Hi,
ich habe seit meiner Schilddrüsen-OP 2004 eine Nebenschilddrüsenunterfunktion.
2006 kam unser erstes Kind, 2008 das zweite. Beide sind gesund und munter, allerdings war die erste Schwangerschaft, was den Hypopara angeht extrem kompliziert und es hätte auch schiefgehen können.
Ich hatte damals das Medikament A.T. 10 eingenommen, lt. allen behandelnden Ärzten wäre das in Schwangerschaft und Stillzeit unbedenklich und geeignet.
Was dann bei mir passiert kam war allerdings mindestens einer Ärztin (die mich über dieses Risiko nicht aufgeklärt hat) bekannt. Unter „Mithilfe“ der Schwangerschaftshormone ist mein Calciumwert, der vorher gut eingestellt war bei gleicher Dosierung und selbst nach dem kompletten Absetzen des Calciums in die Höhe geschnellt, bis meine Nieren nicht mehr mitspielen wollten. Mit Niereninsuffizienz und einer heftigen Hypercalcämie (die wochenlang unerkannt und unbehandelt geblieben ist) kam ich dann ins KH, wo endlich etwas unternommen wurde.
A.T. 10 hat leider noch die Angewohnheit, sehr lange nachzuwirken, ich habe ca. 2 Monate überhaupt keine Medikamente genommen (wenn ich mich richtig erinnere, es war jedenfalls sehr, sehr lange), dazu eine sehr calciumarme Diät gehalten, um wieder am unteren Rand des normalen Einstellungsbereichs anzukommen.
Damals habe ich mir geschworen, niemals wieder im Leben A.T. 10 anzurühren
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Ich wurde danach auf EinsAlpha (Alfacalcidol) eingestellt, damit ist der Rest der Schwangerschaft problemlos verlaufen. Die Platzenta hatte allerdings gelitten, mein Großer (gestern 4 geworden) kam als „Mangelgeburt“ viel zu leicht auf die Welt – aber er war fit, und das zählt.
EinsAlpha darf in der Schwangerschaft und Stillzeit genommen werden, im Prinzip wäre es aber möglich, dass es wieder zu einem Anstieg der Werte kommt – allerdings wirkt EinsAlpha nur wenige Tage (und nicht Wochen und Monate) nach, so dass eine Veränderung der Medikament kurzfristig die Sache verbessert hätte. Ist allerdings bei mir nicht noch einmal passiert, die zweite Schwangerschaft verlief komplikationslos.
Von Fehlbildungen oder einem Risiko für dieselben durch EinsAlpha ist mir nichts bekannt.
Ob Rocaltrol das beste Mittel für eine geplante Schwangerschaft ist oder eine Änderung evtl. sinnvoll ist kann ich dir nicht sagen. Evtl. findest du bei Embryotox Hilfe
http://www.embryotox.de/
Das Institut, das dahintersteht kann m.W. nach auch von Privatpersonen angerufen werden, falls du (wie leider viele) Ärzte hast, die sich weigern, mal nachzuforschen was das beste wäre.
Eine Kontrolle der Blutwerte im 4-wöchigen Abstand halte ich nach meinen Erfahrungen für zu wenig, sinnvoller wäre ein kürzerer (2-wöchig, bei den geringsten Auffälligkeiten auch sehr viel kürzer) Abstand, um ggfs. schnell gegensteuern zu können.
Wenn du noch Fragen hast kannst du dich gerne an mich wenden, halt mit der Einschränkung, dass bei mir die Ursache für den Hypopara eine andere ist.
Viele Grüße
Miau