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dauerhafte stimmbandlähmung, Erfahrungen

-judy-
Nutzer*In

Liebe Menschen.
Ich bin 24 Jahre und wurde im September letzten Jahres operiert. Ich hatte einen sd Tumor der meinen linken recurrens gequetscht, gefressen oder umwachsen hat, erklärt hat mir das keiner so genau, Fakt ist aber das ich durch drei monatige Heiserkeit erst auf die Idee gekommen bin zum Arzt zu gehen. Der hat flink operiert und gesagt das mit dem nerv sei Geschichte. Dem rechten Stimmband geht es soweit gut aber das linke steht natürlich still, zumal der nerv seiner Aussage nach auch schon nicht mehr „getickert“ (sprich elektrische Signale abgegeben) hat während der op.

Mein Problem ist das ich nur von Erfahrungen lese oder höre wo der nerv durch die op gereizt wurde oder ähnliches aber nicht wie bei mir schon vor der Diagnose den Dienst quittiert hat. Ich frage mich einfach auf welches Level an lautstärke und Qualität man es mit nur einem funktionierenden Stimmband noch bringen kann. In logopädischer Behandlung bin ich jetzt seit September und es ist auch besser geworden aber im Moment stagniert es einfach auf einem für mich noch inakzeptablen Niveau. Ich bin doch erst 24. Ausserdem Frage ich mich wie lange mit das Gesundheitssystem noch Zeit gibt bis es die Zahlungen der Stunden einstellt…

Meine stimme ist einfach noch sehr leise und etwas hauchig (fast wie lasziv) und wird schnell diplophon wenn ich lauter werden will. Ein Gespräch zu zweit an einem stillen Ort geht, umgebungsgeräusche übertönen mich sofort.

Ich würde mich über jede Erfahrung freuen.

Liebe Grüße

Hallo Judy,
Es gibt bei der Stimmbandlähmung grob 3 Level.

1. Nerv gereizt oder berührt
Gute Heilungschancen (max. 4-6 Monate)

2. Nerv verletzt
Da wird es dann schon kritisch. Es kommt sich auf den Umfang der Verletzung an.

3. Nerv durchtrennt
Da geht leider nix mehr.

Das liegt daran, daß der Stimmbandnerv zu den am langsamsten wachsenden Nerven gehört.

Bei Dir vermute ich mal, das Dein Nerv schon durch den Tumor vollkommen durchtrennt war. Die Nerven werden mit kleinen elektrischen Strömen überprüft, und wie bei einem Kabel, wenn die Leitung unterbrochen ist, fließt kein Strom mehr durch.

Du solltest daher versuchen bei der Verordnung der Logopädie eher auf verbesserte Luftversorgung, statt auf Wiederherstellung der Stimme zu setzen.
Das kannst Du auch mal mit Deinen Logopäden besprechen, wie man weitere Therapiestunden begründen könnte.

Schade das ich Dir leider keine Hoffnung auf Besserung geben kann. Ob man das kaputte Stimmband wieder an das Funktionierende operativ heranführen kann, das kann nur ein absoluter Experte entscheiden. Wir haben hier im Medizinischen Beirat einen HNO aus Stuttgart, der mit der Wiederherstellung der Stimme Topexperte ist. Vielleicht wendest Du Dich mal an ihn, ob da vielleicht noch was zu machen ist. Allerdings hat auch jede OP neue Risiken. Daa muss man abwägen.

Viele Grüße
Stefan

Hallo,

mein linkes Stimmband ist auch dauerhaft gelähmt, obwohl der Nerv bei der 2. OP vor 7 Jahren noch im Neuromonitoring geantwortet hat.

Von den Ärzten hört man recht verschiedenen Einschätzungen, bis wann ein verletzter Nerv noch regenerationsfähig ist.

Nach längstens 2 Jahren, so die am meisten gehörte Auffassung, kann man aber wohl sicher davon ausgehen, dass es nichts mehr wird, wenn sich bis dahin nichts getan hat. Je länger die Schädigung her ist, desto geringer wird natürlich sowieo die Wahrscheinlichkeit einer Erholung.

Logopädie kann aber nach meiner Erfahrug immer Verbesserungen bringen, auch wenn zwischendrin Stagnation oder Rückschritt herrscht. Das gelähmte Stimmband atrophiert bei mir langsam aber sicher, während das gesunde etwas hypertrophiert.

Ende letzten, Anfang diesen jahres hatte ich nach sehr langer Pause mal wieder eine Serie Logopädie, weil ich das Gefühl hatte, dass es Verschlechterungen gab, und es wurde tendenziell wieder besser, insbesondere haben wir an der Belastbarkeit der Stimme gearbeitet, was guten Erfolg gebracht hat.

Lautstärke ist immer noch ein Problem. Auf größeren Feiern, wenn viele Leute zunehmend lauter werden, kann ich nicht mehr gegen anreden, auf Veranstaltungen mit Musikprogramm, bei denen ja leider inzwischen die Schalldrücke in Unermessliche gefahren werden, ist eine vernünftige Unterhaltung leider unmöglich, weil man sich da anshreien müsste um verstanden zu werden,was bei mir nicht funktioniert.

Ansonsten geht es leidlich, auch Vorträge und Präsentationen sind möglich, auch Sitzungen über den ganzen Tag mit viel Redezeit. Ich versuche eher leicht nach link gewendet zu reden, weil da die Stimme mehr Kraft hat, was natürlih nicht in jeder Situation möglich ist.

Zwischenzeitlich habe ich den HNO gewechselt. Die neue Ärztin brachte eine Augmentation des atrophierten linken Stimmbandes ins Spiel, worüber ich noch nachdenke.

Ich war da immer skeptisch, weil das ja eigentlich gleichzeitig den Einatemquerschnit reduziert und ich sowieso früher oft heftige Atemnotanfälle bei forcierter Atmng hatte (inzwischen praktisch nicht mehr)

Nachdem aber Ingrid T. (hier aus dem Vorstand) sehr gute Erfahrungen mit einer Aufspritzung mit Hyaluronsäure gemacht hat, bei der auch die Atmung verbessert wurde, spiele ich aber mit dem Gedanken, das auch machen zu lassen.

Zusammengefasst:
– Je länger die Schädigung her ist, desto unwahrscheinlicher wird die Erholung, nach 2 jahren kann man die vergessen.
– Logopädie bringt auch nach längerer Zeit immer mal wieder was
– Es gibt Möglichkeiten, die Stimme operaiv zu verbessern.

Viele Grüße
karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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