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18 Tage nach SD Komplettentfernung

Butterfly76
Nutzer*In
multiple kalte Knoten, Struma, Hypothyreose

18 Tage nach SD Komplettentfernung

| Beitrags-ID: 252561

Hallo an Alle,

ich bin neu hier, 36 Jahre alt und seit 18 Tagen SDlos. Ich möchte einfach Danke sagen für dieses Forum, es hat mir ein Teil der Angst vor der Op nehmen können.

Ausserdem wollte ich mal berichten, wie es mir so erging während und nach der OP. Vielleicht kann das auch jemandem die Angst ein wenig nehmen.

Also 1998 wurden ein paar kleine Knoten bei einer Routineuntersuchung in der Schilddrüse gefunden, der damalige Arzt sagte, einfach mal in einem Jahr kontrollieren lassen, das genügt. Nach dem Jahr bekam ich Jodtabletten aufgeschrieben, die ich absolut nicht vertragen habe. Nervösität, konnte nicht mehr schlafen, Panikattacken. Also wurden die Tabletten vom Arzt abgesetzt. Dann 10 Jahre gar nichts, keine Tabletten oder Symptome. 2008 wurde eine Szintigraphie gemacht und es hieß es eine Unterfunktion, nehmen Sie doch mal L-Thyroxin, fing bei 75µg an und endete später bei 25µg. Das ging so bis dieses Jahr.
Und dieses Jahr ging es dann auf einmal recht schnell. Im Juni zur Kontrolluntersuchung. Szintigraphie, Ultraschall, die Knoten waren zwar nicht gewachsen aber gingen auch nicht zurück. Man sagte mir beidseitig kalte Knoten in der Größe von 1.5 cm. Also Überweisung ins Krankenhaus.
Der Chirurg war sehr nett und erklärte wirklich alles bis ins kleinste Detail. Am 31.7.13 war es dann soweit.
Es ist alles gut verlaufen, nur die OP war länger als geplant, da sich ein Lappen wohl sehr gewehrt hat, dieser war schon dabei sich zu verändern und hat sich wohl schon um andere Strukturen gewickelt. Da mussten sie etwas fuckeln. Und sie haben nicht jeweils nur einen Knoten gefunden, sondern multiple Knoten, die noch nicht auf den Aufnahmen zu sehen waren. Es war also eine gute Entscheidung die OP machen zu lassen, bevor sich da doch noch etwas verändert. Nach histologischem Befund war alles gutartig.
Soviel zur Krankheitsgeschichte, nun zum OP Bericht.

Wenn jemand aus dem Hochsauerlandkreis eine gute Klinik sucht, die sich mit SD OP´s auskennt, kann ich das Karolinen Krankenhaus in Arnsberg-Hüsten nur empfehlen. Dr Frank Pahlisch ist ein sehr guter Chirurg, bei dem man sich nicht als Nummer vorkommt und jede Frage beanwortet wird. Auch nach der OP. Die Station, also Ärzte und Pflegepersonal auch super.
Nun zu meiner OP. Also als ich wach war, hatte ich logischerweise die typischen Halsschmerzen und Schluckprobleme durch den Tubus. Der Wundschmerz selbst war auszuhalten. Am Tag nach der OP wurde die Dranage gezogen und ich konnte mir die Wunde das erstemal ansehen. Hatte sie mir schlimmer vorgestellt. 8cm in einer Hautfalte. Da es mit einer inneren Hautnaht vernäht wurde sieht man auch keine Fäden.
Die Narbe verheilt gut. Nach jetzt 18 Tagen ist der Schorf abgefallen und die Narbe wird heller. Am zweiten Tag nach der OP wurde ich zu einem HNO gebracht, der meine Stimmbänder nochmals untersuchte, durch Einblutungen und Schwellungen ist das rechte ein wenig träge, aber er meinte, das legt sich wieder. Da muss ich erst in 2 Wochen wieder zur Kontrolle. Bin ich mal gespannt. Aber ich bin schon mal froh, das da alles gut gegangen ist. Glaub da hatte ich die zweitgrösste Angst vor, das mit der Stimme etwas passiert.
Die Nebenschilddrüsen konnten auch erhalten werden. Habe am Folgetag der Op 3 mal eine Calcium Brausetablette bekommen. Und danach nicht mehr. Nach dem HNO Besuch konnte ich auch schon nach Hause. Also Mi Op und Fr nachmittag daheim. Nacken war natürlich steif, aber auch weil ich die erste Zeit Angst hatte den Kopf zu drehen oder auch nur zu bewegen. Habe mich nur wie ein Roboter bewegt :D Mittlerweile geht auch das wieder. Das Lymphödem, dass sich über der Narbe gebildet hat, wird auch jeden Tag kleiner. Hier sagte mir meine Hausärztin das könnte auch schon mal 4 Wochen dauern.
Schmerzen sind so gesehen keine mehr da, es sei denn ich mach mal eine zu schnelle Bewegung oder bücke mich zu schnell.
Was die Tabletten angeht, im Krankenhaus habe ich bis der histologische Befund kam weiterhin 25µg L-Thyroxin bekommen. Und nach der Entlassung soll ich jetzt 125µg nehmen. Die erste Blutkontrolle kommt erst in 2 Wochen, also 6 Wochen nach OP. Bis jetzt habe ich keine Symptome für Über-oder Unterfunktion. Im Vergleich zu vor der OP geht es mir blendend, nur leider habe ich gehört, dass so nach 2 Monaten noch einmal so ein Knackpunkt kommt, wenn sich der Körper umgestellt hat. Hat da jemand Erfahrungen mit gemacht?
Das einzige was ich zur Zeit feststelle ist, dass meine Stimme etwas tiefer ist. Ich nicht mehr so große Bisse oder Schlucke machen kann, denn sonst verschlucke ich mich. Aber was mir richtig auffällt ist, dass ich besser Atmen kann. Obwohl ich da 36 Jahre nie Probleme mit hatte. Dachte ich. Jetzt gewöhne ich mich so langsam daran, dass mir ein Organ fehlt und versuche wieder Kondition mit täglichen Spaziergängen aufzubauen.

Fazit: 18 Tagen nach der OP. Es war eine gute Entscheidung. Karolinen Hospital ist ein gutes Krankenhaus für SD-Operationen, Herr Dr med Frank Pahlisch ein Experte auf seinem Gebiet. Und mir geht es gut. :)

Wer vor der Entscheidung steht, sich die Schilddrüse komplett entfernen zu lassen, es geht auch gut. Nicht alle Horrorgeschichten aus dem Internet, die ich mir natürlich auch alle durchgelesen habe vor der OP, treten ein. Macht Euch schlau, sucht einen kompetenten Arzt zu dem Ihr vertrauen habt, und dann wird alles gut gehen. Ich hoffe das war jetzt nicht zu lang hier und vielleicht konnte ich einige Ängste nehmen.

Afra1976
SD-Krebs, Entfernung 1976

Antwort auf: 18 Tage nach SD Komplettentfernung

| Beitrags-ID: 356381

Klasse, dass es Dir so gut geht!
Ich habe einige Zeit gebraucht, bis mein Körper mit der neuen Situation zurechtgekommen ist, lebe aber seit über 30 Jahren beschwerdefrei.

Liebe Grüße Afra

Anonym
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