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Das Projekt „PAWEL“ aus dem Förderbereich „Versorgungsforschung“ konnte zeigen, wie die Anzahl von Menschen über 70 Jahren, die nach einer Operation unter vorübergehenden geistigen Einschränkungen und Verwirrtheit (z. B. Delir) leiden, deutlich gesenkt werden kann.
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PAWEL: Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität – Reduktion von Delirrisiko und postoperativer kognitiver Dysfunktion (POCD) nach Elektivoperationen im Alter
Das Projekt: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich nach einer Operation vorübergehend eine Störung des Bewusstseins, ein sogenanntes Delir, einstellt, steigt generell mit dem Alter. Einfluss auf eine solche postoperative Entwicklung hat aber auch die Fachkenntnis der Behandelnden und der Umstand, ob Patientinnen und Patienten bereits vorerkrankt sind. Hier setzte das Projekt PAWEL mit einem vielfältigen Ansatz aus Schulungskonzept für Behandelnde in Arztpraxen und Kliniken, Orientierungshilfen für Patientinnen und Patienten sowie Präventionsmaßnahmen und Pflegemanagement an. Mit diesem Ansatz konnte die Erkrankungsrate direkt nach einer geplanten Operation gesenkt und mittelfristig der Abbau geistiger Funktionen reduziert werden.
Die Empfehlung: Der Innovationsauschuss leitet die Erkenntnisse des Projekts an die Deutsche Krankenhausgesellschaft weiter, damit Krankenhäuser sie bei der eigenen Delir-Prävention berücksichtigen können. Gleichzeitig wird die Bundesärztekammer gebeten zu prüfen, ob die Erkenntnisse des Projekts in die ärztliche Fort- und Weiterbildung einfließen können. In Richtung der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften regt der Innovationsausschuss an, zu klären, ob die Erkenntnisse in die Arbeit an S3-Leitlinien [Harald: Werde dies bei der S3-Leitlinie Schidddrüsenkrebs einbringen] eingebaut werden können. Die Erfahrungen aus dem Projekt speziell zur Prävention leitet der Innovationsausschuss an den Deutschen Pflegerat, den Deutschen Berufsverband Pflege sowie an das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen weiter. Das Institut wird gebeten zu prüfen, inwieweit die Ergebnisse in die Qualitätsverträge einfließen können, die Krankenkassen und Kliniken schließen.
Weiterführende Informationen auf der Beschlussseite zum Projekt PAWEL