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Plötzliche Unterfunktion der Nebenschilddrüse?

Symco
Nutzer*In

Hallo liebe Forengemeinde,

ich habe mich hier registriert, um die scheinbar seltsame Konstellation an meiner Schilddrüse zu teilen. Möglicherweise gibt es hier auch Personen, die ähnliches haben und dazu auch eine Ursache kennen.
Die Beschwerden kamen relativ plötzlich 12/22 zusammen mit einer Grippe (für mich die schwerste die ich je hatte) – zu der Zeit hatte ich Kribbeln und Muskelzuckungen in Augenlidern, Lippen und Händen.

Zu mir:
Mitte 30, männlich, 175cm, 85kg – keine Vorerkrankungen oder Operationen. Familiär keine nennenswerten Krankheiten bekannt.
Festgestellt wurde Struma diffusa et nodosa rechts, Szintigraphisch keine Auffälligkeiten, Gute Schilddrüsenfunktion ohne schilddrüsenspezifische Medikation.
Hypoparathyreoidismus mit vermindertem Serum-Calcium, VitD und Parathormonspiegel.
Derzeitige Medikation: Rocaltrol 0,5ug/tgl; Maxikalz(Brausetabletten) 1000mg/tgl

Ich habe seit 12/22 nun einige Arztbesuche hinter mir und versuche mich mit den relevanten Werten kurzzuhalten:

12/22: Kalzium 1,5mmol/l, TSH 0,28uU/mL, T4 2,22nl/dL, T3 3,54 pg/mL
Diese Werte habe ich leider erst kürzlich bekommen, da auf dem vorläufigen Bericht „folgt“ stand.

03/23: Kalzium 1,7; Parathormon 6pg/ml;
Zufallsfund bei einem Arztbesuch – darauf folgte die Nachfrage beim Blutbefund von 12/22.

Sono SD: Gesamtvolumen 54ml (re 32ml, li 22ml); inhomogene Struma diffusa Grad II beidseits; einzelne solide Adenomknoten – der größte 0,8cm; randverkalkter Knoten 1,1cm im mittleren Schilddrüsenlappen.

04/23: Kalzium 1,9; PTH 8,1; fT3 3,41; fT4 2,05
Szintigraphie: Keine Hinweise auf heiße oder kalte Areale – randverkalkter Knoten nicht sichtbar.
Eine MIBI-Szintigraphie folgt aufgrund des nicht sichtbaren Knotens – Termin leider erst in einigen Wochen.
__

Aktuell bin ich noch dabei auf die richtige Dosis Rocaltrol und Kalzium eingestellt zu werden, um den Mangel an Parathormon auszugleichen. Aus bisherigen Beurteilungen dürfte dies wohl auch zu einer Dauermedikation werden.

Zusammengefasst:
Ich habe eine übergroße Schilddrüse, die aber bis auf die Nebenschilddrüsen gut funktioniert. Die Nebenschilddrüse hat scheinbar „grundlos“ 12/22 (oder unbemerkt schon eher?) bei einer Grippe(?) ihren Dienst großteils eingestellt.

Hat hier jemand Ideen, wodurch der plötzliche Hypopara ausgelöst werden konnte und ob noch Hoffnung besteht, dass die Nebenschilddrüse sich erholt? 

Ich bedanke mich schon jetzt für jeglichen Input und wünsche einen schönen Abend!

LG
Symco

 

InSeNSU
Moderator

Hallo Symco,

willkommen im Forum! -Wenn deine „Grippe“ eine Corona-Infektion war, könnte der Hypopara ein Folgeschaden sein.

Ein Calciumwert unter 2 mmol/l sollte auch ohne Beschwerden nicht längerfristig so belassen werden, da das insbesondere zusammen mit erhöhtem Phosphat (schon mal gemessen?) zu paradoxen Verkalkungen (Grauer Star, Fahr-Syndrom) führen kann.

Calcium in kleinen Dosen über den Tag verteilt nehmen und Calciumsusscheidung im Urin messen lassen! Lies dich hier im Wissensbereich schlau, um die Einstellung gut hinzukriegen.

Es sollte auch immer wieder Albumin mit gemessen und damit das korrigierte Calcium berechnet werden, denn das ist genauer als das blosse Gesamtcalcium.

Viele Grüsse

Frauke

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InSeNSU
Moderator

Hallo,

hier eine (leider Englische) Fallschilderung zu Hypopara durch Corona:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35401797/

Viele Grüße

Frauke

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1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
dkr
AuchBetroffen
Nutzer*In

Hallo Symco,

 

ich habe das erst jetzt gelesen. Aber mir ging es genauso. Seit Dezember 2022 plötzlich Hypopara. Keine OP, keine Bestrahlung, keine Fälle in der Familie bekannt. Statur ähnlich. Ein paar Jahre älter. Bei mir trat es zusammen mit Corona auf. Es hieß zwar auch dass ich es eventuell schon länger entwickelt haben könnte aber ich denke das Kribbeln das ich jetzt ohne Calcium Einnahme hätte wäre mir früher aufgefallen.
Ich hatte (wahrscheinlich aufgrund der 3 fachen Impfung) nur leichte Corona Symptome so dass Corona erst bei der stationären Aufnahme im Krankenhaus fest gestellt wurde. 2 Tage vorher hatte ich, nachdem ich erst Husten und Fieber bekam, erstmals in meinem Leben eine starke Tetanie woraufhin mangels der Fähigkeit das Telefon zu bedienen und beginnenden Schwierigkeiten zu Sprechen Hilfe bei den Nachbarn suchen musste. Die Nachbarn wussten auch nicht weiter und haben den Notarzt gerufen. Der Notarzt kam erst nach 1,5 Stunden, vermutete wohl eher eine Hyperventilationstetanie, und verschwand nach ein paar Minuten wieder nachdem es mit FFP2 Maskenatmung nicht schlimmer geworden ist. Protokoll habe ich keines. Erst der Bluttest am nächsten Tag bei der Hausärztin brachte mich schließlich in die Notaufnahme (dort war der Wert wohl auch so 1,5mmol/l) und am nächsten Tag zum Endokrinologen. Bei mir waren noch andere Blutwerte auffällig die sich mittlerweile aber wieder normalisiert haben.

Szintigramm wurde bei mir nicht durchgeführt. Sonographie war aber unauffällig. Leider scheint das alles sehr selten zu sein dass man nicht beweisen können wird von was es kommt.

Hast Du noch weitere Betroffene gefunden?

Viele Grüße

  • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Monaten, 2 Wochen von Harald.
Symco
Nutzer*In

Hallo Betroffener,

mir wurde auch schon gesagt, dass der Hypopara wohl schon angeboren war, wobei ich dir hier zustimmen muss, dass ich dieses Kribbeln ohne Kalzium bestimmt schon viel eher bemerkt hätte – sehr ungutes Gefühl.

Ich war nun schon bei diversen Ärzten und es konnte bisher leider kein wirklicher Grund festgestellt werden – bei Nachfrage, ob Corona ein Grund sein könnte wurde pauschal verneint.

Ansonsten kenne ich, ausser dich nun hier im Forum, keine weiteren Personen mit dem Problem. Dürfte wohl wirklich sehr selten sein.

Welche Medikation hast du aktuell?

AuchBetroffen
Nutzer*In

Hallo Symco,

 

ja die Theorie, dass es von Corona kommen könnte geht für viele schon in Richtung Verschwörungstheorie. „Habe ich noch nie gehört“

Aktuell nehme ich 2 mal täglich 0,25 Rocaltrol, 3 mal täglich 500mg Calcium Brause und 1 mal täglich 1000 I.E. Vitamin D3.

Die Dosis wurde im Krankenhaus ermittelt und seit dem nicht verändert.

Damit geht es mir eigentlich ganz gut. Habe nur Bedenken bezüglich längerfristiger paradoxer Verkalkung und Nierenproblemen.

 

Viele Grüße

  • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Monaten, 2 Wochen von Harald.
Anonym
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