Hallo Theresa,
dieses Vorgehen ist sicher noch nicht in vielen Kliniken üblich. Wo findet deine OP statt? Ist der Vitamin-D-Spiegel gemessen worden?
Während ich das mit den 1000 IE pro Tag gut nachvollziehen kann, verstehe ich das mit den 20 000 IE nicht. Die Wirkung hoher Dosen Cholecalciferol auf den Calciumspiegel setzt bei Nebenschilddrüsenunterfunktion erst mit einigen Wochen Verzögerung ein.
Siehe hier:
http://www.insensu.de/HypoparaLinks/Vitamin-D-Praeparate.pdf
Diese kann man aber mit so einer Stosstherapie auch nicht auf Dauer verhindern, wenn in der OP die Nebenschilddrüsen sehr stark und nachhaltig gestört werden. Dann ist weitere Therapie und besser mit schnell wirksamen Formen, wie Calcitriol sinnvoller.
Prinzipiell kann ein Ausgleich eines bestehenden Vitamin-D-Mangels vor der OP Hypocalciämien nach der OP insofern vorbeugen, als mit genug Vitamin D der PTH-Bedarf nicht so hoch ist. Das ist aber vereinfacht ausgedrückt! Ausführlicher zum Zusammenhang PTH und 25-OH-D3 hier:
http://www.insensu.de/HypoparaLinks/AbbottPTH.pdf
Leider kann es aber auch bei gutem Vitamin-D-Spiegel nach einer OP in seltenen Fällen zu Calciummangel durch eine Störung der Nebenschilddrüsenfunktion kommen.
Hier findet also eine Vorbeugung in Sachen postoperative Hypocalciämie statt, aber nicht in Bezug auf Eintreten eines postoperativen Hypoparathyreoidismus. Der kann nur durch gute OP-Technik (leider auch nicht immer) verhindert werden. Trotzdem ist es natürlich gut, wenn das zusätzliche Risiko eines Vitamin-D-Mangels vorab behoben wird.
Viele Grüße
Frauke