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Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 250225

Hallo, ich bin das erste Mal im Chat und bin etwas ratlos. :?:
Im September 2011 überwies mich mein Internist zur stationären Aufnahme. Auf Grund der Größe meiner kalten und heißen Knoten in der
Schilddrüse sollte diese entfernt werden.
Nach der allgemeinen Aufnahme und nochmaligen Untersuchung im Krankenhaus stellte sich heraus, dass ich noch zusätzlich eine riesige Zyste bekommen habe, die sich rasant vergrößerte.
Es hieß, zusätzlich Brustkorb öffnen! Mir wurde immer schlechter und letztendlich sagte man, wenn Sie das nicht operieren lassen, sind sie in 2 Wochen erstickt.
Ich begab mich natürlich zum OP, der Brustkorb musste nicht geöffnet werden, dafür der Schnitt am Hals etwas größer. Es ist alles raus, es war gutartig, dann war die Stimme weg. Ich klang wie Bonny Tyler, aber man machte mir Hoffnung. Brav bin ich noch in Logopädischer Behandlung und mein Stimmband funktioniert fast komplett wieder. Das Schlimmere jedoch ist, ich nehme 150er L-Thyroxin-Tabletten, habe seit dem OP aufgehört zu rauchen und nehme zu, und nehme zu, und….
Ich habe jetzt schon über 15 kg mehr auf den Rippen und fühle mich gar nicht mehr wohl.
Was kann ich nur tun. Am Anfang, gebe ich ja zu, hatte ich schon ab und zu Fressattacken. Heute nicht mehr, aber nehme trotzdem nicht ab, gehe mehrfach mit dem Hund spazieren, arbeite voll etc.
Kann mir jemand einen Tipp geben? :?:

Arzt
Nutzer*In

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346353

Darf ich fragen, wieviel Sie jetzt wiegen? L-Thyroxin 150 µg wäre bei 80 kg nach erster Schätzung ausreichend. Bei 100 kg würde die Dosis nicht reichen. Ich glaube, Ihre Dosis reicht nicht.

Entscheidend ist der TSH-Wert! Sie sollten 4 Wochen nach Beginn der Hormoneinahme den TSH-Wert prüfen lassen. Da die Knoten gutartig waren, wäre ein TSH um 1,0 ideal. Ist der TSH-Wert höher, dann müssen Sie mehr L-Thyroxin einnehmen.

Der TSH-Wert ist ein Hormon aus dem Gehirn (genauer gesagt aus der Hypophyse). Damit reguliert das Gehirn die Schilddrüse. Ihre Schilddrüse ist nun zwar entfernt, aber die Hypophyse sendet weiter TSH. Für uns Ärzte ist das wie ein Tachometer im Auto. Wir schauen darauf und wissen dann, ob wir Gas geben oder bremsen müssen – sprich: ob wir mehr oder weniger Hormone verschreiben müssen. Wenn der TSH-Wert bei Ihnen um 1,0 ist, wäre ich zufrieden. Dann kann die Gewichtszunahme nicht dadurch verursacht sein.

Ich glaube aber, dass Ihr TSH-Wert höher sein wird. Das würde Ihre Gewichtszunahme jedenfalls erklären. Ein hoher TSH-Wert ist wie ein Alarmsignal. Bei einem hohen TSH ruft das Gehirn sozusagen „Hilfe! Ich brauche mehr Hormon.“ So kann man es sich am besten merken. Dann muss also die Dosis auf 175 oder 200 (oder noch mehr) erhöht werden.

Nach jeder Änderung der Dosis sollten Sie nach 4-6 Wochen wieder den TSH-Wert prüfen lassen. Fragen Sie Ihren Arzt dann, wie er war. So können Sie das selbst kontrollieren, ob die Dosis dann gut ist.

Mit den besten Wünschen,
W.B.

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346354

Hallo ich wieder mal.
War heute beim Arzt. Blutwerte sind da TSH liegt bei 2,2 und TS 3 ebenfalls bei 2,2. Hier sagt mein Arzt, dieser Wert ist zu niedrig und ich soll weiterhin L-Thyroxin 150 einnehmen sowie jetzt zusätzlich Tiban.
Evtl. soll dies helfen Antrieb zu bekommen und evtl. das Gewicht bzw.
Stoffwechsel anregen.
Was sagen Sie?

Arzt
Nutzer*In

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346355

Hallo Muffel,

ein TSH-Wert von 2,2 ist nicht so schlecht, die Dosis von L-Thyroxin muss nur noch geringfügig erhöht werden (vermutlich auf 175 µg/Tag), damit der TSH auf 1,0 sinkt und der fT3-Wert steigt. (L-Thyroxin ist ja das Vorratshormon T4 und daraus macht sich unser Körper selbst T3)

Ich wüsste aber immer noch gerne Ihr Körpergewicht, damit ich das berücksichtigen und die Dosis besser einschätzen kann.

Thybon halte ich nicht für eine gute Idee. Thybon ist das aktive SD-Hormon T3. Es wirkt nur kurz, aber intensiv. Ich sage immer: es wirkt wie 5 Tassen Kaffee. Als ich das kürzlich einer Patientin sagte, lachte die und meinte, das sei ja noch harmlos dagegen. Jeder reagiert natürlich etwas anders. Viele Patienten bekommen von dem aktiven Hormon morgens Nervosität, Reizbarkeit, Zittern, Herzkopfen, Schwitzattacken und Heißhungerattacken. Tatsächlich habe ich aus diesem Grund bei einer stark abgemagerten Patientin mit schwerer Unterfunktion sehr fein dosiert Thybon gegeben damit sie Heißhunger bekam. Das funktionierte tatsächlich und inzwischen hat sie Gewicht zugenommen und es geht ihr besser. Aber das sind Ausnahmen, wo man Thybon einsetzen würde.

Mittags ist die Wirkung von Thybon wieder vorüber. Das merken die Patienten und die meisten fühlen sich dann nachmittags müde und abgeschlagen. Man kann diese Probleme mit Thybon sehr gut mit Fragebögen belegen.

Falls Sie Herzprobleme haben, sollten Sie Thybon auf keinen Fall einsetzen. Beachten sollten Sie auch, dass durch die morgendliche Nervosität und nachmittägliche Abgeschlagenheit leichter Unfälle passieren. Also Vorsicht beim Autofahren und gefährlichen Arbeiten.

Mit freundlichen Grüßen

W.B.

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346356

Hallo Arzt,

wieso fragen Sie nach dem Gewicht? Dieses ist nur für eine allererste Einschätzung einer Dosis wichtig. Danach zählt nur noch, was der Körper aus den eingenommenen Hormonen macht (Hormonwerte und Befinden). Ich kenne schlanke Leute mit hoher Dosis ebenso wie dicke Leute mit niedriger Dosis!

Dass T3 bei jedem Patienten wie Kaffee wirkt, stimmt ebenso nicht. Es gibt durchaus Patienten, die sehr davon profitieren. Und man sollte unbedingt mit einer kleinen Menge anfangen (beispielsweise 5 oder 10 mcg). Und gerade bei hoch dosierten Krebspatienten kann es erforderlich sein, dass man das T4 erst einmal reduziert, damit es zu keinen ÜF-Symptomen kommt, da das T3 ja schnell wirkt, die Wirkung des reduzierten T4 aber erst nach Tagen einsetzt.

Ich kenne auch Leute, bei denen das T3 gerade Symptome wie Herzrasen gebessert hat.

Aber zuerst sollte man versuchen eine Dosierung mit reinem T4 hinzubekommen.

Hallo Muffel,

hast du bitte alle Werte, also TSH, fT3 und fT4. Bitte mit den Normwerten des Labors, da sich diese unterschieden können. Nur alle drei Werte ergeben ein schlüssiges Bild, gerade wenn man noch Symptome hat.

Nimmst du die Hormone morgens nur mit Wasser und wartest mindestens eine halbe Stunde ehe du frühstückst? In dieser Zeit auch keine anderen Getränke wie Kaffee oder Säfte zu dir nehmen. Das kann die Aufnahme der Hormone verschlechtern.

Viele Grüße
Esther

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Arzt
Nutzer*In

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346357

Hallo Esther,

ich betrachte meine Patienten immer als ganze Menschen, nicht nur als eine Konstellation von Laborwerten. Am Gewicht kann man erkennen, ob vielleicht ein Einnahmefehler vorliegt. Man kann natürlich auch den Patienten fragen, wie er seine Hormone einnimmt, so wie Sie das machen. Aber das allein wäre mir zu unsicher. Zuerst sollte man sich vergewissern, ob Gewicht und Dosis zueinander passen.

Dass Sie T4 als wirksames Hormon betrachten wundert mich. T3 ist das aktive Hormon (ncht T4). Und keine gesunde Schilddrüse würde morgens eine „T3-Hormonbombe“ zünden. Morgens Thybon (=T3) einzunehmen, halte ich allein daher schon für falsch. Sie können die Nebenwirkungen von Thybon auf einem guten Anamnesebogen auch alle erfragen. Die T3-Nebenwirkungen einfach so pauschal abzutun und Thybon ohne Kenntnis der potentiellen Nebenwirkungen einzunehmen finde ich nicht gut. Ich habe sehr viele Menschen unter T3-Medikation erlebt und kenne sogar viele Patienten, die unter Thybon Unfälle verursacht haben. Auch die Familien und Kollegen leiden unter den Stimmungsschwankungen, was ebenfalls schwerwiegende private und berufliche Folgen haben kann.

Mit freundlichen Grüßen

W.B.

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346358

Hallo W.B.,

ich habe selbst Thybon und auch schon über lange Jahre Prothyrid eingenommen und kann von keinerlei der beschriebenen Symptome berichten.

Ich bin wohl deshalb aufgeschlossener dem T3 gegenüber, weil es einzelne Patienten gibt, die sehr von der Einnahme einer geringen Dosis T3 profitieren. Und diese haben eine unglaubliches Problem, es überhaupt versuchsweise verschrieben zu bekommen! Und leiden jahrelang vor sich hin.

Ich bin absolut kein Verfechter von T3 für alle. Aber versuchsweise sollte es für Patienten mit entsprechenden Symptomen und entsprechenden Hormonwerten möglich sein, es auszuprobieren! Und davon sind wir leider weit entfernt.
Mir liegt es auch fern pauschal alle möglichen Nebenwirkungen abzutun.

Ärzte verschrieben gerne Kombipräparate mit einem hohen Anteil an T3 und dann wundern sich Ärzte und Patienten, wieso so heftige ÜF-Symptome auftreten… Oder die Umrechnung stimmt nicht oder die Übergangszeit ist das Problem (wie in meinem letzten Beitrag erläutert.)

Wünschenswert wäre auch, wenn es retardiertes T3 gäbe! Und zwar auch in kleinen Dosierungen. (Und nicht nur auf eigene Kosten durch eine Apotheke hergestellt.) Das würde die Spitze verhindern, die sicherlich nicht besonders gut ist.

Ich wiege 62 kg und nehme 100 mcg T4 ein. Außerdem bin ich ein high risk Krebs-Patient. Glaubst du (wir duzen uns hier im Forum), dass meine Dosis zu gering ist oder ich Einnahmefehler mache?

Mit freundlichen Grüßen
Esther

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Arzt
Nutzer*In

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346359

Hallo Esther,

bei 62 kg Körpergewicht, komplett fehlender SD und „high risk“ halte ich L-Thyroxin 100 µg für viel zu niedrig dosiert! Ich würde schätzen, dass Du 150 µg L-Thyroxin einnehmen müsstest.

Da Du nur 100 µg L-Thyroxin einnimmst, kann ich gut verstehen, dass Dir Thybon in sehr niedrigen Dosierungen verteilt über den Tag hilft, denn sonst würdest Du ständig in der Unterfunktion sein.

Deine Hormoneinnahme ist aber unnötig kompliziert. Eigentlich müsstest Du nur genug „Vorratshormon“ L-Thyroxin (also T4) einnehmen. Dein Körper würde sich daraus selbst ständig genug „aktives Hormon“ (T3) herstellen. T3 (= Thybon) muss man also nicht einnehmen. Dein Körper spaltet einfach ein Jod-Atom vom T4 ab und schon hast Du T3. Dazu braucht man nicht einmal eine Schilddrüse, denn das passiert überall in unserem Körper.

Bei Dir sollte der TSH-Wert immer unter 0,1 liegen. Das wird mit 100 µg L-Thyroxin nie und nimmer zu erreichen sein. Dafür brauchst Du unbedingt 150 µg täglich. Mit 100 µg L-Thyroxin + Thybon oder mit 100 µg Prothyrid kannst Du das auch erreichen, aber ében nur mit stark schwankenden T3-Werten.

Worte wie „versuchsweise“ und „ausprobieren“ machen mir Sorgen. Patienten sollten ja keine Versuchskaninchen sein. Ich habe zu oft erlebt, dass sogar Ärzte mit solchen Worten argumentiert haben, wenn sie Novothyral, Prothyrid, Thybon oder sogar Extrakte von Schweineschilddrüsen verordnen wollten. Diese Ärzte haben oft keine langjährige Ausbildung an einer Universitätsklinik, sondern haben sich ihr Wissen irgendwie selbst angeeignet (ich habe es erlebt). Die sagen sogar, die Patienten sollten die SD-Hormone nach Gefühl einnehmen. Der TSH-Wert würde sowieso nicht interessieren. Aber trotzdem messen diese Ärzte den TSH-Wert und machen sogar regelmäßig TRH-Teste weil das viel Geld bei den privat Versicherten einbringt. Ich habe niemanden gesehen, der damit gut eingestellt war, denn wir können die normale Schilddrüsenfunktion mit künstlichem T3 nicht imitieren. Am besten gelingt es nur mit reinem T4 (also L-Thyroxin, Euthyrox etc.).

Ich gestehe, dass auch ich bei einer Tablette Thybon nichts gemerkt habe. Aber ich habe keine Herzerkrankung und jeder Mensch reagiert auch anders. Meine Erfahrung ist, dass alle Patienten unter Thybon Beschwerden bekommen. Ich sollte Thybon also auch einmal über mehrere Tage an mir „testen“ ;).

Ich hoffe, dass meine Erklärungen hilfreich sind.

Mit freundlichen Grüßen

W.B.

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346360

Hallo bzw. guten Abend, vielen Dank für die rege Diskussion.
Ich war gestern erleichtert, dass mein Arzt überhaupt auf mein sogenanntes „Frauenproblem“ eingegangen ist und hoffe, dass die Tabletten mein Wohlbefinden verbessern.
Ich habe seit dem OP vor 6 Monaten und noch zusätzlich hatte ich ja mit dem Rauchen aufgehört nunmehr 19 kg!!!!! zugenommen, ich wiege jetzt 89 kg bei 1,73 m Körpergröße. Ich fühle mich wie ein wandelndes Fass und fühle mich oft auch noch antriebslos.
Natürlich ist dies nunmehr sicherlich ein Versuch oder ein Probieren.
Ich werde diese Tablette zusätzlich zur L-Thyroxin erst einmal einnehmen und schauen, wie mir das bekommt. Sobald ich merke, es geht gar nicht, setze ich dies ab und werde meinen Arzt konsultieren.
Bezüglich des anderen Blutwertes habe ich diesen leider nicht erfragt.
Bin Anfang Juli wieder bestellt und gespannt, wie es mir ergehen wird.

Gruss Muffel

rike 5880
Nutzer*In
fol. sd-ca pT1 pNO MX

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346361

ich werf hier jetzt auch mal meinen senf ein…

ich bin 180cm groß, wiege zur zeit 87 kg u nehme 150µg l-thyroxin und habe meinen tsh wert bei 0,1… bin ich jetzt laut arzt falsch eingestellt oder was???

finde ja spannend was arzt schreibt, aber für mich ist das nicht stimmig… ich kenne auch jmd hier aus dem portal der kleiner u leichter ist u mehr nimt als ich!!!!

also… bin dann mal gespannt was ihr noch so schreibt…

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346362

Hallo W.B.,

also mein TSH liegt bei 0,01 und meine freien Hormone etwas über der Mitte. So viel zum Zusammenhang mit dem Körpergewicht. Das hilft wirklich nur für die allererste Schätzung!

Ich habe auch schon 150 und 175 mcg genommen und mich dann nicht nur schlapp sondern auch gleichzeitig mit Überfunktionssymptomen herumgeschlagen. Aber auch das kann sich kaum ein Arzt vorstellen, weil es so nicht im Lehrbuch steht.

Auch müssten wir SD-Krebsler ja total schlank sein, weil wir ja so viele Hormone nehmen müssen. Das ist aber auch oftmals nicht der Fall.

Für mich ist dieser Austausch unter Betroffenen auch so wichtig, weil wir oftmals auf Unverständnis stoßen, weil wir eben nicht nur nach Lehrbuch funktionieren. Es kann schon ein Schritt in Richtung Entlastung sein, wenn man sich verstanden fühlt.

Und aus unserer Laienerfahrung geben wir auch unsere Erfahrung wieder, die eben hin und wieder nicht lehrbuchmäßig ist. Aber sehr sehr wichtig ist natürlich, dass die Betroffenen Ärzte finden, die ihnen zuhören und ihnen helfen. Und auch bereit sind auszuprobieren.

Für mich klingt ausprobieren und versuchen nicht nach Versuchskaninchen, sondern nach einer Chance auf Verbesserung der Lebensqualität. Und oftmals handelt es sich um ganz kleine Veränderungen, die schon eine Menge bewirken können. Und dazu kann auch eine kleine Menge T3 gehören. Oder die Verringerung oder Erhöhung des T4 um kleine Mengen.

Ich bin strikt dagegen, die Dosis nach Gefühl zu nehmen. Das geht definitiv schief. Aber genauso strikt bin ich auch dafür, dass man bei Symptomen neben dem TSH auch die freien Hormone bestimmt und sich einen Überblick verschafft.
Bei mir passt das TSH ja beispielsweise auch nicht zu den freien Hormonen. Und nur aufs TSH geguckt müsste ich ja vor Energie so sprudeln …

Thybon als SD-Gesunder zu testen bringt meines Erachtens nicht viel. Denn die SD wird ja gegensteuern können. Und wenn man zu viel nimmt, dann gibt es natürlich ÜF-Symptome. Daraus kann man keine Rückschlüsse auf die eventuell positiven Wirkungen bei einem SD-Erkrankten ziehen.

Ich fände es super, wenn SD-Ärzte einen SD-Blocker nehmen würden und mal fühlen wie es einem mit einem TSH von 3, 4, 5 oder mehr so gehen kann. Aber das ist (vernünftigerweise) nicht möglich. Das wäre aber äußerst lehrreich.

Viele Grüße
Esther

Als Verein sind wir stärker:
Fördermitglied oder aktives Vereinsmitglied werden.

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346363

Hallo W.B.,

mir ist das Schematische in mancher Äußerung von Ihnen nicht recht geheuer. Verzeihen Sie, wenn ich da falsch liegen sollte.

Bei Total-Op nach SD-Krebs zu empfehlen, einfach das Gewicht in Kilogramm mit 2 zu multiplizieren und fertig sei die Dosis in µg und dies bei jedem Menschen? (egal ob alt , jung, männlich, weiblich, sportlich, unsportlich, fit wie ein Turnschuh oder mit weiteren Krankheiten behaftet…)

Mir hat man in der Nuklearmedizin der hiesigen Uniklinik erklärt, die Dosis hänge nur sehr bedingt vom Gewicht ab, wichtiger sei etwa das Verhältnis von Fett- zu Muskelmasse und hinzu kämen viele weitere Parameter.
Stimmt das nicht?

Nicht ganz geheuer aber ist mir Ihre Empfehlung, weil sie eine recht mechanische Vorstellung vorauszusetzen scheint:
Wir werfen oben eine definierte Dosis in eine bestimmte Masse Mensch ein und unten kommen diese oder jene Werte raus, genau wie bei einer Maschine.

Ähnliches gilt für das Problem der Thybon-Einnahme:
In den gut 10 Jahren, die ich in der Selbsthilfe nach Schilddrüsenkrebs tätig bin, bin ich Menschen begegnet, die von Thybon & Co. wirklich profitiert haben, (einige kamen sogar nur dadurch überhaupt wieder auf die Beine) und anderen, die kein T3 benötigten, weil sie weitgehend problemlos allein mit T4 substituierten, und auch solchen, die Thybon & Co nicht vertrugen.

Ich plädiere dafür, sehr sorgfältig – undzwar immer gemeinsam mit dem Arzt – abzuwägen, ob eine solche Einnahme probiert werden soll oder nicht.

Die pauschale Ablehnung finde ich jedoch nicht überzeugend.

Sie, W.B., tauschen sich doch z.Z. im Schmetterlingsforum mit Gepard aus. Das ist auch ein Nuklearmediziner, der es allerdings, anders als Sie, nach Total-Op für dringend erforderlich hält, zusätzlich zum T4 auch immer T3 einzunehmen, vor allem bei jüngeren Menschen.
Das überzeugt mich allerdings auch nicht sehr.

[Ein bißchen off topic, aber durchaus im Zusammenhang: suspekt ist mir, wenn einige wenige Unikliniken(!) – entgegen allen Leitlinien – SD-Krebs-Patienten monatelang, ja bis zu einem Jahr einzig mit Thybon versorgen, so lange nämlich bis alle RJT/RJD-Behandlungen abgeschlossen sind.]

Abgesehen von Esthers schon genannten Argumenten widerspricht vieles in Ihren Äußerungen unserer Erfahrung im Forum und zudem der konkreten Nachsorgepraxis der meisten Betroffenen, auch meiner eigenen.

Mit freundlichen Grüßen
Alba

Ubu
foll. SD-CA (oxyphile Var.) T1-2/NX/M0

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346364

Hallo,

ich kann Esther und Alba nur zustimmen: alleiniges Bestimmen der erforderlichen Dosis aus dem Gewicht ist, abgesehen von der Bestimmung der Anfangsdosis, auch nach meiner Erfahrung unsinnig.

Meine eigene Geschichte zeigt das auch: aufgrund des Gewichtes wurde eine Anfangsdosis von 200 ermittelt. Über die Jahre hin habe ich diese Dosis, gemeinsam mit meiner NUK, immer weiter reduziert, weil ich viel zu „straff“ (also starke ÜF, TSH fast nicht nachweisbar) eingestellt war.

Aktuell liegt meine Dosis bei 137, obwohl das Gewicht unverändert hoch ist. Bei dieser Dosis sind sowohl meine NUK als auch ich zufrieden mit Blutwerten und Befinden. Ich bin in latenter ÜF, wie es sein soll. TSH ist niedrig, fT3 + fT4 in der Norm. Nach W.B.s Regel müsste ich allerdings eigentlich in einer veritablen UF sein…..

Soviel dazu
Ute

Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben.
(unbekannt)

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346365

Ich weiss nicht, ob ich hier mit meiner Frage richtig bin, wenn nicht- bitte verschieben und nicht böse sein.
Vor 1 Jahr bin ich operiert worden, Struma permagna mit mehreren kalten Knoten.2 Nebenschilddrüsen wurden reimplantiert, ein winziger SD-Rest ist verblieben.

Mein jetziger Blutbefund
TSH 1,4#
fT4 1,0
fT3 3,0
Calzium 2,14
ich bin 1.70 groß und wiege 98kg und nehme L- Thyroxin 125

Bin ich wirklich optimal eingestellt und nehm ich mal wieder irgendwann ab? Nach der Op hatte ich es gehofft, leider vergeblich.

Über eine Antwort würde ich mich freuen- danke!

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346366

hallo liebe gemeinde! meine sd wurde wegen eines tumors ( bösartig) komplett raus opariert! am 12.04.2013 die rechte seite und am 17.04.13 die linke seite…. am 12.04 konnten sie die sd nicht komplett raus oparieren, da mein rechtes stimmband getroffen wurde und seit dem gelähmt ist! nun meine frage… normalerweise müsste ich doch so langsam zu nehmen oder? mein hausarzt sagte mir das am 19.04 schon eine kleine unterfunktion gefunden wurde.. aaaber ich nehme ab! und das schnell… obwohl ich hunger hab und auch esse! wie kann sowas denn sein? hat jemand erfahrung? würde mich über antworten freuen :)

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346367

achja und tabletten nehm ich noch keine da ich ein monat warten soll wegen der jodtherapie

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346368

so bin jetzt auch angemeldet^^

LottileinLeitungsteam NW Hypopara pap. SD-Ca pT 4b N1M1, Hypopara

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346369

Hallo und willkommen Valentino,

wir sind ja glücklicherweise alle verschieden und keine Roboter, so dass das mit der Gewichtszunahme nicht unbedingt sein muss. Bei mir tat sich da auch nicht viel. Andere wiederum haben abgenommen so wie Du.

Wie ist denn Dein Befund? Ich frage, weil man nicht unbedingt in eine Hormonentzug-Unterfunktion für die RJT muss. Es gibt da seit mehreren Jahren ein Medikament, das die Unterfunktion quasi künstlich nachstellt. Nun ist aber schon eine Zeit vergangen und ich weiß nicht, ob sich noch lohnt, das in der Nuklearmedizinischen Klinik anzusprechen, wo Du demnächst einrücken wirst. Hast Du schon einen Termin?

Viel wichtiger ist jetzt eigentlich auch Logopädie wegen des Stimmbands. Bekommst Du die?

Gruß
Lotti

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346370

hey! mit der logopädie fang ich nach der therapie an! die hatten ein minrokalzinom gefunden mit einigen kapselnrüche oder so! ob er gestreut hat weiss man nicht! 70% nein 40% könnte sein.. aber nach der therapie wird alles wieder gut :). ja es gibt ein ersatz preparat aber das soll ich nur nehmen wenns garnicht anders geht.. und zur zeit gehts mir gut.. aber die op ist ja noch nicht lang her! ich hoffe einfach das ich nicht zu nehme! hatte davor schon fleißig 15 kg abgenommen durch sport und ernährungs umstellung und danach ohne probleme mein gewicht gehalten ohne sport und ernährungsumstellung :) hab angst das sich das mit dem abnehmen erledigt hat sobald mein körper merkt da ist keine sd mehr! bin 1,86 groß und wiege 110,8 gestern abend waren es noch 112,5 obwohl ich voll rein gehaun hab haha

Antwort auf: Gewichtsprobleme nach SD-Entfernung

| Beitrags-ID: 346371

mikro kalzinom und kapselbrüche solls heissen.. und 60% nein 40% ja

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