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Lebenslange einnahme von Schilddrüßen hormonnen

Lebenslange einnahme von Schilddrüßen hormonnen

| Beitrags-ID: 235857

Hallo, ich habe da mal eine Frage .

1,Stimmt es das wen man SD-Hormone einmal nimt also über ein paar monate nie wieder damit aufhören darf und dan ein lebenlang dafon abhängig ist?

2, Und wenn ja was pasirt in den meisten fällen wen man es doch absezt?

Ich würde mich über eine schnelle Antwort Freuen!

Christian
Nutzer*In
pap. SD CA 1997

Antwort auf: Lebenslange einnahme von Schilddrüßen hormonnen

| Beitrags-ID: 269471

Ohne SD bist Du nach einiger zeit tot ohne SD-Hormone…

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: Lebenslange einnahme von Schilddrüßen hormonnen

| Beitrags-ID: 269472

Hallo Timo,

nur keine Panik (stimmt zwar, dass man GANZ ohne SD-Hormone nicht viel länger als ein paar Monate lebt, aber das gilt natürlich nur, wenn man keine eigene, funktionierende SD mehr besitzt!)

Ich vermute, bei dir geht es darum, künstliche SD-Hormone einzunehmen, um deine eigene Schilddrüse ein bisschen zu unterstützen (weil z.B. die Werte nahe an der Grenze zur Unterfunktion liegen, oder Knoten vorhanden sind)?

In diesem Fall ist es nicht immer einfach, genau die richtige Dosis zu verschreiben: nach dem Motto „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“, d.h. grade genug, um die überforderte SD ein bisschen zu entlasten, aber nicht SO viel, dass sie sich auf die faule Haut legt und gar nicht mehr arbeitet (das meinen die Leute, wenn sie sagen, dass man die Hormone dann lebenslang braucht).

Aber „süchtig“ nach SD-Hormonen wird die SD nicht – normalerweise besitzt man ein Reguliersystem, dass ziemlich gut funktioniert. Je mehr SD-Hormone (T3, T4) im Blut, desto weniger TSH (thyroid stimulating hormone) produziert die Hirnanhangdrüse, und je weniger SD-Hormone, desto höher steigt der TSH-Wert – dann regt er die SD zur Hormonproduktion an, der Hormonspiegel steigt wieder und der TSH-Wert kann wieder sinken, und so geht es immer weiter.

Die Schilddrüse ist ein Organ, dass sich regenerieren kann: bei hohem TSH-Wert vermehren sich die Zellen, die SD wächst sozusagen „nach“ (z.B. nach einer Teil-Resektion)! Dasselbe geschieht, wenn die SD es nicht schafft, genug Hormone zu produzieren: unter dem Einfluss des immer weiter steigenden TSH-Wertes wächst sie und bildet neue Zellen, um mehr Hormone zu produzieren, dies führt zu einer Vergrösserung („Kropf“).

Um zusammenzufassen: wenn die SD überfordert ist (Knoten, Kropf, Unterfunktions-Symptome), ist es auf jeden Fall besser, zusätzliche SD-Hormone (in geringer Dosis) einzunehmen, um sie zu entlasten (denn permanente Überforderung kann zu Knotenbildung und zu Krebs führen). Man muss die Dosierung gut überwachen, ggf. die SD zusätzlich mit jodreicher Ernährung unterstützen, und sehen, ob sich die Probleme verbessern, dann kann man eventuell die synthetischen Hormone wieder absetzen (was am besten ganz langsam und allmählich geschehen sollte, damit sich die SD wieder an die veränderten Verhältnisse gewöhnen kann).

Und nach dem Absetzen muss man wachsam bleiben – falls die SD es auf die Dauer alleine doch nicht schafft, ist es sicher besser, jeden Tag seine kleine Tablette zu schlucken (die ja kein „Medikament“ im eigentlichen Sinne ist, sondern nur ein Hormon, dessen Moleküle identisch mit den selbst hergestellten sind), als Knoten und eventuell eine Entartung zu Krebs zu riskieren!

Liebe Grüsse!

Beate
(15 Jahre Kropf und Knoten OHNE Behandlung … als man dann, nach kurzer erfolgloser Hormonbehandlung, endlich operierte, waren 3 der 4 Knoten schon Krebs, aber sie hatten auch lange genug Zeit gehabt dazu … – inzwischen glücklicherweise vollkommen geheilt und bei bester Gesundheit !)

Mitglied im Forum seit 1999. Gründerin des französischen Schwester-Forums und -Vereins "Vivre sans Thyroïde" (seit 2000): www.forum-thyroide.net

Antwort auf: Lebenslange einnahme von Schilddrüßen hormonnen

| Beitrags-ID: 269470

hallo timo,

bei mir wurden vor 14 jahren einige kleine kalten Knoten in der SD festgestellt. Daraufhin bekam ich l-Thyroxin Tabletten. Nach 4 Jahren hatten sich die kleinen Knötchen so stark verkleinert, daß das Thyroxin von heute auf morgen abgesetzt wurde. Ich nahm dann 4 Jahre lang nur Jod. Als ich dann zunehmend einen Kloß im Hals verspürte und Schluckbeschwerden bekam wechselte ich den Hausarzt, der mich endlich wieder zum Radiologen überwies. Das Ergebnis der Untersuchungen war eine Katastrophe. Die gesamte SD war vollständig mit Konten und Zysten durchzogen. Man riet mir zur Total OP. Der Auslassversuch war total daneben gegangen und der Hausarzt hatte die ständige Verschlechterung trotz Ultraschalluntersuchung und Blutuntersuchung nicht festgestellt. Nach weiteren 4 Jahren L-Thyroxineinnahme sind die Knoten trotzdem gewachsen und ich hatte Atemnot. So kam es schließlich doch zur Total-Op. Das Absetzten der Hormone ist manchmal offensichtlich gar nicht so gut.
Ursula

Catrin
Nutzer*In
foll.SD-Ca.1999

Antwort auf: Lebenslange einnahme von Schilddrüßen hormonnen

| Beitrags-ID: 269469

Hallo,

zu 1.

Man ist nicht davon abhängig, wie man von Schlafmitteln, Beruhigungstabletten oder Drogen abhängig ist, sondern führt dem Körper ein Hormon zu, dass er eigentlich selber bilden sollte und aus irgendeinem Grund nicht bilden kann. SD-Hormone nimmt man auch nicht „einfach so über ein paar Monate“, sondern streng nach ärztlicher Vorschrift und nach eingängiger Untersuchung der SD-Funktion. Alles andere ist sehr- bisweilen auch lebens- gefährlich. Es gibt SD-Fehlfunktionen, die sich nach einiger Zeit selber regulieren, das ist jedoch selten und auch nur durch einen spezialisierten Arzt festzustellen.

zu 2.

Das kommt darauf an, warum man sie genommen hat. Wenn man SD-Hormone nimmt, weil man keine SD mehr hat, dann stirbt man, wenn man sie weglässt, nach einigen Wochen oder eher Monaten. Wenn man sie nimmt, weil der Körper nicht genug Hormone selber bilden kann, leidet man ohne sie unter einer SD-Unterfunktion (mit Betonung auf LEIDET). Wenn man sie wegen eines Knotens nimmt, wird die SD weiter wachsen und /oder wuchern- mit allen Risiken der bösartigen Entartung.

Darf ich fragen, was der Grund für deine Fragen ist?

Gruß, Catrin.

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