Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Frage zu den Werten

Frage zu den Werten

| Beitrags-ID: 258680

Hallo liebe Forumsmitglieder,

da ich mit meiner ärztlichen Versorgung hier nicht ganz zufrieden bin, würde ich mich freuen, wenn ich Eure Rückmeldung zu meinen aktuellen Werten bekäme.
Ich bin im Januar operiert worden und die Schilddrüse wurde komplett entfernt. Ich hatte ein papilläres Schilddrüsenkarzinom links mit 2,6 cm , aber noch in der Schilddrüsenkapsel. Alle entnommenen Lymphknoten waren in Ordnung. Wichtig ist vielleicht auch, zu wissen, dass ich Hashimoto hatte, bevor mir wegen dem Knoten die Schilddrüse entfernt wurde. Im Februar habe ich eine RJT mit 3,8 GB erhalten. Seitdem nehme ich L-Thyrox 125.

Nun zu meinen Werten:
TSH Wert 0,026 Normwert 0,27-4,2
FT4 18,2 Normwert 9,32-17,09
FT3 3,65 Normwert 2,02 -4,43
TG 0,040 Normwert 1,4-78
aTPO 159 Normwert 0-34
aTG 22,2 Normwert 0,0- 115

Alle Ärzte bestehen darauf, dass ich richtig eingestellt bin. Aber ich finde es doch eher etwas zu straff und leide auch unter den Nebenwirkungen. Außerdem hat mir der Chirurg und dann ein Endokrinologe gesagt, dass ich ein Low-Risk Patient bin und so wie ich das hier gelesen habe, kann die TSH Unterdrückung dann doch milde gehalten werden. Oder sehe ich das falsch? Wie ist Eure Meinung? Liegt es am Hashimoto, dass ich so straff eingestellt wurde?
Das Blöde ist, dass die Ärzte auch sagen, dass sie mich erst runterdosieren, wenn ich die RJD machen lasse, die wohl Standard sein soll. Das will ich aber nicht, weil ich auch da gelesen habe, dass das bei Low Risk Patineten nicht notwendig sein soll.
Die haben mich ganz schön in der Zange.
Ich würde mich jedenfalls über Rückmeldung freuen!
viele Grüße
Merle

Antwort auf: Frage zu den Werten

| Beitrags-ID: 383694

Hallo Merle,

alle Entscheidungen sind Risikoabwägungen.
De Behandlung sollte daher immer im Einvernehmen zwischen Ärzt*innen und dem/der Patient*in erfolgen, eine gemeinsamen Abwägung der Risiken bei der Patient das letzte Wort hat, ist ja schließlich sein Leben.

siehe Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch.

Mit der Hashimoto besteht nur das Problem, dass du TAK hast/hattest.
Die TAK werden in deinem Befund wohl mit aTG abgekürzt (Diese Abkürzung kannte ich auch noch nicht).
Die TAK machen den Tg-Wert weniger verlässlich, siehe
FAQ: Thyreoglobulin-Antikörper und SD-Krebs-Nachsorge.

Wobei ich über den Referenzwert von aTG 0 bis 115 etwas irritiert bin, weil bei der unteren Grenze normale Weise die Nachweisgrenze der TAK angegeben werden.
Du hast noch TAK (nicht besonders hoch), so dass man sich mit dem Tg-Wert nicht ganz 100% sicher sein kann.
Allerdings kann man die TAK auch als (nicht ganz so guten) Tumormarker benutzen; siehe Statement: TAK in der Nachsorge des Schilddrüsenkrebs.
Hier wird von einem unauffälligen Ganzkörperszintigramm nach der ersten Radioiodtherapie (Ablation) ausgegangen.

Nach der ATA-Leitlinie 2015 gehörst du mit den TAK zur Gruppe mit dem unbestimmbaren Ansprechen und dort wird ja eher eine milde TSH-Unterdrückung empfohlen (0,1-0,5* mU/L)
siehe FAQ: TSH-Unterdrückung nach Schilddrüsenkrebs.

Wichtig ist bei der ATA-Leitlinie, dass man bei den verschiedenen Risikogruppen, auch die Zeiten im Kopf haben muss, die nach Therapie verstrichen sind. Bei dir ist ja noch nicht mal ein Jahr her.

Da du ja Beschwerden hast und der TSH-Wert doch etwas stark unterdrückt ist, könnte man zumindest überlegen, die Dosis ein ganz klein wenig zu reduzieren (z.B.12,5 µg).

Bereits in der ETA-Leitlinie von 2006 wird festgestellt, dass eine TSH-Unterdrückung unter 0,05 mU/L keinen weiteren Vorteil bzgl. der Krebsnachsorge bringt:
FAQ: Europäische Leitlinie zur Behandlung von SD-Krebs (2006)

Manchmal hilf ja schon eine geringfügige Reduzierung, dass man sich besser fühlt.
Wichtig ist vor allem, dass man die Blut-Werte nach 6 Wochen kontrolliert.

Viele Grüße,
Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: Frage zu den Werten

| Beitrags-ID: 383695

Hallo Harald,

vielen lieben Dank für deine Nachricht. Du hast mir damit wirklich sehr weitergeholfen. Ich hatte früher mal einen sehr hohen TAK Wert (vor der OP mehr als 600) und ich habe die Hoffnung, dass der Wert noch weiter fällt. Wäre der TG Wert dann zuverlässiger in der Aussagekraft? Könntest du mir noch sagen welche Abkürzungen du für die TAK noch kennst?
Leider hab ich die Werte- Frage aus Versehen unter das allgemeine Thema gestellt. Das sollte eigentlich bei Substitution landen. Könntest du es verschieben?

Viele Grüße
Merle

Antwort auf: Frage zu den Werten

| Beitrags-ID: 383696

Hallo,

wenn die TAK fallen ist das super, und so gut wie der Tg-Wert.
Lediglich wenn höhere TAK-Werte gemessen werden, muss man vorsichtig sein, weil dies auch aus anderen Gründen geschehen kann.

Andere Abkürzungen sind: TGAK, ATG oder TgAb (=Thyroglobulin antibodis).

Thema ist verschoben.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Frage zu den Werten

| Beitrags-ID: 383697

Super! Ich danke dir!

Anonym
Gast

Gäste dürfen nur Anfragen stellen. Ratschläge, Erfahrungsberichte etc. von Gästen werden von den Moderatoren ohne Vorwarnung gelöscht.
Das Gast-Schreiberecht ist nur für Nutzer*innen gedacht, die sich nicht gleich registrieren möchten bzw. Probleme bei der Registrierung haben: Jetzt kostenlos registrieren als Forums-Nutzer*in

Deine Information:

Bist du ein Mensch? Dann klicke bitte auf Fragezeichen.

Geburtstage

Ein*e Nutzer*in hat heute Geburtstag

In den nächsten Tagen haben 5 Nutzer*innen Geburtstag

Zur Zeit aktiv

Forum-Statistik

133.739 veröffentlichte Beiträge
28.825 veröffentlichte Themen
7.244 registrierte Nutzer*innen

Sie möchten uns finanziell unterstützen?
Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG|IBAN: DE52 4306 0967 4007 2148 00|BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit einem Klick