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Calciummangel

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Calciummangel

| Beitrags-ID: 240739

Hallo zusammen,

eine Frage an unsere Hypopara-Spezialisten:

Nach meiner OP vor nunmehr fast drei Jahren hatte ich ein bisschen mit dem Calcium zu kämpfen (Kribbeln in Fingern und Zehen). Allerdings war wohl (nehme ich an) von Anfang an der Parathormon-Wert in Ordnung, denn im Krankenhaus wurde mir gesagt, die NSD seien ein bisschen beleidigt, ich sollte Calcium nehmen und daheim dann langsam ausschleichen, dann müsste es passen.
Der Nuk hat vor der RJT Normalwerte u. a. für Calcium festgestellt.
In der Folgezeit hat`s ab und zu mal ein bisschen in den Fingern gekribbelt, ich hab aber nicht weiter drauf geachtet, weil`s wirklich nicht schlimm war. Ab und zu (im Schnitt so alle 3-4 Wochen) hab ich mir ein bisschen Calcium reingezogen, ca. 500 mg.
Vor zwei Jahren hab ich mal nebenbei PTH und Ca beim Hausarzt bestimmen lassen, damals war der PTH 12 (12-65) und Ca 2,1 (2,1-2,6).
Zu dem Zeitpunkt hab ich mich übrigens ziemlich stark in ÜF gefühlt.

Letzte Woche hab ich beim Hausarzt Ca (auf meinen Wunsch auch PTH) bestimmen lassen, weil`s immer wieder mal in den Fingern kribbelt (Calcium hatte ich schon einige Wochen keins mehr genommen).
Und da war der Ca 2,07, der PTH 18 (12-65).
Jetzt soll ich Calcium einnehmen, dreimal täglich 500 mg.

Ein Hypopara bin ich ja wohl (hoffentlich) nicht mit dem PTH-Wert, auch kein „light“ :wink:, oder?
Aber wovon kommt der Calciummangel im Blut? Ich muss sagen, in letzter Zeit hab ich kaum Milch und Milchprodukte zu mir genommen, ist das einfach die Folge davon?
Und: Ich hatte das so verstanden, dass, wenn zu wenig Calcium im Blut ist, durch das Parathormon welches aus den Knochen geholt wird, oder? Heißt das, dass in den Knochen nicht mehr genügend Calcium ist?
Ist das evtl. eine Folge der SD-ÜF (zur Zeit allerdings TSH 0,01, fT3 mittig, fT4 im oberen Drittel, Werte eigentlich ideal)?
1500 mg kommen mir auch ein bisschen viel vor, muss ich sagen. Oder brauche ich momentan so viel, um die Depots wieder aufzufüllen?
Wann sollte ich den Calciumwert wieder kontrollieren lassen, um zu vermeiden, dass ich zuviel einnehme?

Ziemlich ratlose Grüße von
Maria

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Calciummangel

| Beitrags-ID: 297214

Hallo Maria,

leider ist nicht auszuschließen, dass Du eine Nebenschilddrüsenunterfunktion hast. Es sollte noch mal Vitamin D3 (25-OH-D3) und anorganisches Phosphat (nicht Phosphatase!) geprüft werden, um genaueres sagen zu können.

Da gesunde Nebenschilddrüsen bei niedrigen Calciumwerten (so wie Deinen) die PTH-Produktion tüchtig hochfahren, um den Mangel auszugleichen, gehört zu niedrigen Caliumwerten eigentlich ein hohes PTH. Nur bei hohen Calciumwerten ist das PTH normalerweise niedrig.

Mein „Klinikleitfaden Labordiagnostik“ (sonst allerdings keine Literatur die ich kenne) legt sich sogar ganz konkret auf Werte fest und besagt:
Normbereich PTH ist 10-65 pg/ml oder 1,0-6,5 pmol/ ABER
Hypoparathyreoidismus liegt vor bei
PTH 2-22 pg/ml wenn dabei Calcium unter 2,1 mmol/l liegt!

Auch InSeNSU-Ehrenmitglied Dr. Hermann aus Wien vertritt die Ansicht (gestützt auf Erfahrungen in der eigenen Klinik), dass auch bei niedrig „normalem“ PTH ein Hypoparathyreoidismus vorliegen kann.

So weit ich weiß, ist die ursprüngliche Festlegung von PTH-Normbereichen mehr an der Nachweisbarkeit von HYPERparathyreoidismus und dem technisch Machbaren (niedrige Werte waren lange nicht präzise nachweisbar) orientiert. Eine Normwerte-Diskussion möchte ich deshalb seit längerem in entsprechenden Fachkreisen anstoßen, aber es ist nicht ganz leicht. Vielleicht klappt es, wenn (voraussichtlich) im Juli die DGE-Empfehlungen zum Hypopara noch mal offiziell in der Mitgliederzeitschrift der DGE veröffentlicht werden oder nächstes Jahr beim DGE-Jahreskongress.

Für Dich halte ich wie gesagt eine präzisere Diagnostik durchaus für wichtig. Falls ein Vitamin D-Mangel vorliegt, sollte der ausgeglichen werden, z.B. mit Vigantoletten. Auch sollte genau kontrolliert werden, ob Du mit 1500 mg Calcium ohne weitere Medikation das Calcium dauerhaft in den Normbereich kriegst (immer morgens nüchtern gemessen!). Wenn das bei ausreichender Vitamin D3-Versorgung nicht klappt, sind entweder die Nieren oder (wahrscheinlicher) die Nebenschilddrüsen Schuld. Dann könnte es sein, das auch eine geringe Dosis Calcitriol oder Alphacalcidol zusätzlich sinnvoll wäre.

Wenn Du längere Zeit höhere Calciumdosen nimmst, sollte auch mal im 24-Stunden-Urin geschaut werden, wie viel Calcium da abgeht. Auch zu viel Calcium im Urin kann Indiz für schlecht funktionierende Nebenschilddrüsen (oder Nieren) sein.

Steck den Kopf nicht in den Sand. Unbehandelte Hypocalciämie ist auch ohne starke Symptome nicht ganz ungefährlich, z.B. wegen Gefahr paradoxer Verkalkung (grauer Star, Fahr-Syndrom). Wir nehmen Dich im Zweifelsfall gerne in den Kreis der „Light-Hypoparas“ auf!

Herzliche Grüße
Frauke

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Calciummangel

| Beitrags-ID: 297215

Hallo Frauke,

danke für deine ausführliche Antwort!
Das gefällt mir jetzt nicht so. 😥
Aber hilft nix, dann werd ich mal schaun, was raus kommt.
Ich werd mich zuerst nochmal mit meinem Hausarzt kurzschließen, vermutlich werd ich mein Glück dann bei einem Endo oder zumindest einem Internisten versuchen.

Liebe Grüße
Maria

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Calciummangel

| Beitrags-ID: 297216

Hallo zusammen,

jetzt kram ich mal meinen alten Beitrag hervor.
Die letzten Wochen hab ich so zwischen 500 und 1000 mg Calcium eingenommen (am Tag vor der Blutentnahme 1000), und der Calcium-Wert war dann bei 2,23 (2,1-2,6).
Gleichzeitig wurde Vitamin D bestimmt, da war Vitamin D3 (25-OH) bei 18 (20-70) und Vitamin D3 (1,25-OH) bei 43 (35-80).
Ich soll lt. Hausarzt weiter Calcium nehmen (hab jetzt Calcium-Dura 600 verordnet bekommen, da würd ich`s mit einer täglich versuchen) und zusätzlich Vigantoletten 1000 l.E. täglich eine. :?:
Ist das so im Moment ok? Sollte ich in ein paar Wochen mal zum Endo schaun?
Kann der niedrige Calcium-Wert vom niedrigen Vitamin D kommen (ohne Zusammenhang mit den NSD) oder doch eher Hypopara…?
Eine Hypercalciämie brauche ich ja bei der eher niedrigen Dosis nicht befürchten, oder?

Viele Grüße von
Maria

Anonym
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