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Meine SD-OP im Bürgerhospital Frankfurt

Meine SD-OP im Bürgerhospital Frankfurt

| Beitrags-ID: 462143

Ich habe seit 1 ½ Wochen die OP ebenfalls hinter mir. Bin noch etwas angeschlagen, aber möchte auch meine Erfahrung im Bürgerhospital Frankfurt teilen.

Nachdem der Verdacht bei mir Bestand auf kalten Knoten, papilläres Schilddrüsenkarzinom, 2,7cm, links, mit auffälligen Lymphknoten, rief ich beim Bürgerhospital bei der endokrinologischen Chirurgie an um einen Termin zu vereinbaren. Die Dame im Sekretariat war sehr freundlich und mitfühlend und hat mich im Gespräch schon beruhigt, dass ich in besten Händen wäre. Ich bin gesetzlich versichert und habe die Chefarzt Behandlung und weitere Wahlleistungen nicht in Anspruch genommen.

10.09.2024 – Vorgespräch
Das Gespräch fand mit einem Oberarzt statt, der nochmal mit mir meine Diagnose der NUK besprochen hat und erneut einen Ultraschall gemacht hat. Wir entschieden uns auf die Entfernung des linken Schilddrüsenlappens mit einigen vergrößerten Lymphknoten links und Schnellschnitt. Er bereitete mich aber schon darauf vor, dass vermutlich aufgrund der Auffälligkeit die komplette Schilddrüse entfernt werden könnte. Dann wurden Termine vereinbart für die Voruntersuchung und die OP.

26.09.2024 – Voruntersuchung und Patientenaufnahme
Als erstes musste ich zur Patientenaufnahme. Dort hat man sein Namensbändchen bekommen und etwas Papierkram erledigt.

Damit ging ich dann zur Anmeldung in die Chirurgie und durfte weiter Unterlagen ausfüllen und Aufklärungsbögen durchlesen. Anschließend wurde mir von zwei Assistenzärzten Blut abgenommen und ich wurde über den Ablauf und mögliche Komplikationen aufgeklärt und hatte nochmal Möglichkeit Fragen zu stellen.

Danach ging es zur Anästhesie und nochmal Aufklärungsgespräch. Da ich Narkosen gut vertrage und bisher keine Komplikationen hatte, verlief das Gespräch relativ schnell.

Dann ging es weiter zur Station N2 wo eine Schwester Blutdruck und Fieber gemessen hat und ich konnte auswählen was ich die Tage essen möchte. Am ersten Abend nach der OP würde ich eine Suppe, Joghurt oder ähnlich leichtes bekommen.

Dann ging es zum HNO Arzt, der in den Hals schaute um die Stimmbänder zu kontrollieren.

Zum Schluss warteten ich noch auf der Station bis die Blutergebnisse da waren. Ich sollte einen Tag vor der OP nochmal auf Station anrufen um zu erfahren wann ich kommen sollte, da der OP Plan zu dem Zeitpunkt noch nicht stand. Das ganze Prozedere hat gut 4 Stunden gedauert und ich war froh, dass ich für den Tag dann durch war.

30.09.2024 – OP
Ich ging um 09:30 Uhr ins Krankenhaus und meldete mich bei der Station N2 an. Ich sei die vierte und würde gegen 13 Uhr dran kommen. Ich teilte mir ein Zweibettzimmer, meine Bettnachbarin war bereits in der OP. Ich bekam eine Thrombosespritze und sollte gegen Mittag das OP Hemdchen anziehen. Die Oberärztin, die mich operieren sollte, kam vorbei um den Strich zu zeichnen wo der Schnitt gesetzt werden soll. Sie sagte mir, dass der Schnitt links etwas weiter gehen würde wegen der Lymphknotenentnahme.

Um 14 Uhr ging es dann los und man schob mich bei vollem Bewusstsein (leider keine LMAA Pille) in den OP Saal. Ich hatte etwas Angst aber alle haben versucht mir gut zuzureden. Die Narkose wurde schnell über einen Venenzugang eingeleitet und ich schlief ein.

Als ich langsam im Aufwachraum wach wurde versuchte ich zu sehen wie viele Drainagen ich hatte. Als ich zwei bemerkte war mir klar, dass mir die komplette Schilddrüse entfernt wurde und der Verdacht Schilddrüsenkarzinom sich bestätigt hat. Ich habe von dem Tag nicht mehr viel in Erinnerung außer, dass ich noch etwas gegen Übelkeit bekommen habe und kurz vor 18 Uhr zurück auf’s Zimmer geschoben wurde. Meine Stimme war da aber sehr dünn und verrotzt. In der Nacht haben die lieben Schwestern regelmäßig nach meiner Bettnachbarin und mir geschaut. Ich lehnte meine Suppe ab da ich keinen Hunger verspürte. Stilles Wasser aus der Schnabeltasse war mein Freund diese Nacht. Außer einem wackeligen Toilettengang mit Hilfe der Schwester habe ich ansonsten nur versucht zu schlafen. Leider nicht wirklich erholsam, da ich ständig das Gefühl hatte keine Luft zu bekommen und dadurch ständig wach wurde.

01.10.2024 – 1. Tag nach OP
Ich bekam meine Medikamente, L-Thyroxin, Calcitriol und Ibuprofen. Kein Kribbeln und kein Calcium, ich war erleichtert. Das Frühstück verlief sehr langsam aufgrund der Schluckbeschwerden, aber ich war froh, dass essen generell ging. Die Oberärztin kam mit einem Kollegen gegen 9 Uhr zur Morgenvisite und mir wurden die Drainagen entfernt. Das Gefühl war etwas eklig aber nicht schmerzhaft. Es wurde nochmal Blut entnommen und zum Glück waren die Werte gut.

Mittags gab es dann den Termin beim HNO Arzt um die Stimmbänder zu kontrollieren. Diesmal durch die Nase aber alles sieht gut aus. Ich war froh, da dass einer meine größten Ängste war. Es kam noch eine nette Physiotherapeutin, die mir den Rücken und Nacken massiert hat und mir Dehnübungen gezeigt hat wie ich im Alltag Verspannungen entgegenwirken kann. Es gab dann noch Mittagessen (so lala) und Abendbrot und ich kam etwas ins Gespräch mit meiner Bettnachbarin. Die zweite Thrombosespritze und Blutdruck messen gab es zwischendurch auch noch. Morgen würden wir gegen 9 Uhr entlassen werden. Wir freuten uns.

Die Nacht war leider wieder nicht erholsam. Die drei Ibuprofen haben nicht gereicht und ich bekam nachts nochmal etwas Saft gegen die Schmerzen. Außerdem bekamen meine Nachbarin und ich Husten mit Auswurf, was uns nachts ständig geweckt hat.

02.10.2024 – Entlassungstag
Am nächsten Morgen kamen wieder zwei Oberärzte, diesmal der Oberarzt vom Vorgespräch, zur Morgenvisite. Mir wurde ein Termin bei der Uniklinik Frankfurt gemacht da eine Indikation für eine Radiojodtherapie besteht. Man konnte sich aussuchen ob die Fäden beim Hausarzt oder im Krankenhaus gezogen werden. Ich bat um einen Termin eine Woche später im Krankenhaus zum Fäden ziehen. Der Bericht der Pathologie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht da. Letztes Mal Blutdruck messen und Medikamente für eine Woche und den Entlassungsbrief bekommen und ich durfte das Krankenhaus verlassen. AU Bescheinigung für eine Woche für den Arbeitgeber kann man auch bekommen wenn benötigt. Ich hinterließ noch etwas für die Kaffeekasse und meldete mich ab.

Das Team um Dr. Vorländer ist sehr professionell und gut eingespielt. Sie wirken zwar etwas beschäftigt aber bei der Anzahl an OPs und Patienten wohl auch nicht verwunderlich. Aber zu jedem Zeitpunkt konnte man Fragen stellen und man hat sich die Zeit zum Beantworten genommen. Das Team der Station N2 kann ich nur loben. Alle Pfleger und Schwestern waren sehr nett und lieb und sofort da wenn man was gebraucht hat.

Ich hoffe es ist nicht zu lang geworden und hilft anderen Betroffenen. Mir persönlich hat das Forum und die ausführlichen Berichte sehr geholfen mit meiner Angst umzugehen und den Mut zu fassen diesen Schritt zu tun. Ich kann nur bestätigen, dass es wichtig ist zu erfahrenen Ärzten zu gehen und keine Angst zu haben den Arzt zu wechseln, sich eine Zweitmeinung zu holen und auch längere Anfahrtswege auf sich zu nehmen.

In zwei Wochen wird der Termin in der Uniklinik Frankfurt sein. Ich werde dann weiter berichten.

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