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OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

Angi
Gast

OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 449811

Hallo, bei mir wurde 04/2020 eine Struma nodosa beidseitig festgestellt. In 06/2020 wurde dann eine MIBI durchgeführt mit dem Ergebnis hypofunktionelles, jedoch MIBI-negatives Adenom kausal rechts. In 05/2021 eine weitere Sonographie mit weitgehender Befundkonstanz.

Da ich keinerlei Beschwerden habe, habe ich die Kontrolluntersuchungen danach leider ein wenig schleifen lassen und bin erst dieses Jahr wieder zur Kontrolle gegangen.

Die Laborwerte sind weiter im Normbereich. Die SD ist allerdings vergrößert (rechts 17,8 ml, links 7,5 ml – VU: 10,9/6,8 ml). Der bereits bekannte kalte Knoten im rechten Lappen ist nunmehr gewachsen (28x22x19 mm – VU: 17×14 mm), weist kleinere Verkalkungen auf und wird mit TR4 eingeordnet. Dazu kommen noch auf beiden Seiten einige kleinere echoarme und gemischt-echogene Knoten bis ca. 7 mm. Befund: Euthyreote Struma multinodosa

Ich hatte heute ein Beratungsgespräch in der Chirurgie und man rät mir dazu, den kalten Knoten und somit den rechten SD-Lappen entfernen zu lassen.

Natürlich empfinde ich die Ungewissheit, ob der Knoten gut oder bösartig ist, als äußerst quälend. Aber ehrlich gesagt, habe ich auch ein wenig Angst, dass sich am Ende herausstellt, dass die OP nicht notwendig gewesen wäre und ich dafür aber für den Rest meines Lebens Tabletten einnehmen muss.

Ich habe auch Lipomatose: bin es also schon gewohnt, dass überall in meinem Körper  „Knoten“ wachsen. Mir ist durchaus bewusst, dass SD-Knoten und Lipome völlig unterschiedlich und nicht vergleichbar sind. Da ich die SD-Knoten aber weder sehen noch fühlen kann und sie mich auch nicht wie manche Lipome einschränken, fällt es mir sehr schwer, hier eine objektive Entscheidung zu treffen.

Was würdet ihr mir raten? OP oder lieber noch ein wenig abwarten und beobachten?

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 449812

Hallo Angi,

das Wachstum für sich ist kein Indikationskriterium, dass der Knoten jedoch mit TIRADS 4 beurteilt wurde, würde mir zur Denken geben.

Warum wurde bislang keine Feinnadelpunktion gemacht?

Viele Grüße,

Harald

Angi
Gast

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 449820

Hallo Harald,

leider kann ich die Frage nicht ganz beantworten. Bei den Gesprächen beim NUK und bei der Chirurgie habe ich es so aufgefasst, dass eine Feinnadelpunktion wohl nicht so aussagekräftig ist als wenn der Pathologe gleich den kompletten Knoten (im Rahmen der Entfernung) untersuchen kann.

Liebe Grüße,

Angelika

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 449824

Hallo Angelika,

diese Aussage ist schon richtig, letztlich kann nur der Pathologe nach der chirurgischen Entnahme des Knoten eine genaue Diagnose stellen (wobei es auch seltene Fälle gibt, bei denen sich die Pathologie schwer tut).

Dennoch ist die Feinnadelpunktion ein wichtiges Instrument, um eine Indikation für eine Operation zu stellen.

Manchmal ist ein Knoten von der Lage schwer zu punktieren, und es sollte bei mehreen Knoten vor allem der Knoten punktiert werden, der im Ultraschall am auffälligsten ist.

Hier unser Forenthema: Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch

Viele Grüße,

Harald

Angi
Gast

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 449834

Hallo Harald,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde mich noch einmal bei einem anderen Chirurgen um einen Termin für eine Zweitmeinung bemühen.

Vielleicht wird dann auch eine Feinnadelpunktion in Betracht gezogen. Kann ich auf deren Durchführung bestehen, sofern die Lage des Knoten es zulässt?

Wieso findest du die Einordnung als TR4 bedenklich? Ich hatte es so verstanden,  dass zwar ein Risiko für Bösartigkeit besteht, aber dies mit ca 10% als relativ gering eingeschätzt wird. Daher hatte man mir auch eine Bedenkzeit für die OP eingeräumt und diese nicht als dringend angesehen, was mich wiederum ein wenig beruhigt hat.

Viele Grüße,

Angelika

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 449835

Hallo,

das Risiko hängt von verschiedenen Faktoren noch ab: Welches TIRADS, Bevölkerung, Vorselektion durch andere Diagnostik,

Bei EU-TRIADS wird  das Risiko TR4 bei 6 -17 % angegeben, siehe: Wiki: Thyroid Imaging, Reporting and Data System (TIRADS);

Und aus diesem Grund wird dann auch die Feinnadelpunktion empfohlen.

Viele Grüße,

Harald

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  • Diese Antwort wurde geändert vor 9 Monaten von Harald.
Angi
Nutzer*In

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 450243

Hallo,

Ich habe mich heute nochmal mit meinen Befunden bei einem zweiten Chirurgen vorgestellt.

Es wurde kein Ultraschall gemacht, sondern nur der Hals abgetastet, da mittlerweile der Knoten auf der rechten Seite sowohl tastbar als auch leicht sichtbar ist.

Die Empfehlung ist ähnlich wie beim ersten Chirurgen, allerdings würde man hier nicht nur den rechten Lappen der SD, sondern auch ein wenig von der Mitte entfernen wollen. Als ich die Feinnadelpunktion angesprochen habe, wurde ich zunächst gefragt, an welchem von meinen Knoten man diese durchführen sollte. Dann wurde wieder darauf hingewiesen, dass es nicht 100%-ig aussagekräftig war.

Die Feinnadelpunktion wird also nicht durchgeführt, dafür wurde aber die erneute Durchführung einer MIBI empfohlen und danach würden wir weiter sehen.

Irgendwie komme ich mir total verloren vor. Mit jedem Arzttermin scheint das Szenario düsterer gezeichnet zu werden und es scheint kein Weg an einer OP vorbei zu führen.

Gibt es irgendwelche Ratschläge, wie ich mit dem Ganzen besser umgehen kann, ohne mich selber verrückt zu machen?

Viele Grüße

Angelika

Angi
Nutzer*In

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 451407

Ich habe jetzt die Beurteilung der aktuellen MIBI vorliegen:

– Nachweis einer gering gesteigerten Proliferationsrate des SD-Knotens rechts

– Ein neoplastischer, schilddrüsenspezischer Prozess kann nicht sicher ausgeschlossen werden

Was heißt das jetzt konkret?

Ist der Knoten nun eher gut- oder bösartig?

 

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 451410

Hallo Angi,

wenn der Knoten in der MIBI nicht (!) speichert, dann ist man sich relativ sicher, dass der Knoten gutartig ist.

Wenn der Knoten in der MIBI speichert, dann kann man auch eine Münze werfen, ob der Knoten gut oder bösartig ist.

Was  machen kann, nun den Knoten punktieren der in der MIBI-speichert.

Wenn der Knoten nun tastbar und sichtbar ist, ist vielleicht ja auch eine Operatioangezeigt, weil er nun Beschwerden macht?

Viele Grüße,

Harald

Angi
Nutzer*In

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 451495

Hallo Harald,

vielen Dank für deine Antwort.

Der Knoten macht weiterhin keine Probleme – er wächst eben nur.

In der Frühaufnahme der MIBI zeigte sich eine betonte Traceranreicherung rechts gegenüber links; die Spätaufnahme eine geringe Tracer-Persistenz rechts gegenüber regulärem Tracer-Washout links.

Eine Feinnadelpunktion haben ja beide Chirurgen, die ich aufgesucht habe, von vornherein verworfen.

Eigentlich hatte ich gehofft, mit der MIBI jetzt endlich die Ungewissheit loszuwerden und eine konkrete Entscheidungshilfe bezüglich der OP zu bekommen. Aber letztendlich bin ich genauso schlau wie vorher. Es ist schon irgendwie frustrierend.

Viele Grüße,

Angelika

 

Anonym
Inaktiv

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 451641

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 451645

Hallo Meret,

also Dr. Rieger bildet „Hormoniepraktiker/innen“ und „Hormoncoach“ aus, womit er vor allem in der Heilpraktiker-Szenen unterwegs ist.

In seinem Video wird sehr viel unterstellt und behauptet, und Kommentierung von Videos wie er macht, möchte ich nicht machen wollen.

Viele Aussagen beinhalten eine Wahrheit und sehr viel Behauptungen und Unterstellungen drum herum.

Nur zum Thema Zweitkrebs als Folge einer Radioiodtherapie, natürlich wurde und wird dies auch untersucht, siehe unsere Wiki: Zweitkrebs nach Schilddrüsenkrebs

Viele Grüße,

Harald

  • Diese Antwort wurde geändert vor 8 Monaten, 3 Wochen von Harald.
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Maan
Nutzer*In

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 451780

Hallo Angi,

also mein mit TIRADS 4 befundeter Knoten, war ein Karzinom. Man konnte ihn auch gut ertasten und deshalb wahrscheinlich auch gut punktieren. Die Punktion wurde mir vom Chirurgen und vom Radiologen empfohlen. Sie ergab eine follikuläre Neoplasie, was dann die Indikation zur OP war.

Zu mir hat man damals (2021) gesagt, dass eine Punktion zwar keine 100% Sicherheit in die eine oder andere Richtung ist, aber dieses Vorgehen leitliniengerecht sei. Allerdings haben sie auch gesagt, ich könnte den Knoten auch weiter regelmäßig alle 3 Monate kontrollieren lassen. Es gibt halt in der Medizin keine 100%. Niemand kann hineinschauen und sagen, das genau ist es. Die Entscheidung hat mich auch verrückt gemacht.

Ich kann nicht ganz verstehen, dass die Chirurgen eine Punktion so strickt ablehnen. Du solltest dich in einem zertifizierten Zentrum für Schilddrüsenkrebs beraten lassen, falls du da nicht schon bist.

Meine Schilddrüse ist ganz raus und ich hatte zwei RJT. Mit der Tabletteneinnahme habe ich keine Probleme. Es geht mir wieder gut.

Lg Manuela

 

 

Ikka
Nutzer*In

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 455383

Biat du schon operiert ? Wie war bei dir? Ich habe auch mibi positiv

Angi
Nutzer*In

Antwort auf: OP-Indikation bei gewachsenen Knoten

| Beitrags-ID: 455384

Nein, ich habe mich erstmal gegen eine OP entschieden.

Der dritte Chirurg, den ich aufgesucht habe, hatte sich sehr viel Zeit genommen, um meine Fragen zu beantworten. Auch er hatte eine Feinnadelpunktion abgelehnt, da bei meinem Konglomerat an Knoten man nicht wüsste, welchen man genau punktieren soll. Er hat auch darauf hingewiesen, dass ich mich nicht hundertprozentig darauf verlassen kann, dass kein bösartiger Knoten dabei ist, bloß weil die Blutwerte gut sind und ich keinerlei Beschwerden habe. Allerdings würde er bei einer OP alles entfernen, was Knoten hat. Somit würde nur ein kleiner Rest der Schilddrüse bestehen bleiben und ich müsste – egal was die Biopsie letztlich ergibt – für den Rest meines Lebens Tabletten nehmen. Das finde ich nicht so gut.

Ich habe mich daher entschieden, regelmäßig zur Kontrolle zu gehen und erstmal mit der OP abzuwarten. Ob dies letztlich die richtige Entscheidung ist, kann auch nur die Zeit zeigen.

Anonym
Gast

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