Tumorwachstum durch Thyrogen?
- Dieses Thema hat 2 Antworten und 2 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 13.08.2024 - 12:44 von
jockel.
Tumorwachstum durch Thyrogen?
Hallo zusammen,
mein TG ist bereits seit Jahren beständig erhöht und es sind nach zweimaliger LungenOP fortbestehend kleine Noduli in der Lunge bekannt. Der TG war über lange Zeit halbwegs stabil, ist jedoch in den letzten zwei bis drei Jahren kontinuierlich langsam von 1,4 auf nun 1,8 angestiegen.
Es soll nun ein Pet-CT unter Thyrogen gemacht werden. Ich habe etwas Sorge, dass dadurch möglicherweise das Tumorwachstum angeregt wird. In den Studien zu Thyrogen habe ich zwar gelesen, dass dieses nicht beobachtet werden konnte, aber die Anzahl der Studienteilnehmer erscheint mir sehr gering.
Hier im Forum haben sicher eine größere Anzahl von Menschen eine Thyrogen-Stimulation erhalten. Könntet Ihr mir helfen und berichten, wie sich der TG-Wert nach der Stimulation mit Thyrogen verhalten hat? Hat es einen Anstieg gegeben, der sich nach Wirkende nicht wieder zurückgebildet hat?
Ich danke Euch im Voraus!
LG Jockel
- Dieses Thema wurde geändert vor 9 Monaten von jockel.

Leitungsteam SHG Berlin follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024
Antwort auf: Tumorwachstum durch Thyrogen?
Hallo Jockel,
wenn Du Dir die Bericht von @geri durchliest, dann kann es zumindest der Fall sein, dass der Tg steigt, und danach nicht wieder fällt.
Wobei dies ein Einzelfall ist. Geri hatte einen fortgeschritteneren Schilddrüsenkrebs als Du und auch andere Metastasen. Also ob man daraus eindeutige Schlussfolgerungen ziehen kann, würde ich zumindest in Frage stellen.
Wichtiger finde ich die Frage, was will man mit der rhTSH stimulierten FDG-PET erreichen?
Mit der rhTSH stimulierten FDG-PET kann man eventuell eine Metastase sehen, die man zuvor nicht fand, um sie dann operativ zu entfernen. Aber die Lungenmetastasen hättest Du immer noch. Also was ist das Ziel? Das sollten Dir die Ärzte erklären.
Ich weiß noch, wie ich 2010 auf dem internationalen Schilddrüsenkongress in einer Veranstaltung im großen Auditorium meinen ganzen Mut zusammen genommen habe, und inzwischen Prof. Sophie Leboulleux, nach dem Sinn und der Häufigkeit einer PET/CT mit rhTSH gefragt habe (mit dem Hintergrund von geris Krankengeschichte).
Ihre Antwort: Sie würde es nur einmal machen mit rhTSH, wenn man zu Beginn noch nicht weiß, wo eventuelle Metastasen sind.
Die ATA-Leitlinie aus dem Jahr 2009 zitierte u.a. eine Arbeit von Leboulleux
aus:Forenthema: FAQ-Hilfe: Was sagen die Leitlinien zur PET bzw. PET/CT?
Höhere Sensitivität der PET mit TSH-Stimulation (Nutzen?)
Eine Problematisierung einer TSH-Stimulation zur Durchführung der PET [mit entsprechenden Wachstumsanreize an die Tumore], ohne dass dafür eine Behandlung mit einem entsprechenden Evindenznivau vorhanden ist, wird in der ATA-Leitlinie thematisiert:
So wir mit Verweis auf die Studie von Leboulleux (2009) an 63 Patienten, der mit rhTSH-stimulierten PET eine höhere Sensitivität bescheinigt, um Tumore zu finden. Der Nutzen für den Patienten wird jedoch in Frage gestellt, da hierfür keine Evidenz vorliege.
Eine PET diene vor allem dazu, zu entscheiden ob eine erneute Radioiodtherapie gemacht werden solle oder ob diese kleine Tumore, die in der PET zu sehen sind, chirurgisch entfernt werden sollen.
Da die PET eine hohe Rate von falsch positiven Befunden (0-39%) liefere, sei es notwendig die Tumore mit Hilfe einer Feinndalebiopsie (Fine Needle Aspiration biopsy =FNAB) und der Bestimmung des Tg im entommenen Gewebe zu untersuchen, wenn eine Operation geplant wird.The sensitivity of FDG-PET scanning may be slightly increased with TSH stimulation. A multicentric prospective study on 63 patients showed an increase in the number of lesions…
To date, there is no evidence that TSH stimulation improves the prognostic value of 18FDG-PET imaging
In der ATA-Leitlinie 2015 wird die rhTSH-Stimulation noch kritischer beurteilt wie 2009, und der Nutzen für die Patient*innen in Frage gestellt:
siehe Forenthema: ATA-Leitlinie (2015): FDG-PET in der Nachsorge [C12]
Viele Grüße
Harald
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- Diese Antwort wurde geändert vor 9 Monaten von Harald.
Antwort auf: Tumorwachstum durch Thyrogen?
Hallo Harald,
ich danke Dir vielmals für Deine Einschätzung! Ich habe in der Zwischenzeit mit den Ärzten Kontakt aufgenommen und warte noch auf Antwort. Entschuldige bitte meine späte Reaktion, ich habe in der Ferienzeit dieses Thema erst mal beiseite geschoben, auch wenn´s nicht klug ist…
Viele Grüße
Jockel
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