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AT 10 und Vitamin D3?

AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 235432

Hallo!

Ich lese seit meiner OP am 06.04.04 regelmäßig im Forum (operiert wegen Nebenschilddrüsenadenom, dann neck-dissection wegen pT1 NO (1/6), R0, Mx als „Zufallsbefund“). Habe dank Eurer Berichte mittlerweile rausgefunden, was an meinen nachoperativen Wehwehchen normal ist und komme auch ganz gut klar (Narbe verheilt gut, Hormoneinstellung lässt sich auch prima an, der erste Schock wegen der Krebsdiagnose ist abgeklungen).

Nun hätte ich doch ganz gerne noch ein paar Anmerkungen von Euch, denn nach der letzten Kontrolluntersuchung wurde meine Medikation verändert.

Bekomme nun das Kombipräparat Prothyrid (hatte ich vor der OP auch schon jahrelang, nur in geringerer Dosierung), da mein TSH-Wert mit Thyroxin noch zu hoch ist (1,58 ). Wie weit muss der TSH-Wert runter, der doch laut Laborbericht innerhalb des Grenzwertes liegt (angegeben mit 0,2-5,0)? Und erreiche ich den angestrebten Wert besser durch das Kombipräparat?

Dazu habe ich die üblichen Probleme mit dem Kalzium, habe allerdings seit ca. einem Monat keine Krämpfe mehr, nur noch Kribbeln ab und zu (laut OP-Bericht habe ich noch 2 Epithelkörperchen, die arbeiten aber wohl nicht). Nun soll ich zwei AT-10-Perlen täglich einnehmen.
Frage: muss ich dazu noch Kalzium schlucken, oder regelt das Parathormon den Kalzuimspiegel wieder – wie früher – über das Kalzium, was mit der Nahrung zugeführt wird?
Und ist weiter die Einnahme von Kalzium und Vitamin D sinnvoll, oder soll ich lieber Kalzium ohne D3 kaufen? Habe schon viele widersprüchliche Sachen darüber gelesen!

Danke schonmal für Eure Hilfe!

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267178

Hallo Ete,

wegen der Probleme mit den Nebenschilddrüsen kannst du ja mal unter www.insensu.de gucken. Dort gibt es sehr kompetente Hilfe. Wichtig ist, dass der Kalziumwert im unteren Normalbereich liegt, damit die Nebenschilddrüsen überhaupt einen Anreiz haben wieder zu funktionieren. Und die Werte müssen auch regelmäßig kontrolliert werden.

Mein Arzt hat mir gesagt, dass der TSH bei Krebs unter 0,1 gedrückt werden soll, damit das Wachstum eventueller SD-Zellen unterdrückt wird. Normalerweise erreicht man das, indem die Dosierung weiter erhöht wird. Nach einigen Wochen kontrollieren lassen und ggf. neu anpassen.

Viele Grüße
Esther

Heidrun
Nutzer*In
papilläres Karzinom, 2002

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267179

Hallo Ete,

ich nehme zu den 2 Tabletten Tachystin (hat den gleichen Wirkstoff wie A.T.10) noch zusätzlich 1000 mg Kalzium-Brausetabletten. Das ist am Nachmittag eine große Brausetablette. Hat mir die Ärztin gleich mit verschrieben. Ich gebe aber zu, ich bin ein Milch- und Jogurtmuffel – außer Eis 😳 .
Ich glaube andere Kombiprodukte mit Vitamin D darf man nicht zusätzlich nehmen.

Viele Grüße
Heidrun

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267180

Danke für Eure Antworten! Ich forsche fleissig weiter (Ärzte sind bei dem Thema auch gerne mal ahnungslos…) und versuche ansonsonsten, nicht jedes Unwohlsein auf die fehlende (Neben) Schilddrüse zu schieben.

Gut, dass ich mit dem Kram nicht allein bin!

Elke

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267181

Hallo Ete !

Zum Thema TSH haben die anderen schon alles gesagt – nach Krebs gilt der „Normwert“ für uns nicht ! (auch, wenn man das in manchen Labors nicht weiss – ich bekomme immer „Schimpfe“, dass ich so in der Überfunktion sei und dringend zum Arzt müsse !) Indem man den TSH-Wert unter 0,1 hält, verhindert man jede Stimulation der eventuell noch vorhandenen SD-Zellen durch dieses „thyroid stimulating hormon“.

Was die Einnahme von Kalzium und Vitamin D anbelangt, wollte ich nur noch kurz drauf hinweisen, dass man

1) Kalzium mit mehreren Stunden Abstand zu den SD-Hormonen einnehmen muss (weil es sonst deren Wirkung beeinträchtigt)

2) viel trinken soll (mehr als 1,5 Liter Wasser am Tag), um Probleme mit den Nieren (insbesondere Nierensteine) zu vermeiden.

Ich hatte nach meiner OP (2000) ein paar Monate lang Probleme mit den 3 verbliebenen Neben-SD und nahm damals NUR D3 ein – mein Arzt sagte, das D3 würde dem Körper helfen, das in der Nahrung enthaltene Kalzium richtig zu verarbeiten, und das scheint auch geklappt zu haben, meine Werte waren damit normal. Ganz am Anfang hatte mir ein Arzt, der sich nicht auskannte (kam vor dem Pfingstwochenende aus dem Krankenhaus, und genau da fing das Kribbeln an, alle gewohnten Ärzte waren unerreichbar …), NUR Kalzium verschrieben, und das hatte gar nichts gebracht, man braucht wohl auf jeden Fall D3 – aber zur genauen Dosierung musst du deinen Arzt fragen! Übrigens hilft Sonne auch bei der Assimilation des Kalziums !

Hat man dir wegen des Adenoms ALLE Nebenschilddrüsen entfernt, oder hast du noch welche? Normalerweise reichen eine oder zwei aus – aber nach der OP sind sie oft ein paar Monate lang eingeschnappt und erholen sich erst langsam. Daher sollte man anfangs oft die Werte kontrollieren (bei mir war das alle 2 Wochen).

Viele Grüsse!

Beate

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267182

Liebe Beate!

Ich habe wohl noch zwei Nebenschilddrüsen (so ganz klar ist das nicht, die Infos im OP-Befund sprechen von zwei oder drei ?!?). Frage ist nur, ob die überhaupt wieder anfangen zu arbeiten? Kalzium-Werte sind nach wie vor sehr schlecht, aber die Beschwerden lassen nach. Habe jedenfalls schon länger keinen Krampf mehr gehabt.
Jetzt hoffe ich, dass die AT-10-Perlen die Sache wieder ins Lot bringen.

Mit der Kalzium-Einnahme fange ich erst mittags an, damit das Prothyrid in Ruhe wirken kann.
Dazu nehme ich auch noch Magnesium. Ob das aber Sinn macht? Irgendwann ist ja auch mal gut mit den Nahrungsergänzungsmitteln, finde ich…

Liebe Grüße und Danke für die Tipps!

Elke

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267183

Hallo Elke!

Stimmt, wenn man erst mal anfängt, darüber nachzudenken, WAS der Körper vielleicht alles brauchen könnte, kommt man aus dem Nahrungsmittelergänzungs-Schlucken gar nicht mehr raus! Ist schon schwierig – man möchte keinen Mangel übersehen, aber zuviel kann auch wieder schädlich sein …

Was Kalzium und Magnesium anbetrifft, hat jemand hier im Forum gesagt, man solle sie nicht gleichzeitig nehmen, weil sie sich gegenseitig hemmen – ich hatte das schon öfter gehört, auch von Ärzten! Gerade habe ich mal versucht, mehr Informationen zu diesem Thema zu finden (immerhin werden ja auch diverse Präparate verkauft, die beides gleichzeitig enthalten, und auch manche Lebensmittel enthalten BEIDES?), und z.B. auf http://www.pharmavista.ch/news/PVP/0001518D.htm gelesen, dass dies in Wirklichkeit NICHT so sei …

Als Argument gegen die gleichzeitige Einnahme von Kalzium- und Magnesium-Salzen wird immer wieder eine gegenseitige negative Beeinflussung der Resorption angeführt. Diese Ansicht beruht offenbar auf tierexperimentellen Studien, denn in Untersuchungen am Menschen fand sich in physiologischen Dosen keine entsprechende Wechselwirkung. Obwohl Kalzium und Magnesium ähnliche chemische Eigenschaften aufweisen, werden ihre Ionen über unterschiedliche Transportmechanismen resorbiert.

Quelle:
_Deutsche Apothekerzeitung 42/1997/Taunus-Reha-Klinik
_Mikronährstoffe in der Orthomolekularen Medizin, Kitteltaschenserie DAV, 2002
J Am Coll Nutr. 1994 Oct;13(5):485-92. :
Effect of magnesium on the intestinal absorption of calcium in man

Noch ein interessanter Artikel zum Thema (über die verschiedenen, teilweise bedenklichen Inhaltsstoffe usw) : http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgp.cgi?doc=31106

Auch interessant (zum Thema Bedarf an Mineralstoffen) :
http://www.insel.ch/projekte/erb/pages/gesund-mineralstoffe-de.html

Hier heisst es aber :

Ein Mangel (an Magnesium) kann auftreten bei grossem Schweissverlust, in Stresssituationen oder bei einer zu hohen Einnahme von Kalzium, Phosphor, Protein, Alkohol oder als Folge gewisser Medikamente.

Auf der Seite http://www.novamex.de/nnb/vitaminspur/Mineralstoffe/minmagn.html heisst es jedoch :

Magnesium wird im Dünndarm resorbiert, wobei sich die Aufnahme von Magnesium durch Kalzium deutlich verbessert.

Ist wirklich zum Verrücktwerden, diese vielen unterschiedlichen Informationen?!

Vielleicht kann man sich mal beim „Bundesverband Osteoporose“ erkundigen (Adresse z.B. auf der interessanten Seite http://www.gesundheit.de/medizin/erkrankungen/orthopaedie/osteoporose/index.html )? Ich habe ihnen gerade mal eine Mail geschrieben, mal sehen, was sie antworten! (denn sie haben zwar gute Erklärungen zum Thema Ernährung, Kalzium, Vitamin D usw, auf ihren Seiten http://www.bfo-aktuell.de , aber dort steht nichts über eventuelle Wechselwirkungen)

Übrigens, was die eventuelle Erholung der noch vorhandenen Nebenschilddrüsen anbelangt : sofern sie noch vorhanden sind, besteht durchaus noch Hoffnung, es kann manchmal mehrere Monate dauern, bis sie sich wieder „berappeln“! Eventuell kann man eine Messung des Parathormon-Spiegels im Blut vornehmen, daran sieht man, ob noch funktionsfähige Neben-SD vorhanden sind. Das Problem ist, dass diese kleinen (reisgroßen) Drüsen im SD-Gewebe eingebettet sind, und bei der OP teilweise von ihrer Blutzufuhr abgetrennt werden (manchmal werden sie auch einfach übersehen) – daher dauert es eine Weile, bis alles wieder richtig funktioniert.

Liebe Grüße – und nicht verrückt machen lassen!

Beate

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267184

Hallo Beate,

das sind wirklich interessante Links und Zitate! Für InSeNSU habe ich schon einiges zum Thema Calcium über die Osteoporose-Forscher und auch über Nephrologen herausgefunden, aber für uns Hypoparas wird da wirklich zu wenig Aufmerksamkeit von den zuständigen Leuten (Endokrinologen) drauf verwendet. Ich „forsche“ aber weiter und würde mich über Nachricht freuen, wenn Du auf Deine Mail Antwort bekommst.

Viele Grüße
Frauke
www.insensu.de

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267185

Höchst verwirrend, die Sache! So viele Stunden hat der Tag ja gar nicht, dass ich all das Zeugs in ordentlich zeitlichem Abstand voneinander nehmen könnte…
Nehme jetzt also morgens 30 min vor Frühstück das Prothyrid, dann mittags AT 10 mit Kalzium und abends das nochmal.
Magnesium werde ich demnächst erstmal weglassen, das nehme ich ohnehin nur gegen Krämpfe (die wohl eher vom Kalziummangel kommen), weil mein Hausarzt meinte, Kalzium und Magnesium würden das selbe System bedienen. Der Magnesium-Mangel ist eher vermutet als bewiesen.

Gibt es was, dass die beleidigten Epithelkörperchen zum Arbeiten anregt?
Ansonsten muss ich mich wohl in Geduld üben (ist sowieso alles wieder besser, seit ich aus der fürchterlichen Unterversorgung raus bin).

Grüsse an alle,

E.

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267186

Hallo Ete,

wenn du deinen Kalziumwert im unteren Normalbereich hältst fangen die Nebenschilddrüsen am ehesten wieder an zu arbeiten. Ansonsten ist der Anreiz nicht vorhanden.
Bei mir wird es so langsam wieder was. Seit der OP vor zwei Monaten haben sie sich nach und nach immer mehr erholt und auf den „Rest“ hoffe ich noch. Die Medikamente schleiche ich langsam, unter Berücksichtigung der Blutwerte, aus. Jede Woche ein bißchen weniger.

Viele Grüße
Esther

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267187

Meine OP war im April – da müsste nun doch langsam wieder was gehen? Kalzium-Werte sind trotz Zufuhr immer schlecht gewesen seitdem, deshalb bekomme ich ja nun endlich auch die AT-10-Perlen. Die nehme ich seite einer knappen Woche – gehe morgen dnn mal wieder zur Kontrolle. Lästig…

MaBiKa
medullläres CA, OP 1987

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267188

Soweit mir bekannt ist, werden Schilddrüsenhormone 1/2 Stunde vor dem Frühstück eingenommen.

Dann kann man die AT 10 – Pille zu sich nehmen, was ja eigentlich Vit. D ist und dem Körper die Kalziumaufnahme ermöglichst.

In den Mittags- und Nachmittagsstunden nehme ich meine 3 Calcium-Ampullen und gegen 18 Uhr bis 20 Uhr meine zweite AT 10.

Vor dem Schlafengehen nehme ich noch Magnesium Diasporal, so daß zwischen der Calcium-Einnahme und Magnesium-Einnahme mindestens 4 Stunden liegen.

Herzliche Grüsse

MaBiKa

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267189

Dann trennst Du also auch Kalzium und Magnesium? Nach den Zitaten von Beate war ja nicht klar, ob das nötig ist. Werde ich mal versuchen.
Danke!

Elke

MaBiKa
medullläres CA, OP 1987

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267190

Hallo Elke,

auf das Trennen von Magnesium und Calcium wurde ich von Ärzten aufmerksam gemacht. Aber, vielleicht weiß man heute schon wieder mehr wie vor Jahren.

Als ich vor 17 Jahren operiert wurde, wußte man noch nicht, daß Thyroxin und Calcium in so großen Abständen einzunehmen sind. So nahm ich jahrelang meine erste Ampulle in den frühen Morgenstunden. Aber, irgendwie hat die Aufnahme doch funktioniert.

Wahrscheinlich hat Beate die entsprechenden neuesten Unterlagen.

Liebe Grüße
MaBiKa

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267191

Hallo Mabika,

nein, Unterlagen habe ich keine! Die Sache mit dem Kalzium hat irgendjemand vom Forum letztens beim Hersteller schriftlich erfragt (kann man über die Suchfunktion sicher wiederfinden, vielleicht mit „Kalzium Einnahme Hersteller“ oder so?)

Es ist ja auch nicht so, dass bei gleichzeitiger Einnahme die SD-Hormone GAR NICHT mehr wirken – bloss hemmt das Kalzium ihre Absorption, so dass man eine höhere Dosis einnehmen muss, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Das ist ja die gleiche Sache wie mit dem Frühstück: wenn man das Thyroxin zusammen mit dem Essen zu sich nimmt, wird ein Teil der Hormone nicht absorbiert, sondern einfach wieder ausgeschieden. Daher die Empfehlung, es nüchtern und 30-60 Minuten vor dem Frühstück zu nehmen.

Das Wichtigste ist in jedem Fall, seine SD-Hormone immer unter den GLEICHEN Bedingungen einzunehmen (nicht unbedingt sklavisch genau zur gleichen Uhrzeit, aber jedenfalls so ungefähr) : wenn man sie IMMER beim Frühstück (oder IMMER mit Kalzium) einnimmt, hat man auch immer ungefähr die gleiche Wirkung, bloss braucht man dann halt eine höhere Dosis, als wenn man es alleine nehmen würde. Daher hat das bei dir ja auch jahrelang funktioniert! Aber um wirklich sicher zu sein, immer eine gleichbleibende Menge an Hormonen zuzuführen, ist es schon besser, sie alleine zu nehmen, um Schwankungen zu vermeiden (gerade beim Frühstück kann man schlecht kontrollieren, wieviel von der Tablette ins Blut übergeht und wieviel mit dem Brötchen „durchrutscht“ …)

Was Kalzium und Magnesium zusammen anbelangt, gibt es da anscheinend unterschiedliche Meinungen (siehe die Links in meinem anderen Beitrag), daher habe ich an die Leute vom Osteoporosis-Verein geschrieben, ob sie da mehr wissen, aber noch keine Antwort erhalten.

Viele Grüsse!

Beate

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267192

Hallo Beate,

bei Osteoporose-Erkrankten ist das eine andere Sache als bei uns SD-Erkrankten. Die Uniklinik Münster hat ganz gute Infos für Patienten zu den Nebenschildrüsen und der Einnahme von Calcium und Vitamin D. Auch gibt es einen Preisvergleich der Calcium-Präparate und einige medizinische Zusammenhänge werden erläutert.

Hier die Infos der Seite: http://www.uni-muenster.de/Nuklearmedizin/info/sd/hypopar2.html

Hinweise zur Behandlung mit Calciumpräparaten:

* Bitte keine Präparate verwenden, die gleichzeitig Vitamin D oder Vitamin D3 enthalten! Diese Präparate sind vor allem für die Behandlung der Osteoporose bei Pat. mit normaler Nebenschilddrüsenfunktion gedacht! Diese Präparate sind in der Tabelle daher auch nicht aufgeführt.
Patienten mit Nebenschilddrüsenunterfunktion nehmen ihr Calcium oft symptomabhängig ein. Bei einem Kombinationspräparat mit Vitamin D führen sie dann auch unkontrolliert vermehrt Vitamin D zu. Dies kann aber zu einem gefährlichen Anstieg das Calciums im Blut führen!

* Das Calcium am besten gleichmäßig verteilt über den Tag einnehmen. Also z. B. 1 Brausetablette am morgen in 1 Glas Wasser auflösen und über den Tag verteilt trinken. Eine Alternative: Suchen Sie sich im Getränkemarkt ein Calcium-haltiges Mineralwasser (Calcium-Gehalt bis zu 600 mg / Liter) und trinken Sie dieses über den Tag verteilt.
Der Grund: Führt man alles Calcium auf einmal zu, so erreicht man eine sehr hohe Konzentration im Blut. Das zuviel an Calcium wird dann sofort über die Niere ausgeschieden (im Fachjargon: Das Serumcalcium überschreitet die Nierenschwelle). Das Calcium landet dann im Urin und kann dort zusammen mit Phosphat, Oxalat und anderen Salzen Nierensteine bilden.

* Patienten sollten eine übermäßige Zufuhr von Milch und Milchprodukte vermeiden. Milch und Milchprodukte enthalten zwar sehr viel Calcium, zugleich aber auch sehr viel Phosphat. Schließlich soll der Knochen der Kälber aus Calcium und Phosphat aufgebaut werden! Aus Calcium und Phosphat bestehen aber auch die meisten Nierensteine, deswegen sollte die Phosphatzufuhr möglichst beschränkt werden.

* Wenn Symptome auftreten wie z. B. das typische Kribbeln, sollten Sie zusätzlich Calcium einnehmen. Diese Art der Selbstmedikation wird von führenden Fachvertretern wie z. B. Prof. Brabant (s. u.) befürwortet. Wenn Sie aber mehr als 2000 mg Calcium pro Tag brauchen, ist Ihre Einstellung nicht in Ordnung und Sie sollten einen sachkundigen Arzt hinzuziehen.

Am schnellsten wirksam ist eine aufgelöste Brausetablette oder eine Trinkampulle. Für den Notfall eignen sich sehr gut auch die Calcium-Kautabletten, da Sie effektiv Calcium zu sich nehmen können, auch wenn Sie gerade kein Glas Wasser zur Verfügung haben. Wir empfehlen daher, daß Patienten immer auch ein paar Kautabletten als Notfallmedikation mit sich führen, insbesondere dann, wenn gerade die Medikamente auf eine niedrigere Dosis umgestellt werden.

* Bitte Calcium nicht mit anderen Medikamenten zusammen einnehmen. Ein beträchtlicher Teil des eingenommenen Calciums reagiert mit anderen Substanzen im Darm, nicht nur mit Phosphat (was bei der Behandlung der Nebenschilddrüsenunterfunktion durchaus erwünscht ist – siehe unsere Bemerkungen zum Phosphat), sondern auch mit vielen Medikamenten. Es entstehen wasserunlösliche Kalksalze, die vom Darm nicht aufgenommen werden, d. h. die anderen Medikamente kommen nicht wie gewünscht im Blut an.

StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267193

Ups, nach einer Pause melde ich mich auch mal wieder.

Magnesium – Calcium
Beides sollte man nicht zusammen einnehmen. Zwischen diesen beiden Mineralien gibt es Wechselwirkungen die die Wirkung gegeneinander z.T. aufheben können. Wenn beides überhaupt notwendig ist, dann bitte mit deutlich zeitlichem Versatz.
Ich habe zuerst auch den Fehler gemacht, das ich alle Brausetabletten in ein großes Glas geworfen hab. Nach dem Absetzen des Magnesiums (warum ich das überhaupt bekommen habe, konnte sich keiner mehr erklären) konnte ich sogar mit der Calciummenge runtergehen, bzw. es find nicht mehr so früh an zu kribbeln.

Vitamin D3 morgens mit dem Hormon?? Warum das?
Also ich nehm das Vitamin D (Rocaltrol) immer zusammen mit dem Calcium ein. Nicht das es noch eine Nebenwirkung des Vitamins auf das Hormon gibt.

Viele Grüße

Stefan

HermannVerstorben Dez. 2002: SD-OP+32HLK12/02,2xRJT,n.d.1RJT speicherlos,07.04 Rezidiv Leber u.Rippe, ...

Antwort auf: AT 10 und Vitamin D3?

| Beitrags-ID: 267194

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es so wie Stefan es praktiziert sehr gut funktioniert, D3 schon kurz nach der Hormoneinnahme einzunehmen mag in Einzelfällen klappen – aber die Mehrzahl bekommt Probleme.

Zu dem TSH-Wert gibt es zu sagen dass man ihn besser mit zwei Stellen nach dem Komma angibt z.B. nicht 0,1 sondern 0,10-denn viele Krebspatienten haben bei korrekter Einstellung einen Wert von 0.04 oder 0.06 je nach Überfunktion, somit kann man sich ein besseres Bild machen.

Viele herzliche Grüsse Hermann

Anonym
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