Schilddrüsenkrebs und Schwangerschaft (Anstieg des Tg-Wert in der Schwangerschaft)
Hallo zusammen,
meine Frau 29 im Februar 2020 pap. Schilddrüsenkarzinom, im März 2020 vollständige Entfernung der Schilddrüse, sowie der Lymphknoten (5 Lymphknotenmetastasen).
April 2020 1. RJT und und September 2020 die 2. RJT. Seitdem Tg immer 0,0-… jetzt ist meine Frau schwanger in der 7 Wochen und war letzte Woche wieder zur Untersuchung. Sonographisch war alles unauffällig jedoch ist der Tg-Wert nun 0,3- ist das normal oder müssen wir uns Sorgen machen, dass hier wieder etwas ist?
über eure Antwort würde ich mich freuen.
beste grüsse
MF17
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Dieses Thema wurde geändert vor 2 Jahre, 6 Monaten von Harald.
Dieses Thema wurde 3-mal bearbeitet.
Hallo,
habe das Thema ins Forum Schwangerschaft und Schilddrüsenhormone verschoben, weil wir dort sämtliche Themen zur Schwangerschaft sammeln.
Zu Eurer Frage habe ich 2017 eine Studie gefunden: Forenthema: Studie: Rezidivrisiko nach Schwangerschaft (Rakhlin 2017)
Die Studie untersucht, ob sich das Rezidiv-Risiko durch eine Schwangerschaft verändert.
Die Studie kommt zum Ergebnis, dass keine der Schwangeren, die vor der Schwangerschaft ein exzellentes (Deine Frau), unbestimmbares (indeterminate; die Uniklinik Marburg schlägt hierfür den Begriff: „gutes Ansprechen“ vor, da auch hier das Risiko an diesem Krebs zu sterben unter 1% ist), oder biochemisch-unvollständiges Ansprechen hatten, nach der Schwangerschaft eine sichtbaren Tumor/Rezidiv entwickelten.
Dennoch kann es ja im Einzelfall dennoch sein, und das macht euch ja jetzt sorgen.
In der obigen Studie wurde auch die Tg-Werte untersucht, und Kriterien für einen Anstieg des Tg-Werts festgelegt.
Beim exzellenten Ansprechen (wie bei deiner Frau), galt bereits ein Anstieg um >0,2 ng/ml als ein Anstieg, von den 148 Schwangeren mit exzellenten Ansprechen, hatten nach dieser Definition 10 (6,8%) einen Anstieg.
Ob dies von gesundheitlicher Relevanz ist, konnten die Autor*innen keine Aussage machen, ein nicht stimulierter Tg-Wert von >=0,2 und <1.0 bedeutet ja, dass man nun in der nächst höheren Risikogruppe für ein Rezidiv ist.
Das einzige was daraus jedoch erst mal folgert, ist dass man in der Nachsorge etwas genauer ist, weil auch in dieser Risikogruppe 80-85% kein sichtbares Rezidiv entwickeln.
Hoffe ich konnte Euch damit etwas Angst nehmen.
Wir haben auch eine Forums-Gruppe: Schwangerschaft drüber findet ihr, weitere Informationen sowie andere Frauen, die Kinder nach Schilddrüsenkrebs zur Welt gebracht haben.
Viele Grüße,
Harald
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- Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahre, 6 Monaten von Harald.
Hallo Harald,
danke für die Antwort. Der NUK meinte jetzt zu uns, er glaubt nicht dass es sich um eine wirkliche Erhöhung des Tg handelt und er bei der nächsten Kontrolle wieder negativ ist.
Kann die Steigerung von 0,0- auf 0,3- auch von dem TSH kommen? Dieser war ja immer unter 0,1 und jetzt ist er ja durch den Kinderwunsch teilweise auf 3,2 gewesen jetzt bei 1,1?
Auch die Tg Antikörper sind von 0,1 auf <0,9 gestiegen. Sind diese Punkte vielleicht der Grund und wir müssen uns keine Sorgen machen?
Beste Grüße
MF17
Hallo,
ja das TSH (und eventuell auch das Schwangerschaftshormon HCG, welches auch Schilddrüsenzellen wie TSH stimuliert Schilddrüsenhormon zu produzieren) dürften für diese Anstieg sein.
Zur obigen Studie, hier wurde das Tg erst nach der Schwangerschaft gemessen, also als TSH und HCG wieder wie zuvor waren.
Wieso wurde überhaupt der Tg-Wert in der Schwangerschaft gemessen?
Manchmal ist es besser einfach zu warten und nicht zu wissen.
Auch ist es richtig ein einzelner Tg-Wert kann auch immer ein falsch positiver Tg-Wert sein.
Viele Grüße,
Harald
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Hallo MF17,
erstmals alles gute für deine Frau und dich!
Medizinisch kann Harald sicherlich qualifizierter Auskunft geben als ich, aber evtl hilft es euch zu wissen, dass bei mir sowohl in meiner ersten SS (2019/2020) als auch in meiner jetztigen Schwangerschaft (aktuell 29.SSW) mein TG-Wert angestiegen ist. Ich bin allerdings auch nicht in der ‚exzellentes Ansprechen‘ Fraktion, sondern in der ‚TG-Wert beständig nachweisbar‘ Gruppe – allerdings auf niedrigem Niveau (in Supprimierung zwischen 1 und 2).
In allen Kontrolluntersuchungen, die ich seit Beginn der ersten SS hatte wurden keinerlei Veränderung an meinen Lymphknoten oder iwelche anderen besorgniserregnenden Parameter festgestellt.
In meinen Laborwerten ist allerdings deutlich sichtbar, dass jede Veränderung des TSH-Werts auch zu einer Änderung des TG-Werts führt.
Ich bin allerdings auch in der TSH Unterdrückung (TSH soll <0,2 sein).
Viele Grüße,
inkblood
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