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Calcium (Carbonat oder Citrat)

Calcium (Carbonat oder Citrat)

| Beitrags-ID: 465441

Hallo zusammen,

da ich nach vollständiger Entfernung der Schilddrüse (meduläres Carcinom) Calcium in Tablettenform benötige, aber auch Magensäure-Hemmer dauerhaft einnehmen muss (täglich 20 mg), brauche ich zur Dosierung die Erfahrung anderer. Über den Hausarzt komme ich nicht viel weiter.

Ich habe gelesen, dass Ca-carbonat bei verminderter Magensäure durch Ca-citrat ersetzt werden kann (oder sollte). Bisher waren 2×600 mg Carbonat + 2×0,5 Mikrogramm D3 verordnet und die Blutwerte nicht stabil, immer schwankend mit den bekannten Begleiterscheinungen.

Wie viel Ca-citrat pro Tag könnten das verbessern?

Tsh ist bei L-Thyroxin 125 stabil.

PTH liegt bei 7 (Referenz 12-45 ng/l).

Vielleicht hat jemand damit Erfahrung.

Vielen Dank

Peter

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Calcium (Carbonat oder Citrat)

| Beitrags-ID: 465446

Hallo Peter,

Warum musst du Magensäure-Blocker dauerhaft nehmen? Nimmst du weitere Medikamente?

Welches Vitamin D-Präparat bekommst du? D3 ist Cholecalciferol, bei aktiven D-Formen wie Calcitriol also nicht die richtige Bezeichnung, siehe:

Wiki: Vitamin D (Grundlagen)

Calciumcarbonat als Filmtablette „verbraucht“ eine Menge Magensäure (wenn denn welche gebildet wird). Das bekannte Anti-Sodbrenn-Mittel Rennie enthält zu eben diesem Zweck Calcium- und Magnesiumcarbonat.

1200 mg Calcium als Carbonat entsprechen in etwa der Menge von 4,5 Tabletten Rennie!

Klar dass Calciumcarbonat in großen Mengen den Verdauungsprozess beeinträchtigen kann, wenn man gar kein Sodbrennen hatte…

Leider gibt es z. Zt. meines Wissens nur ein apothekenpflichtiges und somit verschreibungsfähiges (nach OTC-Ausnahmeliste) Präparat mit Calciumcitrat, dass leider hohe Zuzahlungskosten hat. Alternativ könntest du es mit einem Calciumacetat-Präparat versuchen. Die gibt es als Phosphatbinder für Nierenpatienten (wir haben ja oft auch zu viel Phosphat) und in diversen verschreibungsfähigen und Zuzahlungs-freien Dosierungen.

Einzelheiten findest du hier:

Wiki: Calcium Präparate

In jedem Fall ist es sinnvoll, Calciumtabletten in mehreren kleinen Dosen über den Tag verteilt zu nehmen. Je größer die Einzeldosis, desto größer die Gefahr, dass ein Teil ungenutzt von den Nieren gleich wieder ausgeschieden wird. Ist die Calciumausscheidung im Urin bei dir mal gemessen worden?

Wieviel von Calcium in Tablettenform wirklich im Blut landet, hängt von vielen individuellen Einflussfaktoren ab und ist insofern nicht eindeutig vorhersagbar. Du kannst es leider nur durch Ausprobieren herausfinden.

Zusätzlich spielt die Zusammensetzung der täglichen Nahrung eine große Rolle. Mancher kommt durch richtige Lebensmittel- und Getränke-Auswahl ohne Calcium in Tablettenform aus. Ausführlich kannst du das in unserer Broschüre nachlesen:

https://hypopara.de/cms/wp-content/uploads/2022/04/Ernaehrungsbroschuere_Hypopara_201906.pdf

Hoffentlich kommst du mit diesen Tipps ein wenig weiter.

Alles Gute wünscht dir

Frauke

 

 

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Antwort auf: Calcium (Carbonat oder Citrat)

| Beitrags-ID: 465455

Liebe Frauke,

vielen Dank für die schnelle und sachkundige Antwort.

Zur Ergänzung:

Wegen Refluxerkrankung brauche ich PPI (Esomeprazol 20 mg), sonst noch das Thyroxin 125, bisher Ca-carbonat 2×600, Osteotriol 2×0,25, Candecor 8mg (Blutdruck), Mg 2×100.

Ca-ausscheidung im Urin ist als OK untersucht.

Mit diesen Medikamenten schwankt das Befinden. Auffällig sind Darmbeschwerden, Übelkeit, Schlafstörungen, Muskelschmerzen, mitunter Knochenschmerzen einerseits, Kribbeln bis Krämpfe in den Händen und am Hals andererseits.

Mir bleibt wahrscheinlich nur Ausprobieren, mit welcher Ca-citratmenge ich gut auskomme. Citrat eben deshalb, weil bessere Verstoffwechselung, gute Verträglichkeit, insbesondere unter PPI.

Ich bleibe optimistisch.

VG Peter

Anonym
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