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Wolfstrapp und Schilddrüse

Alexandra2008
Nutzer*In
SD-Entfernung

Wolfstrapp und Schilddrüse

| Beitrags-ID: 243635

Hallo liebes Forum,

zufällig bin ich über eine wissenschaftliche Studie über Wolfstrappkraut (Wolfsfußkraut) und Schilddrüse gestolpert. Dazu ist in der Zeitschrift für Phytotherapie (Thieme) ein Beitrag erschienen. Er ist eine bearbeitete Fassung eines englischen Originalartikels, der 2008 in Phytomedicine erschien.

Dazu habe ich mir zunächst Haralds Beitrag FAQ: Qualität von Studien? Datenbanken zu medizinischen Artikeln und Studien sorgfältig durchgelesen. Die Studie erscheint mir fundiert, als Laie kann es aber nicht wirklich beurteilen.

Nun weiß ich aber nicht, ob solche Studien hier überhaupt interessant sind. Denn Alba schrieb einmal in einem Beitrag zu Pflanzen wie Wolfstrapp:

…So etwas kommt allenfalls bei latenter (noch nicht manifester) Überfunktion oder Unterfunktion in Frage, und auch da sollte es nicht eine ordentliche Behandlung verzögern.

Ich nenne die Studie aber nun doch einmal:

A.-M. Beer, H. Schmidt-Gayk, K.R. Wiebelitz:
Einfluss von Wolfstrappkraut auf die Schilddrüsenfunktion und schilddrüsenassoziierte Symptome.
Zeitschrift für Phytotherapie 29, 2008, S. 162-168.

Zusammenfassung:
Ziel der vorliegenden zweiarmigen Anwendungsbeobachtung war es, den Einfluss von Wolfstrappkraut (Lycopi europaei herba) auf die Schilddrüsenfunktion und schilddrüsenassoziierte Symptome mit einer Follow-up-Phase von 3 Monaten bei Patienten mit einem TSH basal < 1 mU/l und einer entsprechenden Symptomatik prospektiv zu untersuchen. Erstmals wurde die T3/T4-Exkretion im 24-h-Urin als Hauptzielparameter gemessen. Weitere Hormonpräparate, die Befindlichkeit und die schilddrüsenbezogene Symptomatik wurden als Nebenzielparameter erfasst.
Ergebnisse: Unter Wolfstrappeinnahme stieg die Ausscheidung von T4 im Urin signifikant an und es kam zur Abnahme schilddrüsenspezifischer Symptome, wie z.B. der morgendlichen Herzfrequenz; das Wolfstrapppräparat zeigte eine gute Verträglichkeit. Vermutlich bedingen renale Mechanismen – entweder durch eine Veränderung der Exkretion, z.B. in den Glomeruli, oder durch eine Modifikation der Reabsorption – die erhöhte T4-Ausscheidung. Diese Anwendungsbeobachtung bestätigt die positive Wirkung von Wolfstrappkraut bei leichten Formen der Hyperthyreose.

Bei Interesse kann ich mich gern um ein PDF bemühen.

Liebe Grüße
Alexandra

Antwort auf: Wolfstrapp und Schilddrüse

| Beitrags-ID: 310913

Update 19.5.2020: Link aktualisiert

Hallo Alexandra2008,

der Titel des original Artikel:

Beer AM, Wiebelitz KR, Schmidt-Gayk H.:
Lycopus europaeus (Gypsywort): effects on the thyroidal parameters and symptoms associated with thyroid function.
Phytomedicine. 2008 Jan; 15(1-2): S.16-22.

Such man über PubMed mit den Stichworten „Lycopus europaeus thyroid“ findet man nicht besonders viel Artikel.
(gerade mal in 3 in den letzten 20 Jahren)

Wenn ich das Abstract des von Dir angeführten Artikel richtig verstehe, wurde die Untersuchung an Menschen gemacht, die noch eine Schilddrüse und eine leichte Schilddrüsenüberfunktion haben.

Und der positive Effekt bei diesen Patienten beruht auf einer stärkeren Ausscheidung von Schilddrüsenhormonen (den genauen Ursachenzusammenhang kennt man nicht).

Auf der Seite von FroumSchilddrüse e.V. (dahinter steckt der Hormonhersteller Sanofi-Hennig) findet sich zu Wolfstrapp ein Warnhinweis aus dem Jahr 2005, weil Wolfstrapp, nicht nur in den Hormonhaushalt der Schilddrüse eingreift, sondern auch in den übrigen Hormonhaushalt .
Als Beispiel wird die Senkung von Gonadotropin und Prolaktin genannt (leider ohne Quellen-Angabe).

Es wird gewarnt:

Da Wolfstrapp nur für die Überfunktion geeignet ist, gilt für Patienten mit einer Unterfunktion oder einem Kropf ohne Funktionsstörung in jedem Fall: Finger weg! Völlig tabu ist das Mittel auch für Schwangere und Stillende. Wichtig zu wissen: Bei einer geplanten nuklearmedizinischen Schilddrüsendiagnostik können Wolfstrapp-Präparate die Ergebnisse verfälschen. Während herkömmliche Medikamente zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen sehr genau in klinischen Studien auf ihre Unbedenklichkeit geprüft werden müssen, haben Experten beim Wolfstrapp wegen der fehlenden Studien einige Zweifel zu seiner möglichen giftigen oder krebserregenden Wirkung.

(Quelle:
Wolfstrapp und Mönchspfeffer: Pflanzliche Mittel sind bei Schilddrüsenerkrankungen ungeeignet Download 27.08.2008;
leider alle Aussagen ohne Quellenangabe)

Dieser Warnhinweis entspricht ja in Teilen auch dem Ergebnis dieser neueren Studie.
Bei uns, die wir keine Schilddrüse mehr haben, ist es ja auch reichlich unsinnig, ein Medikament zu nehmen, welches die Ausscheidung der Schilddrüsenhormone erhöht. Wenn man zu viel hat, ist es besser die Hormoneinstellung anzupassen, als ein Präparat (Wolfstrapp) zu nehmen, was zusätzlich in den Hormonhaushalt eingreift.

Und bei Schilddrüsenkrebs ist sowieso Vorsicht geboten, damit die TSH-Unterdückung nicht gefährtet wird.

Menschen mit Schilddrüse und einer Überfunktion wird übrigens geraten, ein Wolfstrapp-Präparat nicht zu schnell abzusetzen.

Viele Grüße
Harald

PS: Die Qualität der Studie kann ich auch nicht richtig beurteilen, da ich zuwenig Infromationen habe. Da das Ergebnis der Studie sich mit den Ausführungen von ForumSchildrüse e.V. deckt, denke ich müssen wir darüber nicht weiter nach grübeln.

Deni
Nutzer*In
Struma nodosa 1 gr. 2 kleine kalte Knoten

Antwort auf: Wolfstrapp und Schilddrüse

| Beitrags-ID: 310914

Hallo,
habe mit Mönchspfeffer 2 x schlechte Erfahrungen gemacht.
Hatte meinen kalten Knorten ja schon einige Jahre musste nix einnehmen sollte ihn nur beobachten lassen.
Als ich aus gynäkologischen Gründen Mönchspfeffer einnehmen sollte stellte ich vor ca. 2 Jahren fest das sich der Knoten vergrößerte.
Ich sagte es meiner damaligen FÄ und sie sagte sofort absetzen.
Dann blieb der Knoten eine Zeit lang gleich.
Letztes Jahr musste ich wieder wegen Beschwerden Mönchspfeffer zur Regulierung der Hormone einnehmen.
Und nach einigen Monaten war mein Knoten plötzlich Op reif gewachsen.

Also ich für meinen Teil sehe da wirklich ´negativen Einfluss auf SD und vor allem auf Knoten.
Es war 2 mal so also kann es kein Zufall sein. Hab dann auch im Internet einige Beiträge gelsen das es für Sd-Probleme nicht gut sein kann.

Jeder Körper reagiert anders, also ich nehm es nicht wieder.

LG Dagi

Anonym
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