Hallo,
ich schreibe Ihnen sehr verzweifelt über meine Geschichte.
Ich habe mich letztes Jahr ende September einer Schildrüsenentferungs-Op unterzogen.
Wie schon befürchtet, die Op hat sich als dringend Notwendig erwiesen, da zwei Krebsherde dabei herausgeschnitten worden sind.Auch Metastasen in Lymphknoten wurden festgestellt.
Leider während der Operation kam es zu einer schlimmen Verbrennung auf den Hals in Höhe des Ringknorpels.
Man hat mich allerdings entlassen ohne es mir zu sagen.Laut der ersten Aussage der Chirurgin war es: “ Ein Missgeschick. Es entsand ein Loch durch einen Wundhaken.Der wurde dann zusammen genäht“.
Eine Woche später mit grossen Schmerzen bin in Notdienst gelandet, wo die obere Naht aufgeschnitten wurde.
Da habe ich zum ersten mal gehört das es eine Brandwunde 3. Grades ist.
Anscheinend kam es zu der Verbrennung von Innen nach aussen. Genau was passiert ist, weiss ich bis heute nicht. Vermutlich war es ein Gerät das zu heiss wurde. Die Operation hat über 4 Stunden gedauert.
Nach 3 Wochen leiden und regelmässigen Verbandswechsel hat man das Loch mittels einer Lappenverschiebeplastik in der plastischen Abteilung zugemacht.
Ich habe nun jetzt zwei sehr unschöne Narben, die mir noch sehr viele Beschwerden bereiten.
Meine ganze Radiojodtherapie hat sich um einige Wochen verzögert wegen dieser Wunde.Ich konnte ein halbes Jahr nicht arbeiten.
Ich habe sehr viel im Netz gesucht und nirgendwo so einen Fall wie mich gefunden.
Hat jemand ähnliches erlebt?
Über eine Rückmeldung würde ich mich riesig freuen.
liebe Grüsse
Anna Maria
Hallo Anna Maria,
willkommen im Forum!
Ich hoffe es geht dir mittlerweile einigermaßen gut. Solche Missgeschicke sind in der Tat selten, aber sie passieren und sind auch in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben. In den USA gibt es dazu (wie bei allen anderen Artzfehlern) Rechtsfälle. In Deutschland vermutlich auch.
Hier zum Beispiel ein Abstract zu einem Artikel von 2006: https://academic.oup.com/jbcr/article-abstract/27/6/895/4605474
Du schreibst, dass du bis heute nicht weißt was genau passiert ist. Hast du den OP Bericht angefordert ? Was steht dort dazu drin ? Hast du deine Krankenkasse um Hilfe gebeten ? Je nach dem was die genaue Ursache für das „Missgeschick“ ist und ob es als Kunstfehler bewertet wird, kann ggf. eine Schadensersatzforderung Sinn machen. In jedem Fall solltest du aber Gewissheit erlangen was genau der Fehler war.
Grüße,
Hector
Hallo Tango84,
auch von mir noch ein Willkommen im Selbsthilfe-Forum!
In der Tat scheint ein solche Nebenwirkung sehr selten zu sein, ich kann mich nicht erinnern, dass jemand mal darüber berichtet hat.
Damit deinen Beitrag wieder findet, und vielleicht auch anderen Betroffen sich – irgendwann – mal melden können, habe ich Deinen Beitrag im entsprechenden Online-Kapitel unserer Broschüre verlinkt:
Kap. 5.3. Risiken der Operation
und dort eine entsprechenden Abschnitt eingefügt:
intraoperative Verbrennungen
Viele Grüße
Harald
Als Verein sind wir stärker:
Fördermitglied oder aktives Vereinsmitglied werden
Danke Hector für Deine Antwort.
Ich litt seelisch und physisch ernorm unter diesen ganzen Geschehen. Erst jetzt habe ich die Kraft gefunden da etwas zu tun.
Ich habe die Patientenakte kürzlich angefordert und warte auf die Unterlagen.
Die Krankenkasse weiss bescheid.