Hallo ihr Lieben, vielleicht kann mir ja jemand von euch weiterhelfen oder ein wenig die Angst nehmen. Bei mir (25) wurde im August 2022 ein kalter Knoten festgestellt 1,4 cm, bei der Kontrolle Ende April 2023 war er 1,5 cm groß. Er wurde bei TIRADS 4a eingestuft. Es ist ein solider Knoten, etwas inhomogen und hat einen durchbluteten Rand. Ich sollte dann nach 12 Monaten wieder zur Kontrolle kommen. Ich bin Ende 2023 schwanger geworden und habe dadurch partout vergessen, dass dieser Knoten überhaupt existiert.. es sind bis jetzt also fast 2 Jahre vergangen. Ich habe vor ein paar Tagen in den Spiegel geguckt und an meinem Hals plötzlich etwas wahrgenommen, was vorher so nicht war. Dachte erst das wäre ein Schatten, aber nach dem zweiten Blick sah ich die Schwellung genau. Mir ist direkt heiß und kalt geworden und der Knoten eingefallen.. Dienstag bin ich zur Hausärztin sie machte einen Ultraschall und stellte erschreckt fest, dass der Knoten groß geworden ist. Bin heute direkt beim Nuklearmediziner drangekommen. Knoten sieht unverändert aus, bis auf die Größe ( 3cm). Er stört mich beim Schlucken und manchmal beim Atmen. Der Arzt wollte mir einen Termin zur Punktion geben um dann zu gucken, ob bösartige Veränderungen vorliegen. Da ich aber gelesen habe, dass dies auch falsch positiv sein kann (im Sinne von keine negative Veränderung) habe ich abgelehnt. Er meinte der Knoten gehört durch die Größe operiert, wollte Mir aber durch die Punktion Zeit verschaffen und ggf. erst nächstes Jahr operieren, da ich noch voll stille. Mir wäre lieber der Knoten kommt schnell raus, habe jetzt also am 05.02. einen Termin zur OP-Planung. Nun habe ich viel gelesen und solch eine Angst, ich bin wie gelähmt. Ich habe Angst meinen Mann und meinen Sohn alleine zu lassen, da ich Angst habe der knoten könnte bösartig sein.. besonders große Angst habe ich vor dem Anaplastischen Karzinom, da der Knoten so plötzlich vergrößert war, dass ich ihn sehen und tasten konnte.. der Arzt meinte zwar SD-Krebs käme äußerst selten vor und er geht jetzt erstmal nicht von Krebs aus, jedoch beruhigt mich das wenig. Hat jemand hier Erfahrungen? Vielen Dank im Voraus!!
Großer kalter Knoten, Große Angst
- Dieses Thema hat 8 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 23.01.2025 - 18:27 von
Anonym99.
Antwort auf: Großer kalter Knoten, Große Angst
Ich kann dir nur raten es abklären zu lassen. Ich hatte auch Beschwerden beim Schlucken, und einen großen Knoten, den man optisch gar nicht gesehen hat. Bei mir wurden 5 Stanzen (Punktionen) gemacht, alle waren negativ auf Krebs. Nach der OP stellte sich heraus, das der Tumor schon metastiert hat. Das ist meine Erfahrung, es kann natürlich auch anderes sein. Schilddrüsenkrebs ist selben, dass hab ich auch gehört. VG
Antwort auf: Großer kalter Knoten, Große Angst
Hallo @Freitag19,
vielen Dank für deine Antwort. Wie sah dein Knoten im US aus wenn ich fragen darf? Konntest du geheilt werden? Welche Art des Krebs war es bei dir? Danke schon mal für die Rückmeldung!
Antwort auf: Großer kalter Knoten, Große Angst
Hallo Anonym99,
Deine Schilderungen haben mich sehr berührt, weil sie mich an meine Situation vor einem guten Jahr erinnert haben. Im November 23 nahm ich plötzlich wahr, dass ich Probleme beim Schlucken hatte – quasi von einem Tag auf den anderen. Speiseröhre und Luftröhre waren jedoch frei. Beim Hausarzt wurde per Ultraschall ein Knoten auf der linken Seite der Schilddrüse festgestellt und ich erhielt eine Überweisung zur Szintigraphie mit Dringlichkeitscode, doch einen Termin bekam ich erst einen Monat später. Inzwischen hatte ich auch Probleme beim Sprechen, wurde schnell heiser, musste mich häufig räuspern und husten. Dann bemerkte auch ich beim Blick in den Spiegel links am Hals den gut sichtbaren Knoten. Aufgrund weiterer durch den Knoten verursachter Probleme, vor allem massiver Schlafstörungen, war ich eine Zeit krank geschrieben und begann in dieser Zeit auch ‚am Rad zu drehen‘ und mir Sorgen zu machen. Rein nach meiner subjektiven Wahrnehmung war dieser Knoten extrem schnell gewachsen und ich bin mit Ü60 auch in einem Alter, in dem das anaplastische SD-Karzinom häufiger auftritt…
In der Szintigraphie ‚tarnte‘ sich mein Knoten noch als heißer, sprich gutartiger Knoten, doch die Beschwerden, die er verursachte, drängten mich, baldmöglichst eine OP anzustreben. Nach Entfernung des linken Schilddrüsenlappens und Biopsie dann die Diagnose papilläres Sd-Karzinom, noch knapp unter 2 cm groß und mit nur mäßig differenzierten Zellen. Zwei Tage darauf dann Entfernung der gesamten Schilddrüse und einiger Lymphknoten. Kein Lymphknotenbefall, doch Befall der Lymphgänge. Im März 24 dann Radioiodtherapie, aller drei Monate Kontrolle per Ultraschall und Blutabnahme. Heute sitze ich im Krankenhaus zur Radioioddiagnostik und bisher sehen meine Werte gut aus. Am Montag Ganzkörperszintigraphie und Entlassung, morgen noch einmal Blutabnahme zur Tumormarkerbestimmung. Obwohl ich wegen meines Alters und der nur mäßig differenzierten Zellen als high-risk für Rezidive eingestuft bin, sieht augenblicklich alles so aus, als sei ein optimistischer Blick in die Zukunft gerechtfertigt.
Was will ich damit sagen?
Die Wahrnehmung der Wachstumsgeschwindigkeit eines Schilddrüsenknotens ist sehr, sehr subjektiv. Obwohl ich damals immer gesagt hätte, dass mein Knoten sehr schnell gewachsen ist, glaube ich heute, dass sich da schon längere Zeit im Verborgenen etwas getan hat, das ich einfach nicht mit der Schilddrüse in Verbindung gebracht hatte. Schon einige Jahre bevor ich den Knoten sah, konnte ich plötzlich nachmittags keinen Kaffee mehr trinken, ohne eine schlaflose Nacht zu riskieren und das ist ein mögliches erstes Zeichen eines autonomen Adenoms, ich aber dachte, dass das halt eine Alterserscheinung wäre.
Einige Monate bevor der Knoten sich zeigte, hatte ich plötzlich hohen Blutdruck, was sehr untypisch für mich ist. Ich schränkte meinen Kaffeekonsum ein, trank überhaupt keinen Alkohol mehr, doch die Blutdruckentgleisungen blieben bestehen. Dazu kam dann noch gelegentliches Herzrasen. Mein Knoten war also definitiv nicht in sehr kurzer Zeit gewachsen, auch wenn ich zunächst genau diesen Eindruck hatte und auch an manchen dunklen Tagen im November 23 dachte, dass ich das anaplastische Karzinom haben könnte.
Mit meiner Geschichte möchte ich Dir Mut und Zuversicht geben. Schilddrüsenkrebs ist schon sehr selten und von allen Schilddrüsenkrebsfällen macht das anaplastische Karzinom nur 1-2% aller SD-Karzinome aus, die wiederum meistens in höherem Alter, also ab 60 auftreten.
Da der Knoten bei Dir sichtbar ist und Dir auch Probleme bereitet, würde ich wahrscheinlich auch eine operative Entfernung anstreben und damit auch eine gesicherte Diagnose basierend auf einer Biopsie. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du vielleicht schon im Februar einen OP-Termin bekommst und anschließend eine günstige Diagnose. Alles Gute!
- Diese Antwort wurde geändert vor 4 Wochen von Regina_60.
Antwort auf: Großer kalter Knoten, Große Angst
Hallo Liebe @Regina_60,
vielen Dank für deine Antwort und, dass du deine Geschichte mit mir geteilt hast. Ich drücke dir die Daumen und freue mich mit dir! Ich hoffe, dass du in Zukunft durchatmen kannst und noch viele tolle Jahre haben wirst! Da bin ich ganz zuversichtlich. Zum Glück hast du dich für die OP entschieden!
Mein Knoten wurde ja im August 2022 entdeckt und hat sich bis jetzt in seiner Größe verdoppelt. Ich finde es verwunderlich, dass er bei der Kontrolle 8 Monate später nur einen Millimeter gewachsen ist und jetzt nach oder während der Schwangerschaft/Stillzeit sage und schreibe 1,4 cm 😵 Ich frage mich immer, wie definiert man schnelles Wachstum (beispielsweise beim anaplastischen Karzinom)? Kann man diese Krebsart eigentlich im Ultraschall gut erkennen?
Mit den Infos vom NUK kann ich so wenig anfangen. Er sagt lediglich Bösartigkeit ist sehr sehr sehr sehr unwahrscheinlich. Das einzige was ich weiß ist, dass mein Knoten solide ist, also fest. 3 cm, er ist wider than tall, etwas inhomogen, er wird als gesäumter Knoten bezeichnet (was auch immer das sein mag?) mit einem durchbluteten Rand. Auf dem Ultraschall tritt er teilweise hell teilweise dunkel in Erscheinung, keine Anzeichen für etwaige Verkalkungen.
Ich hatte als Jugendliche schon mal einen Tumor in der Kieferspeicheldrüse, wurde entfernt als ich 17 war, wuchs gegen Ende auch recht schnell, war aber gutartig. Ich wurde somit zwar schon mal operiert, jedoch habe ich PANISCHE Angst vor der OP. Diese Angst sowie die Ungewissheit lähmen mich regelrecht. Ich kann kaum lachen, essen oder schlafen. Ich fühle mich komplett am Ende und habe eine wahnsinnige Angst meinen Sohn nicht aufwachsen zu sehen. 🙁

Leitungsteam SHG Berlin follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024
Antwort auf: Großer kalter Knoten, Große Angst
Hallo Anonym99,
also ich denke du brauchst Dir keine Sorgen machen, dass Du Dein Sohn wegen des Knoten in der Schilddrüse nicht aufwachsen siehst.
Das Wachstum des Knoten dürfte vermutlich mit der Schwangerschaft zu tun haben. Nur beim anaplastischen Schilddrüsenkarzinom ist das schnellte Wachstum bezeichnend. Das würdest du schon längst dramatisch merken.
Laut Nuklearmediziner ist der Knoten bezüglich Krebs unverdächtig. Er bereitet dir jedoch Beschwerden, so dass eine Therapie angezeigt ist. Dies kann eine Operation sein oder wenn kein Verdacht auf Krebs ist, auch eine lokale Entfernung, siehe Forenthema: Cochraine: Minimalinvasive Therapien von gutartigen Knoten (Elizabeth Bandeira-Echtler et.al. 2014)
Viele Grüße
Harald
Antwort auf: Großer kalter Knoten, Große Angst
Hallo @Harald,
vielen Dank auch für deine Antwort! Kann denn die Schwangerschaft das Wachstum beschleunigen? So viel habe ich da jetzt nicht zu gefunden, nur allgemeine Schilddrüsenprobleme in Form von einer Funktionsstörung.
Inwiefern würde ich das anaplastische Karzinom dramatisch bemerken? Wächst dieser Tumor innerhalb von Tagen? Kann diese Art von Krebs eingekapselt sein oder zeigt sie sich anders?
Tut mir leid, für meine vielen Fragen. Ich bin einfach absolut verängstigt. Trotzdem danke an Dich und jeden anderen!
Liebe Grüße
Antwort auf: Großer kalter Knoten, Große Angst
Hallo Anonym99,
hier: https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruese-und-schwangerschaft/
wird schon beschrieben, dass es durch gesteigerte Stoffwechselvorgänge während der Schwangerschaft nicht selten zum Erstauftreten von Schilddrüsenknoten oder stärkerem Wachstum bereits bestehender Knoten kommen kann.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass Du Deinen Sohn beim Aufwachsen begleiten wirst, auch noch durch die ‚wunderschöne‘ Zeit der Pubertät. 😉 Es wäre schön, wenn sich Haralds und meine Zuversicht ein wenig auf Dich übertragen würde, damit Du bis zu den nächsten therapeutischen/diagnostischen Schritten nicht so sehr unter Anspannung stehst.
Von Herzen alles Gute!
Antwort auf: Großer kalter Knoten, Große Angst
Hallo @Regina_60 ,
wie verlief denn dein Termin am Montag noch? Hast du schon deine Blutergebnisse?
Vielen Dank für den Link! Das klingt ja alles wirklich plausibel. Heute war ich nochmal bei meiner Hausärztin/Internistin. Sie hat ein neues US-Gerät reinbekommen und wollte damit gerne nochmal schauen. Ich habe meine Schilddrüse heute gefühlt in HD sehen können 😁 sie hat den Knoten nochmal vermessen und kam „nur“ auf 2,2-2,5 cm. Sah aus wie ein Tischtennisball. Eine eingebildete Zyste hat sie auch noch gefunden, der NUK letzte Woche nicht. Bin mal gespannt was bei der OP dann rauskommt. Wir haben heute auch mit erschrecken festgestellt, dass ich in der Schwangerschaft überhaupt kein Jod zu mir genommen habe (wusste nicht, dass das relevant ist, da meine Frauenärztin immer nur von Folsäure geredet hatte und meine Hebamme auch).
Ich möchte mich nochmal bedanken, tatsächlich bin ich mittlerweile etwas entspannter. Meine Angst bezieht sich jetzt nur noch auf die Narkose. Obwohl ich vor ein paar Jahren schon einmal (auch am Hals) operiert wurde. Der Gedanke so ausgeschaltet zu sein ist für mich irgendwie suspekt. 😵💫
Liebe Grüße!
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