Hormonvergiftung/Morbus Basedow
- Dieses Thema hat 6 Antworten und 3 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 06.05.2015 - 14:33 von
Olivia.
Hormonvergiftung/Morbus Basedow
Huhu bin ganz neu hier
Ich hab meine SD zwar noch aber wohl nicht mehr lange.
Ich hab seit September ’13 Morbus Basedow, bin aber erst zum Arzt als ich schon ziemlich am Ende war (zittern, schwitzen, Krämpfe, Depression usw.) War aber gut eingestellt mit 15mg Thiamazol.
Nach 11 Tagen höllischen Schmerzen und ein paar unfähigen Ärzten, wurde am 4.5.2015 eine heftige SD-Entzündung diagnostieziert.
Mein Arzt spricht von einer Hormonvergiftung
Jetzt muss ich 4-6 Monate Cortison nehmen (find ich schrecklich), ich bekomm Beta-Blocker, Schmerzmittel, 40mg Thiamazol und Magenschutz.
Mit dem MB kam ich ja noch klar aber die Entzündung macht mich fertig.
Ich überlege seit Tagen mir die SD entfernen zu lassen.
Allerdings bin ich mir total unsicher welche Methode ich wählen soll.
Bei der Radiojod Therapie stört mich, das man es wohl nicht nur einmal durchführen kann wenn die SD stark vergrößert ist, dass Restgewebe die Krankheit wieder zum ausbruch bringen kann, dass es erst nach Wochen/Monaten wirkt und ich hab ein Kleinkind zu Hause das sehr an mir hängt und die ich nicht „wegstoßen“ will weil ich „verstrahlt“ bin.
Bei der Op find ich schlimm das bei 2 von 100 Leuten die Stimmbänder so sehr geschädigt werden können, dass man Stumm wird und das die Einstellung nach der Totalentfernung Jahre dauern kann. Ich weiß wirklich nichtnwas ich machen soll :'(
Vielleicht könnt ihr mir bei meiner Entscheidung helfen? Wie habt ihr euch Entschieden und vorallem warum? Und wie ging es euch nach der OP bzw. RjT? Wie lange wart ihr arbeitsunfahig?
Viele Fragen und viel zu lesen. Ich hoffe es stört euch nicht allzu sehr.
Ich bedanke mich jetzt schon mal bei euch

Antwort auf: Hormonvergiftung/Morbus Basedow
Hallo FreakYju,
die Frage für welche Methode Du Dich entscheidest, liegt leider bei Dir, das kann Dir keiner abnehmen. Es kommt sich darauf an, welches Risiko Du bereit bist einzugehen. ICh bin ehrlich, beide Methoden OP oder RJT haben Ihre Risiken.
Erstmal die Frage, den Wunsch die Schilddrüse komplette entfernen zu lassen, hast Du das schon mal mit einem kompetenten Arzt besprochen, oder ist das nur eine Idee von Dir?
Eine OP geht naürlich sehr schnell, aber hat eben die Risiken die man bei jeder OP hat. Dazu gehört eben auch bei einer Hals-OP (egal welcher) das der Stimmbandnervberührt oder geschädigt wird. Das ist aber relativ selten der Fall und bei aktuellen OPs wird der Stimmbandnerv ja auch druch ein Monitorring sichtbar gemacht. Und wenn dann tatsächlich mal die Stimme nach der OP weg sein sollte, dann muss das nicht heißen das sie für immer weg ist. Oft ist der Stimmbandnerv auch nur „beleidigt“ und kommt später wieder. Bei mit hat es z.B. 4 Monate gedauert bis die Stimme wieder da war. Wenn Du dazu Fragen hast, wie das war, einfach stellen.
Sollte im schlechtesten Fall der Nerv durchtrennt sein, sieht das natürlich schon böser aus. Dabei ist die Stimme zwar das Problem das die Meisten damit verbinden, aber das größere Problem ist, das Die Sauerstoffzufuhr gestört ist.
Einige haben ja auch Angst vor der Vollnarkose oder wollen eine Narbe am Hals haben. Außerdem kann bei einer OP auch nie da komplette Gewebe entfernt werden. Die Schilddrüse ist kein Organ was man mal so eben rausnimmt.
Bei der OP hast Du natürlich mit der Strahlenbelastung zu kämpfen und die Behandlung dauert auch viel länger. Du bist dann wärend der ganzen Strahlezeit isoliert. Damit kommt auch nicht jeder klar. Dafür ist die SD danach auch vollkommen weg.
Ich bin jetzt leider bei Morbus-Basedow nicht so ganz fit, aber ich weiss das im Krebsbereich manchmal das Problem gibt, nicht genügend SD-Gewebe für eine RJT wegoperiert wurde. Die müssen dann nochmal unters Messer. Die Einzelheiten solltest Du daher mit Deinen Ärzten besprechen.
Nach der Entfernung muss natürlich die fehlende Schilddrüse durch Hormon ersetzt werden. In der Regel ist das aber ziemlich problemlos. Jahre sind absolut die Ausnahmefälle. Du darfst Dich dabei auch nicht von den ganzen negativen Erfahrungen abschrecken lassen. Es posten meist nur die die Probleme haben, die wo alles gut gelaufen ist, schreiben dazu nur selten. Also alles eher problemlos.
Die regelmäßig Kontrolle ist zwar für die Einstellung wichtig (vor allem bei Gewichtsveränderung) aber Du wirst auch lernen müssen, Dich selber ein wenig zu beoachten. Und wenn Du das nicht kannst, dann helfen auch Freunde und Bekannte, die Dir ehrlich sagen, wenn „Du komisch“ wirst. Es gibt die körperlichen Nebenwirkungen, aber auch die seelischen. Gehe damit offen um, und Frage auch gezielt danach. Das kann helfen, die richtige Einstellung zu finden.
Und ein guter Endokrinologe ist auch sehr zu empfelhlen. Viele Hausärzte meinen zwar sie könnten das, kennen aber die ganzen Zusammenhänge nicht.
Wenn Du weitere Fragen zur Entscheidungsfindung brauchst, dann her damit.
Viele Grüße
Stefan
Antwort auf: Hormonvergiftung/Morbus Basedow
Du konntest 4 Monate nicht reden? Wusstest du das deine Stimme irgendwann wiederkommt, oder hingst du da in der Luft?
Mein Arzt meint schon länger das es vielleicht besser wäre, wenn sie rauskommt
Ich hab mich nur immer geweigert weil ich gehofft hab, dass es vielleicht doch noch besser wird. Mittlerweile ist mein Wert wieder bei etwas über 27 und irgendwann macht einen das kaputt.
Ich arbeite seit 2 Monaten wieder weil meine kleine endlich in den Kindergarten geht.
Langen Arbeitsausfall kann ich mir auch nicht leisten
Aber die Sache mit dem Cortison find ich unnötig vorallem weil es solange sein muss.
Am 12.5 hab ich wieder einen Termin da werd ich mich nochmal ausführlich mit ihm drüber unterhalten.
Ich tendier mehr zur Op aber Wochen oder Monate ohne Stimme? Ich bin im Einzelhandel ich rede ständig
*wenn mich jemand sucht, ich steckt im ZwieSpalt*[/i]

Antwort auf: Hormonvergiftung/Morbus Basedow
Hallo FreakYju,
nö, ich habe nur gekrächzt wie eine Dampfmaschine mit Asthma. Schöner Nebeneffekt: alle haben den Mund gehalten, wenn ich versucht habe etwas zu sagen.
Ich habe doch eben noch geschrieben, nicht abschrecken lassen. Fast alle haben überhaupt keine Probleme, allenfalls kurz eine etwas heisere Stimme. IDas kommt aber meist von der OP und wird mit Inhalieren behandelt. Ich würde mir da gar keine Sorgen, drum machen (und wenn es dann doch passieren sollte, habe ich für Dich noch ein paar Tipps und Tricks die ich aber nimmer nie hier posten werde). Außerdem gibt es Operationsmethoden das die Stimme doch noch gerettet werden kann. Kennen nur viele HNOs noch nicht. Aber wie gesagt, darüber tauschen wir uns erst aus, wenn es denn blöderweise passieren sollte. (ich wette es passiert nicht, die Quote für mich steht dabei sehr gut)
Gut das Du das mit Deinem kleinen Kind erzählst. Auch nach der RJT wirst Du noch eine Zeit lang strahlen. Und zur Sicherheit solltest Du dann z.B. keine kleinen Kinder auf den Arm nehmen. Schaffst Du das mental? Versteht das Deine Kleine?
Ich denke auch das die OP die bessere Alternative für Dich ist. 3-4 Tage nach der OP bist Du wieder zu Hause. Für die RJT musst Du deutich mehr Zeit einplanen. Bei meinem letzten Aufenthlat in der Nuklearmedizin hatte ich einen Morbus-Basedow Patienten mit auf dem Zimmer der war schon 1,5 Wochen da und strahlte immer noch auf Teufel-komm-raus. Bei dem wurde noch nicht mal die ganze SD weggestrahltm sondern mur der Überschuss. Dummerweise hat der sich dann sogar in eine Unterfunktion gestrahlt.
Viele Grüße
Stefan
Antwort auf: Hormonvergiftung/Morbus Basedow
Ja das mit dem krächzen kenn ich meine Mandeln wurden vor 2,5 jahre entfernt und durch die Op konnte ich 2-3 tage nicht richtig reden und laut reden erst recht nicht.
Ich denke Mental schaff ich es nicht meine Tochter nicht ins bett bringen zu können und ausgiebig mit ihr zu kuscheln Wie schon gesagt sie hängt sehr an mir. Wenn sie einen Bockanfall hat, kommt sie nach 10 minuten zu mir, legt ihren Kopf auf meinen Brustkorb und beruhigt sich dann schnell wieder. Ich weiß nicht warum aber mein Herzschlag macht alles schnell wieder heil wenn sie sich aufregt. Sie würde sehr gut verstehen und akzeptieren, mir jeden Tag ein neues Kuscheltier zum kuscheln geben und würde sich mit meinem Mann abfinden
aber die is erst 4 geworden und unser letztes Kind und sie werden so schnell groß :'(
Mein Patenkind kommt in 6 Wochen auch auf die Welt
Da denk ich tatsächlich auch das die Op besser wäre. Wenigstens hab ich keine Angst vor der Narkose und die Narbe stört mich auch nicht wirklich
Danke du hast mir da schon viel weiter geholfen

Antwort auf: Hormonvergiftung/Morbus Basedow
Ich habe das mit dem „mental verkraften“ aus eigener Erfahrung geschrieben. Meine Tochter war damals 1 Jahr alt und konnte auch nicht verstehen warum Papa sue nicht mehr auf den Arm gelassen hat. Das ist für beide Seiten extrem hart.
Viele Grüße
Stefan
Antwort auf: Hormonvergiftung/Morbus Basedow
Liebe FreakYu,
vor dieser Entscheidung stand ich 2003 und habe kürzlich schon mal etwas dazu geschrieben (Beitrag Was ist besser: OP oder Radiojodtherapie? ), als sich hier jemand auch vor der Entscheidung zwischen OP und Radioiod fand.
Mit meiner Entscheidung zur OP bin ich sehr zufrieden, auch abgesehen vom zufällig dabei gefundenen Schilddrüsenkrebs.
Thiamazol und Carbimazol können nciht auf Dauer eingenommen werden. Es ist deshalb richtig, über eine definitive Therapie nachzudenken. Ein Morbus Basedow gibt sich nicht von allein. Von der Basedow-Diagnose bis zur OP waren es bei mir 3 Jahre. Im Nachhinein verlorene Jahre, weil es immer wieder Rezidive gab.
Bei Dir ist es noch sehr frisch. Wichtig finde ich vor allem, dass Du Dir ein bißchen Zeit lässt, bis Du Dich wieder besser fühlst. So kannst Du dann sicherer entscheiden und auch hinter der Entscheidung stehen. Wenn alles zu schnell geht, fühlst Du Dich am Ende vielleicht überrumpelt.
Die Kliniken bieten zu beiden Verfahren Sprechstunden an. Ich habe mir beide Ärzte mit ihren Verfahren angehört, fühlte mich dann gut informiert und fühlte mich auch wohl mit meiner Entscheidung.
Alles Gute!
Olivia
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