Warum wird Vitamin D3 (Cholecalciferol) bei Hypopara zusätzlich zu aktiven Vitamin D Analoga verordnet?
In den Europäischen Leitlinien wird empfohlen, den Patienten, die mit aktiviertem Vitamin D (1,25(OH)2D3 = Calcitriol) behandelt werden, zusätzlich 400-800 IE Vitamin D3 (Cholecalciferol) pro Tag zu geben.
Wenn noch etwas Eigenproduktion von PTH vorhanden ist oder wenn mit PTH (Natpar®) behandelt wird, wird aus
25(OH)Vitamin D3 in den Nieren aktives 1,25(OH)2D3 gebildet, dafür ist ein guter Vitamin D-Spiegel Voraussetzung.
1,25(OH)2 D3 – egal, ob als Medikament eingenommen oder von der Niere gebildet – wird aber natürlich nicht zurückverwandelt in 25(OH)Vitamin D3, der Speicherform des Vitamin D, das als Laborwert für den Vitamin D-Spiegel bestimmt wird.
Die Behandlung mit aktiviertem Vitamin D erhöht deshalb auch nicht das 25(OH)Vitamin D3.
Cholecalciferol ist selbst wichtig für eine Anzahl zellulärer Prozesse und kann in verschiedenen anderen Geweben an Ort und Stelle umgewandelt werden in 1,25(OH)2D3.
Bei Vitamin D-Mangel kann z.B. eine Myopathie (Muskelschwäche) auftreten und Hypoparapatienten haben oft neuromuskuläre Beschwerden.
Die europäischen Leitlinien sehen einen Vitamin D Status
über 50 nmol/l (20 ng/ml) 25(OH)Vitamin D3 als adäquat an.
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Zuletzt bearbeitet am 23.02.2018 durch weberin für das Leitungsteam