Calcium und Phosphat / Ernährung
- Dieses Thema hat 10 Antworten und 3 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 26.08.2024 - 17:59 von Elisabeth 2.
Calcium und Phosphat / Ernährung
Hallo,
ich habe einige Fragen. Und zwar habe ich mit Hilfe eines Ernährungstagebuchs festgestellt, dass ich zu viel Phosphat zu mir nehme, etwa 900 bis 1000 mg täglich. Daraufhin beschloss ich, phosphatreiche Lebensmittel wegzulassen (einige Milchprodukte, Haferflocken, Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte …). So ist es mir gelungen, den Wert von 700 mg Phosphat pro Tag nicht zu überschreiten.
Letzte Woche wurde mir in der Hausarztpraxis Blut abgenommen und das Ergebnis ist frustrierend: Serum-Phosphat: 1,7!!
Einige Wochen vorher, als ich die phosphatreichen Lebensmittel noch nicht weggelassen hatte: 1,38.
Wie ist das möglich?
Mein zweites Problem ist das Calcium. Obwohl ich die Rocaltrol-Dosis von 0,25 µg/Tag auf 0,25µg und 0,50 µg im täglichen Wechsel erhöht habe, ist mein Serum-Calcium jetzt bei 2,02. Bevor ich die Dosis erhöht hatte: 2,1-2,2.
Das verstehe ich auch nicht.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß, was man in solchen Fällen tun kann? Mein nächster Endokrinologie-Termin ist leider erst im November.
Liebe Grüße
Elisabeth
Antwort auf: Calcium und Phosphat / Ernährung
Hallo Elisabeth,
könnte es sein, dass das erhöhte Phosphat im Blut nach der Erhöhung der Rocaltrol-Dosis aufgetreten ist? Der Wirkstoff Calcitriol erhöht ja leider nicht nur die Aufnahme von Calcium, sondern auch die von Phosphat.
Wieviel Calcium führst du per Nahrung pro Tag zu? 1000 mg sollen es schon beim Gesunden sein.
Nimmst du Calcium auch in Tablettenform? Nierenkranke bekommen Calciumcarbonat oder Calciumacetat-Tabletten als Phosphatbinder. Das Calcium verbindet sich im Magen-Darmtrakt unlöslich mit Phosphat. Calciumphosphat wird dann mit dem Stuhlgang ausgeschieden. Gleiches kann auch beim Hypopara funktionieren. Das ist ein Grund, weshalb es günstig sein kann, Calcium nicht nur über die Nahrung sondern zusätzlich als Tablette zuzuführen. Durch den geschilderten Effekt kommt über das zusätzlich zugeführte Calcium immerhin noch ein Teil der gesamten Calciumzufuhr im Blut an und man muß bei der Ernährung nicht so extrem aufs Phosphat achten.
Vielleicht wäre das einen Versuch wert, wobei Calciumtabletten niedrig dosiert und über den Tag verteilt genommen werden sollten, um keine erhöhte Calciumausscheidung im Urin zu erzeugen.
Viele Grüße
Frauke
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Antwort auf: Calcium und Phosphat / Ernährung
Servus,
ich nehme bereits seit einigen Jahren morgens 500mg Calciumbrause mit meiner Calcitrioldosis (aktuell morgens 0,25 Mikrogramm und Beides selbstverständlich ärztlich verordnet und kontrolliert) und habe noch nie Probleme mit erhöhter Calciumausscheidung im Urin gehabt.
Mein Phosphatwert bewegt sich an der oberen Grenze des Normalwertes.
Ich ernähre mich vegetarisch, esse Kuhkäse, Joghurt und Sahne, aber nicht in großen Mengen.
VG, Anja
Antwort auf: Calcium und Phosphat / Ernährung
Hallo Frauke,
vielen Dank für deine tolle Beratung.
Ich habe noch einige weitere Fragen zu dem Thema.
Ja, das erhöhte Phosphat ist nach der Erhöhung der Rocaltrol-Dosis aufgetreten, obwohl diese ja nur minimal war und ich außerdem viele phosphatreiche Lebensmittel weggelassen habe.
Ich führe etwa 900 mg Calcium per Nahrung und Mineralwasser zu. Soll ich vielleicht etwas mehr zu mir nehmen, um das Serum-Calcium wieder in Ordnung zu bringen? Wie viel darf es höchstens sein?
Außerdem nehme ich morgens 1 Tablette Calciumacetat-Nefro 700 mg. Die wurde mir von meinem Endokrinologen verordnet.
Ich werde deinem Vorschlag, Calciumtabletten niedrig dosiert und über den Tag verteilt einzunehmen, folgen. Am besten ist wohl, die Dosis schrittweise zu erhöhen, und zwar in der ersten Woche 2x täglich und ab der zweiten Woche 3x täglich jeweils zu den Mahlzeiten. Oder gibt es eine bessere Möglichkeit? Wäre es vielleicht sinnvoll, ab der zweiten Woche statt Calciumacetat 700 mg Calciumacetat 500 mg zu nehmen?
Weißt du auch, wie viel Prozent der zugeführten Phosphatmenge durch eine Tablette gebunden und ausgeschieden wird?
Viele Grüße
Elisabeth
Antwort auf: Calcium und Phosphat / Ernährung
Hallo Elisabeth,
700 mg Calciumacetat enthalten nur 177,37 mg Calcium. Da ist der Präparat-Name leider irreführend, vermutlich manchmal auch für Ärzte. 😉 Man kann das aber im Beipackzettel nachlesen. Die DGE-Behandlungsempfehlungen gehen von 1000-1500 mg Calcium in Tablettenform aus. Da wäre also noch „Luft nach oben“.
Eine schrittweise Dosis-Erhöhung muss natürlich immer mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden, der dann ja auch den Erfolg per Laborkontrolle messen muss. Das sollte möglichst wöchentlich bis zur Erreichung der angestrebten Werte erfolgen.
Wieviel Phosphat gebunden wird, kann ich leider nicht sagen. Selbst wenn man dafür die chemischen Formeln heranziehen würde, ist die Verdauung so ein individuelles und komplexes Geschehen, dass man das nicht sicher vorhersagen könnte. Da bleibt nur Ausprobieren.
Baldigen Erfolg wünscht dir
Frauke
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Antwort auf: Calcium und Phosphat / Ernährung
Hallo Anja,
vielen Dank für die Information.
Ich werde diese Möglichkeit bei meinem nächsten Arztbesuch ansprechen.
Wie schaffst du es, das Phosphat immer im Normbereich zu halten?
LG, Elisabeth
Antwort auf: Calcium und Phosphat / Ernährung
Hallo Frauke,
vielen Dank für die Informationen.
Ich habe noch eine Frage dazu. Kann man zu den 1000 mg Calcium, die man täglich per Nahrung und Mineralwasser zuführt, noch zusätzlich 1000-1500 mg Calcium in Tablettenform nehmen? Ist das nicht zu viel?
Liebe Grüße
Elisabeth
Antwort auf: Calcium und Phosphat / Ernährung
Hallo Elisabeth,
das ist nur dann zu viel, wenn die Calciumausscheidung im Urin über den Zielwert hin ansteigt dabei.
Viele Grüße
Frauke
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Antwort auf: Calcium und Phosphat / Ernährung
Hallo Frauke,
ich bedanke mich recht herzlich für die hilfreiche Information.
Viele Grüße
Elisabeth
Antwort auf: Calcium und Phosphat / Ernährung
Hallo Anja,
vielen Dank für die Information.
Ich werde diese Möglichkeit bei meinem nächsten Arztbesuch ansprechen.
Wie schaffst du es, das Phosphat immer im Normbereich zu halten?
LG, Elisabeth
Hallo Elisabeth,
ich kümmere mich da recht wenig drum, zum Glück ist es ja auch nicht nötig. Ich esse überwiegend frische Lebensmittel und kein Fleisch, gelegentlich Fisch, vielleicht hat es damit zu tun.
Und , wie gesagt, ich benutze überhaupt keine Kuhmilch, außer Kuhmilchkäse.
Und bzgl. des Calciums: Bei mir wird das Albumin korrigierte Calcium gemessen, da bin ich auch immer um die 2, womit es mir gut geht, außer wenn ich Sport mache, dann muss ich aufpassen und zusätzlich etwas nehmen. Ich weiß nicht, wie die Referenzwerte bei Dir beim Serum Calcium sind, ob das vergleichbar ist. Bei mir soll der Wert relativ niedrig sein.
Viele Grüße, Anja
Antwort auf: Calcium und Phosphat / Ernährung
Hallo Anja,
herzlichen Dank für deine Nachricht.
Mein Serum Calcium war letzte Woche bei 2,1. Ich nehme an, dass bei dem Wert das Albumin korrigierte Calcium zu niedrig ist. So verhält es sich nämlich beim ionisierten Calcium. Deshalb nehme ich jetzt etwas mehr Calcium per Nahrung zu mir und werde dann wieder in 2 Wochen Blut abnehmen lassen.
Ich hoffe, dass dadurch nicht wieder der Phosphatwert steigt, der war diesmal in Ordnung.
Viele Grüße
Elisabeth
Ich bin übrigens auch Vegetarierin und ernähre mich ähnlich wie du.
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