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Schilddrüsenoperation Österreich

Schilddrüsenoperation Österreich

| Beitrags-ID: 463937

Im August 2023 wurde bei mir durch einen Zufallsbefund (Sonographie der Lymphknoten) ein auffälliger Knoten in der Schilddrüse (TIRADS 4) entdeckt. Die Radiologin hat mir sofort zu einer Biopsie geraten. Ich war geschockt und zunächst etwas überfordert, was die nächsten Schritte anging. Da ich zu dieser Zeit in Wien lebte, war es nicht einfach, sich durch Kassenärzt:innen weiterhelfen zu lassen. Ich schreibe diesen Text vor allem auch für all jene, die in Österreich leben und vielleicht von meiner Erzählung profitieren können.

Ich habe also einen Wahlarzt gefunden, der mich gleich ins AKH Wien überwiesen hat und innerhalb von drei Tagen – nach Erstdiagnose durch ihn in seiner Wahlarztpraxis – eine Szintigraphie durchführen konnte. Mehrere Anrufe bei versch. Spitälern in Wien hätten mir trotz auffälligem Knoten einen Termin für die Szintigraphie erst nach 6 Monaten anbieten können. Diese Vorstellung war für mich undenkbar, so lange im Ungewissen sein zu müssen. Die Szintigraphie zeigte eindeutig einen kalten Knoten und der Arzt riet mir zur Operation.

Dieser nächste Schritt führte leider wieder dazu, dass ich zunächst etliche Ärzt:innen und Spitäler durchtelefoniert habe, um zeitnah einen Termin zu bekommen. Die überlasteten Spitäler in Wien konnten mir auch wieder keinen Termin anbieten, sodass ich wieder zunächst in die Wahlarztpraxis eines Endokrinologen bin, um früher einen Termin für die Operation zu erhalten. Laut Aussage des Arztes müsste ich trotzdem mind. 2 Monate warten. Da ich in diesen Tagen bereits sehr ängstlich war, habe ich angefangen zu recherchieren und bin auf dieses Forum aufmerksam geworden. Es hat mir zu dieser Zeit sehr viel Kraft und Mut gegeben und ich möchte allen danken, die ihre Geschichten teilen. Der gesamte Verein leistet einen unglaublich wichtigen Beitrag, da man vor allem in der Zeit des Wartens Hoffnung schöpfen kann. Mir wurde auch bewusst, dass man als Patientin durch Beharrlichkeit viel erreichen kann. Es ist sicher für jede:n anders, aber mir hat es geholfen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Ich habe mir bewusst Spitäler rausgesucht, die als Kompetenzzentrum für Schilddrüsen-Chirurgie zertifiziert sind. Das Klinikum Klagenfurt ist zertifiziert – also habe ich dort angerufen und innerhalb von zwei Wochen einen Termin zum Erstgespräch erhalten. Die Anreise von Wien habe ich gerne gemacht. Bei diesem Gespräch wurde mir ein OP-Termin für zwei Wochen später angeboten. Ich war sehr erleichtert und hatte sofort viel Vertrauen in die Chirurgin. Da ich auch an innovativen Methoden interessiert war, war es für mich ein doppeltes Glück, da das Klinikum die TOETVA Methode anbietet. Ein Eingriff, bei dem keine Narbe am Hals sichtbar ist. Da ich zu teilweise starker Narbenbildung neige, war diese Methode für mich relevant.

Im Oktober 2023 hat die Operation stattgefunden. Sie verlief ohne Komplikationen. Das Klinikum Klagenfurt kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen, ich habe mich stets sehr gut betreut gefühlt. Das Ärzteteam war empathisch und sehr professionell. Ich hatte wieder Glück, es war ein papilläres Mikrokarzinom und es konnte vollständig entfernt werden. Die nicht betroffene Schilddrüsenhälfte musste nicht entnommen werden und mir blieb durch TOETVA nur eine sehr kleine, kaum sichtbare Narbe unter einer Achsel. Von der OP habe ich mich körperlich sehr schnell erholen können, allerdings ist und bleibt Krebs ein Thema, das ich nun ganz anders wahrnehme. Ich war 2023 37 Jahre alt, immer sportlich, gesund lebend und aktiv und hätte mir davor nie vorstellen können, in diesem Alter bereits mit der Diagnose Krebs konfrontiert zu werden. Rückblickend bin ich sehr froh, dass ich auf meine innere Stimme gehört habe und so wahrscheinlich die Wartezeit in Ungewissheit erheblich verkürzen konnte.

Ich beantworte gerne Fragen zu Ärzt:innen in Wien, Klagenfurt und TOETVA.

HaraldBundesgeschäftsführer
Leitungsteam SHG Berlin
follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

Antwort auf: Schilddrüsenoperation Österreich

| Beitrags-ID: 463986

Hallo Pirol,

Danke für Deinen Bericht.

Eine kleine Anmerkung: Bei der Diagnostik ist vor allem der Ultraschall und die Feinnadelpunktion wichtig, wenn es um das Risiko Schilddrüsenkrebs geht.

Die Technetium-Szintigraphie zur Feststellung, ob es ein kalter oder heißer Schilddrüsenknoten ist, macht man nur, damit man keine heißen Schilddrüsenknoten punktiert. Heiße Knoten sind nahezu fast immer „gutartig“, außer dass sie eben zu viel Schilddrüsenhormone produzieren. Eine Feinnadelpunktion eines heißen Knoten bringt wiederum nur ein uneindeutiges Ergebnis, welches weitere Diagnostik bis zu einer diagnostische Operation nach sich ziehen.

Auch der überwiegende Teil der kalten Schilddrüsenknoten ist gutartig, und ist daher keine Indikation für eine Schilddrüsenoperation. Welche weiteren Aspekte für eine Schilddüsenoperation bei Dir  sprachen, kann ich nicht beurteilen, mit TIRADS 4 war zumindest die Indikation für eine Feinnadelpunktion des kalten Schilddrüsenknoten schon mal gegeben.

Viele Grüße

Harald

 

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