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Große Angst vor SD OP

Große Angst vor SD OP

| Beitrags-ID: 253624

Hallo,

in 3 Wochen wird mir die Schilddrüse komplett entfernt.
Wegen 2 Knoten, habe zudem Basedow, deswegen komplette Entfernung.
Die Ärzte wissen nicht ob das bösartig ist.
Sollte dies der Fall sein, wird wahrscheinlich eine Neck Dissection ebenfalls durchgeführt.
Habe nämlich ziemlich vergrößerte Lymphknoten entlang des Halses.
Nun habe Ich ziemliche Angst, da Ich davon ausgehe, dass es bösartig sein wird und eine Neck Dissection gemacht werden muss.
Habe Bilder gesehen, wie der ganze Hals aufgeschnitten wird und man Folgeschäden davon bekommen kann. Taubheitsgefühle, Gefühlslosigkeit etc.

Ich bin so verzweifelt :(

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Große Angst vor SD OP

| Beitrags-ID: 360581

Hallo Zerato!

Auch ich hatte Ende Januar eine komplette SD-Entfernung mit großer Neck Dissection, mir wurden 63 Lymphknoten herausoperiert, wovon allerdings – im Rahmen eines papill. SD-Karzinoms – nur 3 davon befallen waren.
Ich hatte wochenlang vorher Angst und Panik, letztendlich aber muss ich sagen, dass alles wirklich nur halb so schlimm wie vorgestellt war. Klar war der Hals die erste Zeit etwas geschwollen, mein Hauptproblem waren starke Schulterschmerzen links, doch schon nach ca. 3 Wochen ging es mir allgemein wieder gut. Als Narbe habe ich nur einen schönen , blassen Schnitt, zwar etwas länger aber nicht direkt auffällig. Bei mir war der Schnitt niemals rot, wulstig oder sonst wie geschwollen. Ich gehe immer ohne Schal außer Haus, weil ich einfach auf diesen Schnitt vergesse.Und da es ja wirklich – man hat vor der OP lediglich einen Verdacht äußern können- ein Karzinom war, bin ich froh, dass es mir so schnell als möglich herausgeschnitten wurde und dass wir in der heutigen Zeit die Möglichkeit haben, dass uns so effizient geholfen wird.
Jeder hat mal schwere Zeiten. Wenn du es geschafft hast, wirst du froh sein,alles hinter dir zu haben. Vertrau darauf, dass alles gut wird. Man ist zwar bei der OP den Ärzten sozusagen ausgeliefert, aber ich dachte mir, dass jene es schon richten werden, so , wie wenn du in einem Flugzeug sitzt und dir auch nichts anderes übrig bleibt, als den Piloten zu vertrauen………In ein paar Wochen ist alles gut!!
Herzlichst Schlittenhund

Antwort auf: Große Angst vor SD OP

| Beitrags-ID: 360582

Hast du irgendwelche Folgebeschwerden nach der OP?
Die Narben bei einer Neck Dissection sieht ziemlich lang aus.
Ich bin erst 22 und weiß gar nicht wie Ich mit so einer Narbe umgehen soll, geschweige denn von den Folgen. Kann man danach weiter arbeiten oder studieren? Oder ist man berufsunfähig?
Eine Schilddrüsen OP kann ich noch verkraften denke Ich.
Hoffe wirklich, dass es nicht was bösartiges sein wird :(

Zwilli
onkozyt. pap SD-Ca pT1 N1b L1 V1 Mx, Mai 2012

Antwort auf: Große Angst vor SD OP

| Beitrags-ID: 360583

Hallo!
Versuche dir nicht zu viele Sorgen zu machen.
Es ist ja noch nicht mal klar, dass wirklich eine ND gemacht wird.
Und selbst wenn, kann es sein, dass du danach keinerlei Probleme hast.
Und selbst wenn danach Schulterprobleme auftreten oder Schluckbeschwerden, sind das in der Regel alles Dinge, die sich über die Zeit verbessern. UND vor Allem, sie treten längst nicht bei jedem auf.
Berufsunfähig bist du danac hauf jeden Fall nicht. Jedenfalls nciht aufgrund der OP. Da müsste es schon heftige Komplikationen geben…

Letztendlich wird die ND ja nur gemacht, wenn sie lebensrettend ist, weil es Krebs ist. In dem Fall kann man im Anschluss mit Taubheitsgefühl, Narbe und eventuellen Schulterproblemen auch anders umgehen, weil es halt absolut notwendig war.

Gehe nicht automatisch vom Schlimmsten aus! Selbst wenn es bei dir eine ND wird, kann es sein, dass du die genauso gut weg steckst, wie eine „normale“ SD-OP.

LG Zwilli

______________________________________________________
Wie isst man einen Elefanten? Nicht am Stück sondern Stück für Stück!

Marie2
Nutzer*In
Papilläres Karzinom - pT1b,pN0 (0/2),L0,V0,R0

Antwort auf: Große Angst vor SD OP

| Beitrags-ID: 360584

Hallo Zerato,

ich wurde auch vor knapp zwei Monaten im Diakonie-Krankenhaus operiert. Da bist du wirklich in guten Händen! Meine Radiojodtherapie habe ich mit einer Leidensgefährtin zusammen gemacht, die zeitgleich in einem anderen Krankenhaus operiert worden ist. Ich bin richtig erschrocken, als ich ihre Narbe gesehen habe. Natürlich ist jede Wundheilung anders, aber die Chirurgen im Diakoniekrankenhaus verstehen auf jeden Fall etwas von ihrem Handwerk. Da sie dort auf Schilddrüsenentfernungen spezialisiert sind, haben sie dort wirklich sehr viel Erfahrung. Wir waren zu fünft in einem Zimmer und haben alle die Schilddrüse entfernt bekommen und bei keinem gab es Probleme. Das Krankenhaus ist wirklich toll, abgesehen davon, dass du im Altbau liegen wirst. Die Zimmer sind nicht wirklich schön und die Toiletten und Duschen sind auf dem Flur, aber du hast ja auch keinen Wellnessurlaub vor dir 😆

Mach dich nicht verrückt, damit dass du SD-Krebs haben könntest :console: . Die Wahrscheinlichkeit dafür ist seeehr gering, da nur ca. 5% der kalten Knoten bösartig sind. Also ist es seeehr wahrscheinlich, dass alles gut endet. Wenn es dann doch bösartig sein sollte, liegen die Satistiken aber so was von auf deiner Seite, dass du den Krebs sehr schnell wieder los wirst.

Hätte ich keine Radiojodtherapie machen müssen, hätte ich nach ca. 1-2 Woche wieder arbeiten können.

Ich wünsche dir alles Gute! Falls du noch Fragen zum Diakoniekrankenhaus hast, kannst du dich gerne melden!

Liebe Grüße Marie

Antwort auf: Große Angst vor SD OP

| Beitrags-ID: 360585

Liebend Dank für die aufmunteren Worte!
Ich hoffe die Narbe wird nicht allzu hässlich.
Anfang hatte Ich große Angst wegen der Narbe, jetzt eben wegen Komplikationen wie Schluckbeschwerden, Stimmbandnervverletzung usw.
Ja habe die Diakonie in Stuttgart gewählt, weil viele sagen die sei gut.
Der Arzt sagte die Narbe wird ca. 2 cm sein das ist gut.

Habt ihr danach Hormone bekommen oder erst nach Wochen?

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Große Angst vor SD OP

| Beitrags-ID: 360586

Hallo Zerato!

Noch schnell ein Tipp zur „Narbenpflege“: Wenn alles soweit verheilt ist, cremt man die Narbe mit RINGELBLUMENSALBE ein, das wirkt tatsächlich.

Alles, alles Gute,
Schlittenhund

Marie2
Nutzer*In
Papilläres Karzinom - pT1b,pN0 (0/2),L0,V0,R0

Antwort auf: Große Angst vor SD OP

| Beitrags-ID: 360587

Hey Zerato,

ab dem nächsten Tag nach deiner Operation bekommst du morgens vor dem Frühstück von den Krankenschwestern Thyroxin (Schilddrüsenhormone). Die musst du immer eine halbe Stunde vor dem Frühstück nehmen! Das sag ich dir gleich, weil viele Infos habe ich weder von den Krankenschwerstern, noch von den Ärzten im Krankenhaus bekommen;-) Wenn du entlassen wirst, bekommst du noch für 1-2 Tage Tabletten mit. Dann musst du halt gleich zu deinem Hausarzt wegen einem Rezept. In einem Entlassungsbrief, den du mitbekommst, steht drinnen, welche Medikation für dich empfohlen wird. Bei mir war es so, dass ich am dritten Tag nach meiner Operation entlassen wurde. Bis dahin war noch kein histologisches Ergebnis da. Erst nach meiner Entlassung habe ich telefonisch erfahren, dass es bösartig war und dass ich die Tabletten wieder absetzten soll, wegen der Radiojodtherapie. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass es bei dir auch bösartig ist.

Ich kann dir ja noch was zu dem Ablauf dort sagen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass es bei dir genauso sein wird, Meine Zimmerkolleginnen im Krankenhaus hatten zumindest den gleichen „Fahrplan“. Zuerst gehts zur Anmeldung. Nach einem bisschen Papierkram usw. bekommst du einen „Ablaufplan“ für den ersten Tag. Der wird wie vermutlich folgt aussehen:

Punkt 1: Erstmal gehts auf deine Station . Falls du keine Privatpatientin bist und keine Zusatzversicherung hast, verlässt du dann den neuen Teil des Krankenhauses und kommst in den Altbau. Mein Zimmer war zu dem Zeitpunkt noch nicht frei. Aber ich habe mit einer Krankenschwester kurz ein paar Sachen besprochen. Dort werden dann z.B. auch die Waden vermessen für deine sexy Thrombosestrümpfe 😆

Punkt zwei: Aufklärungsgespräch mit einer Anästhesistin. Das ist völlig harmlos. Ich musste nur eeeewig warten.

Punkt drei: Vorstellung beim HNO-Arzt. Der hat mir nur kurz in den Hals geschaut und schwups war ich schon wieder draußen. Vor deiner Entlassung musst du da dann übrigens auch wieder hin zur Kontrolle.

Punkt 4: Du bekommst ein Aufklärungsgespräch mit einem Arzt auf deiner Station.

Dann passiert nicht mehr viel. Abends bekommst du dann zum schlafen eine Beruhigungstablette und das schicke Flügelhemdchen, die Thrombosestrümpfe und die Unterhose hingelegt. Die Tablette hat bei mir aber irgendwie gar nichts gebracht und ich war die halbe Nacht wach. :( Am nächsten Morgen habe ich dann nochmal eine Beruhigungstablette bekommen. Die sollte ich gegen 7.30 Uhr nehmen, da meine OP um 9.30 Uhr geplant war. Gegen 7.30 Uhr wollte ich dann grad meine Tablette einnehmen und dann kam eine Krankenschwester rein, die gesagt hat, dass sich etwas verschoben hat und dass ich jetzt schon dran komme :nut: So bin ich also in voller Besinnung zu meiner OP. Die Anästhesisten waren aber super nett und haben mir ein wenig meine Angst genommen. Außerdem war es im Nachhinein auch interessant, die Schleuse, den Vorbereitungsraum und den OP-Saal bei wachem Geist zu begutachten 😆 Ich bin übrigens ein absoluter Angsthase und es war meine erste Operation. Aber selbst ich muss im Nachhinein sagen, dass es halb so wild war. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen.

Nach der OP durfte ich dann den ganzen Tag nichts essen und nichts drinken und mir ging es auch etwas bescheiden. Schmerzen hatte ich aber nie. Das war eher der Kreislauf, der im Keller war. Am nächsten Tag ging es mir schon wieder viel besser und drei Tage nach der Operation ging es nach Hause. Somit war ich also insgesamt 4,5 Tage im Krankenhaus.

Schluckbeschwerden hatte ich nach der Operation schon etwas, aber ich glaube das ist normal. Mit den Stimmbändern hatte ich nie Probleme. Ich hatte nur nach der OP ein riesen Hämatom am Hals, dass zweimal „abpunktiert“ werden musste. Leider hat sich das bis heute nicht richtig zurückgebildet. Dadurch habe ich immer noch das Gefühl einen Kloß im Hals zu haben. Das ist aber sehr unwahrscheinlich, dass du das auch haben wirst. Außerdem ist es nicht tragisch und ich bin sehr zuversichtlich, dass es bald weg ist.

Ach ja…was mir zu dem Krankenhaus noch einfällt… Es gibt kein W-Lan! Du kannst dir aber von zu Hause ein Lan-Kabel mitbringen oder im Krankenhaus eins ausleihen. So kannst du dann trotzdem vom Bett aus ins Internet. Das wusste ich nämlich nicht und war den ersten Tag internetlos 😯 Ohropax fand ich auch sehr hilfreich, weil wir ja zu fünft in einem Zimmer waren und auch oft eine Krankenschwester in der Nacht ins Zimmer kam. Und ich habe mir dann noch Badelatschen für die Dusche mitbringen lassen, nachdem ich die das erste Mal gesehen habe. Von der Toilette erzähle ich jetzt lieber nichts :pipe:

Insgesamt war ich aber sehr zufrieden mit dem Diakonie-Klinikum Stuttgart und der Operation. Glaube mir, dass wird halb so wild! Augen zu und durch und in drei Wochen hast du es hinter dir!

Alles Gute!
Lieber Gruß Marie :console:

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