Hallo,
die Abkürzung ABBA steht in der Schilddrüsenchirurgie für Axillo-Bilateral-Breast Approach.
Damit wird eine endoskopische Schilddrüsenoperation beschrieben, bei der über kleine Schnitte am Rand der Brustwarzen und in der Achselhöhle ein Zugang geschaffen wird, über die kleine OP-Instrumente sowie eine Mini-Videokamera unter der Haut bis zur Schilddrüse vorgeschoben werden.
Ziel dieses Verfahrens ist es eine Narbe am Hals zu vermeiden (siehe Narbenfotos).
Die ABBA-Operation geht bis zu doppelt so lang wie eine konventionelle Schilddrüsenoperation
und ist nur möglich:
- wenn kein Krebsverdacht besteht
- die Schilddrüsenknoten nicht größer wie 3cm sind
- es kein Zweit-Eingriff ist.
Die Risiken der Verletzung des Stimmbandnerves und der Nebenschilddrüsen bestehen
wie bei der konventionellen Schilddrüsenchirurgie, ebenso auch das Risiko der Nachblutung.
Ob das Risiko für diese schwerwiegenden Nebenwirkungen geringer oder höher ist, dafür gibt es bislang keine aussagekräftigen Studien.
Unser wissenschaftliche Beirat für chirurgische Fragen Pof. Dralle (Halle) gibt allgemein zu minimal invasiven Schilddrüsenoperationen zu bedenken:
Minimal invasive Schilddrüsenoperationen werden zwar zunehmend durchgeführt, das Komplikationsrisiko und die Langzeitfolgen sind aber derzeit noch vollkommen unklar. Es gibt aufgrund der Literaturdaten durchaus Hinweise, dass die Komplikationsraten zumindest nicht niedriger sind als bei der konventionell-offenen Operation, möglicherweise – um nicht zu sagen wahrscheinlich – aber eher ein wenig höher als bei konventionell-offenen Operationen. Die minimal-invasive Schilddrüsenoperation ist jedenfalls im Vergleich zu anderen minimal-invasiven Operationen diejenige, die am wenigsten Vorteile gegenüber der konventionell-offenen Operationsweise aufweist.
(Email-Antwort vom 30.3.06)
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