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3.3.2 Beschwerden/Symptome von zu viel Schilddrüsenhormonen

Maria2
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pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

3.3.2 Beschwerden/Symptome von zu viel Schilddrüsenhormonen

| Beitrags-ID: 259365

Broschüre: Mit Schilddrüsenhormonen leben! – Inhaltsverzeichnis


3.3.2 Beschwerden/Symptome von zu viel Schilddrüsenhormonen (zu hohe Schilddrüsenhormondosis)

Bei zu viel Schilddrüsen-Hormonen können folgende Beschwerden auftreten:

    • – Schwitzen
    • – Nervosität
    • – Angstgefühle
    • – schlechte Konzentration
    • – hoher Puls
    • – Durchfall
    – Gewichtszu- oder -abnahme
  • feuchte Haut
  • Bewegungsunruhe, Zittern
  • Nervosität und innerliche Unruhe,
  • Konzentrationsstörungen (kann auch Beschwerde/Symptom einer
    Schilddrüsenunterfunktion sein; siehe Kap. 3.3.1.; S. 64)
  • Angst
  • emotionale Ablenkbarkeit
  • Neigung zu depressiv-gedrückter Stimmung
  • Schlafstörungen bei gesteigerter Ermüdbarkeit
  • Mangel an Vitalität und Antrieb (kann auch Beschwerde/Symptom
    einer Schilddrüsenunterfunktion sein; siehe Kap. 3.3.1.; S. 64)
  • Stimmungsschwankungen
  • ein schneller, „stolpernder“ Puls (Herzrasen)
  • hoher Blutdruck (kann auch in Folge von zu wenig Schilddrüsenhormonen auftreten)
  • Wärmeintoleranz, Schwitzen
  • häufiger Stuhlgang, beschleunigte Verdauung
  • Bauchschmerzen
  • Gewichtsverlust trotz guten Appetits (Achtung: Durch eine Überdosierung der Schilddrüsenhormone nimmt man nicht
    zwangsläufig ab, viele nehmen sogar zu, siehe nächster Punkt)
  • Gewichtszunahme durch gesteigerten Appetit und Heißhunger
  • Haarausfall (siehe auch Exkurs: Haarverlust und Schilddrüsenkrankheiten)
  • Bein-Ödeme (Wassereinlagerungen, zum Teil auch nur an heißen Tagen; ist aber vor allem auch ein Symptom von zu wenig Schilddrüsenhormonen)
  • Muskelbeschwerden, Muskelzittern, Muskelschmerzen
  • Gelenkbeschwerden
  • Verlust der Libido, Zyklusstörungen (kann auch Beschwerde/Symp-
    tom einer Schilddrüsenüberfunktion sein; siehe Kap. 3.3.2.; S. 70)
  • Bei der Schilddrüsenüberfunktion gibt es einen Zusammenhang zur erhöhter Glukoseintoleranz und höherer Insulinresistenz; jedoch teilweise auch Zusammenhänge zwischen Insulinresitenz und Schilddrüsenunterfunktion (Spira 2022, Nishi 2018)
  • Kein Symptom der Schilddrüsenüberfunktion ist:

  • Exophthalmus (Hervortreten des Augapfels) tritt nur bei Morbus
    Basedow auf und wird nicht durch zu viel Schilddrüsenhormone,
    sondern durch die Autoimmunerkrankung mit TSH-Rezeptor Anti-
    körpern (TRAK) verursacht.

GEWICHTSZUNAHME DURCH SCHILDDRÜSENHORMONE?

Gewichtszunahme ist normalerweise ein (mögliches) Symptom einer Schilddrüsenunterfunktion, während bei nicht behandelter Schilddrüsenüberfunktion oftmals Gewichtsverlust zu beobachten ist. Eine (leichte) Schilddrüsenüberfunktion durch die Einnahme von Schilddrüsenhormonen führt jedoch nicht automatisch zu einer Gewichtsabnahme.

Es gibt Betroffene, die unter einer L-T4-Therapie zum Teil deutlich zunehmen. Selbst manche Schilddrüsenkrebspatient*innen nehmen trotz der TSH-Unterdrückung (gewollte leichte Schilddrüsenüberfunktion) an Gewicht zu, während andere Schilddrüsenkrebspatient*innen unter der TSH-Unterdrückung Mühe haben ihr Gewicht zu halten (Jonklaas 2011 und Weinreb 2011).

Warum manche Betroffene unter L-T4 zunehmen und andere nicht, kann bislang nur vermutet werden. Zum einen wird vermutet, dass es durch das L-T4 sowohl zu einem gesteigerten Appetit als auch zu einer gesteigerten Lipogenese kommt. In der Studie von Samuels (2016) konnte zudem gezeigt werden, dass der Grundumsatz unter einer L-T4-Substitution geringer ist und der geringere Energieverbrauch in Ruhe direkt mit den niedrigen fT3-Werten korreliert.

In einer Metaanalyse doppelt-verblindeter Studien, in denen eine reine L-T4-Therapie mit einer Kombinationstherapie mit L-T3 verglichen wurde, zeigte sich eine Präferenz der Patient*innen für die Kombinationstherapie: 48 % gegenüber 28 % für die reine L-T4-Substitution. Es wurde vermutet, dass diese Präferenz eventuell mit einer Gewichtsveränderung zusammenhängen könnte. In den Studien, in denen nach der Gewichtsveränderung gefragt wurde, wurde jedoch keine Gewichtsveränderung festgestellt (2012 ETA Guidelines).

Eine Steigerung der L-T4-Substitution zur Gewichtsreduktion wird ausdrücklich nicht empfohlen. Es gibt auch Erfahrungsberichte von Schilddrüsenkrebspatient*innen, die, wenn die TSH-Unterdrückung gelockert wurde und weniger mit L-T4 substituiert wurde, wieder leichter an Gewicht abgenommen haben.

Broschüre: Mit Schilddrüsenhormonen leben! – Inhaltsverzeichnis

  • Dieses Thema wurde geändert vor 1 Jahr, 5 Monaten von Harald.
    Dieses Thema wurde 2-mal bearbeitet.
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