen), vorgenommen wird, mein jetzt schon erwachsener Sohn hätte sich dann auch untersuchen lassen sollen. Da ich aber ein papilläres Ca habe, erschien dies nicht mehr notwendig, was bedeutet, ich nehme an, dass insbesonders bei der medullären Variante eine Art „Vererbung“ gegeben ist.

Mach dir keine allzu großen Sorgen, außerdem gewöhnt man sich im Laufe der Zeit an den Druck im Hals, zumal er eben die Folge einer gründlichen OP ist.

Alles Gute dir und deiner Familie wünscht
Schlittenhund

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.

Hallo Bella,

es gibt beim SD-Krebs durchaus familiäre Varianten, beim papillären kommen diese nur nicht sehr häufig vor, eher beim medullären SD-Karzinom. Bei der medullären Variante erinnere ich mich an ein Ehepaar hier, die beide erkrankt waren und die haben ihren Kindern ich glaube im Alter von 5 Jahren die Schilddrüse vorsorglich entfernen lassen.

Ich denke nicht, dass das bei deinen Kindern nötig sein wird, würde mich aber an deiner Stelle mal an eine genetische Sprechstunde einer Uniklinik wenden. Wurden denn bei dir Mutationen festgestellt? Ich hatte zum Beispiel auch ein papilläres Karzinom und mein Chirurg hat mit einem Gentest die sogenannte BRAF Mutation bei mir festgestellt. Meine Nuklearmedizinerin meinte letztens zu mir, ich solle doch damit mal in eine humangenetische Sprechstunde zur Beratung gehen zwecks Familie obwohl meines Wissens keine familiäre Häufung mit diesem Gen bekannt ist. Sie sagte aber man wüsste einfach ganz viel noch nicht.

Viele Grüße,

Heidi

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
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