Hallo !
Bisher ist die offizielle Indikation, für die Thyrogen in Europa zugelassen ist (wie es in Amerika gehandhabt wird, weiss ich jetzt nicht genau), nur die RJD, also die Diagnostik – aber der Hersteller ist dabei, die entsprechenden Tests und Protokolle durchzuführen, um eine offizielle Zulassung auch für die RJT (Therapie) zu erhalten.
Beim internationalen Schilddrüsenkongress in Edinburg, wo ich vor 3 Wochen war, habe ich viel mit den Leuten vom europäischen Büro von Genzyme aus Holland diskutiert – sie haben mir auch erzählt, dass trotz der offiziell noch nicht anerkannten Indikation viele Ärzte Thyrogen auch jetzt schon für die RJT einsetzen, und zwar immer dann, wenn man einem Patienten eine wochenlange Unterfunktion nicht zumuten kann (wenn er z.B. in schlechtem Allgemeinzustand ist, Herzprobleme, Depressionen …). Hier im Forum hat es auch schon ein paar Leute (aber nur 1 oder 2) gegeben, die schon für die erste RJT Thyrogen bekommen haben – ist bisher aber wirklich die Ausnahme, man muss es sicher mit dem Arzt durchdiskutieren!
Allerdings kam letztens in meinem französischen Forum die Frage auf, ob es bei der RadiojodTHERAPIE, wo ja nicht nur die Szintigraphie angefertigt wird, sondern das Radiojod noch tage- und wochenlang wirken und die noch vorhandenen SD-Zellen zerstören soll, nicht vielleicht doch sinnvoller ist, eine „klassische“ Unterfunktion zu haben, in der der TSH-Wert über längere Zeit erhöht ist und die SD-Zellen somit auch längere Zeit stimuliert werden (während nach der Thyrogen-Injektion der TSH-Wert ja steil nach oben geht und auch schnell wieder abfällt). Das ist jetzt aber nur eine Überlegung, und wir sind ja keine Fachleute … am besten mit den Nuklearmedizinern darüber diskutieren, ob es wirklich so ist !
Vielleicht auch einfach mal direkt an Genzyme wenden ! Über deren deutsche Seite http://www.genzyme.de/thera/ty/de_p_tp_thera-ty.asp kann man eine (gut gemachte) Patientenbroschüre anfordern und sie auch direkt anmailen (TSH-info-de@genzyme.de). Sie führen auch manchmal Informationstage für Ärzte durch, manchmal im Beisein von Patienten, die dort die „Hypo-Hölle“ der Unterfunktion schildern …
Liebe Grüsse !
Beate
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