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wali1967

Probleme mit der Einstellung

| Beitrags-ID: 427014

Hallo zusammen, mir wurde 08/20 die SD komplett entfernt. Seither versuche ich die richtige Einstellung zu finden. Mein Hauptproblem sind Herzrhythmusstörungen und seit Kurzem hat sich mein Blutdruck um rund 20% erhöht, nachts habe ich keine Absenkung mehr. Meine Kardiologin ist auch recht hilflos.

Was hat sich geändert:

Ich nehme

morgens 102,5 L-Thyroxin, 1 Tropfen Liotir (=0,7mcg T3)

nachmittags 1 Tropfen Liotir (=0,7 mcg T3)

und seit einer Woche statt einem Tropfen Liotir nun 2 Tropfen Liotir zur Nacht

Meine Werte vor der „2. Tropfen am Abend Einnahme“ waren wie folgt:

TSH, basal 3.72 ( 0.30-4.00 ) mU/l S
T3, freies (fT3) 2.62 ( 1.60-3.90 ) ng/l S
T4, freies (fT4) 12.6 ( 7.0-14.8 ) ng/l S

 

Ich erwäge nun wieder auf 100 L-Thyroxin zurück zugehen und morgens den 2. Tropfen Liotir zu nehmen und zur Nacht nur noch einen.

 

Was denkt Ihr?

Und noch eine Frage: Passt Ihr eure Dosierung bei Gewichtsschwankungen an?

Ich bin dankbar für sämtlich Überlegungen und Anregungen.

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Probleme mit der Einstellung

| Beitrags-ID: 427206

Hallo Wali,

ist deine Nebenschilddrüsenfunktion nach der SD-Entfernung intakt geblieben? Parathormon, Calcium und Phosphat morgens nüchtern gemessen also immer im Normbereich? Oder nimmst du auch Medikamente gegen Nebenschilddrüsenunterfunktion?

Bei Herzrhythmusstörungen können die Elektrolyte eine wichige Rolle spielen. Calciummangel durch Nebenschilddrüsenunterfunktion verändert das EKG (QT-Strecke) deutlich und kann durch insgesamt erhöhte Krampfbereitschaft auch den Blutdruck erhöhen. Aber auch der Kaliumwert sollte mal geprüft werden, wenn das noch nicht erfolgt ist. Bei Überversorgung mit Calcium wird die Urinmenge erhöht, wodurch auch andere Elektrolyte mit ausgespült werden können, wie eben auch Kalium.

Es liegt insofern nicht immer alles nur an den Schilddrüsenhormonen und man sollte bei anhaltenden Problemen den Blickwinkel erweitern. Bei Bluthochdruck ist immer auch ein Blick auf die Nierenfunktion angezeigt.

Baldige Problemlösung wünscht dir

Frauke

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Antwort auf: Probleme mit der Einstellung

| Beitrags-ID: 427346

Hallo wali1967,

habe mir auch dein Forenthema: Starke Herzrhythmusstörungen nach Dosiserhöhung T4 vom März angeschaut (im März brauchte ich privat sehr viel Zeit, und habe daher nicht geantwortet bzw. Dein Beitrag übersehen).

Ich selbst nehme auch LT3 ca. 5µg Thybon. Und ich nehme es morgens mit dem LT4, weil ich kein Unterschied merke, ob ich es abends oder morgens nehme (Die ETA empfiehlt ja möglichst abends bzw. aufgeteilt das LT3 zu nehmen:

(R11) Während die L-T4 Dosis einmal am Tag gegeben werden kann, soll die L-T3 -Dosis, wenn möglich aufgeteilt werden, in eine Dosis vor dem Frühstück und eine größere Dosis vor dem Schlafengehen, um den natürlichen fT3-Spiegel im Tages verlauf zu simulieren (2/00).

siehe Forenthema: Europäische Leitlinie zur L-T4 und L-T3-Substitution (2012)

Deine Dosis von LT3 ist zwar sehr niedrig, dennoch würde ich bei Herzrhythmusstörungen auf das LT3 verzichten.

(R8) Schwangeren sowie Patienten mit Herz-Rhythmus-Störungen wird eine Kombinationssubstitution nicht empfohlen (2/+00).

Erst vor kurzem wurde eine koreanische Studie veröffentlicht, die zum Schluss kam, dass Betroffene mit einer LT3-Subsitution ein höheres Risiko für Herzrhythmusstörungen haben.

Auch wenn es einige Kritikpunkte an dieser koreanischen Studie gibt, wie die grobe Definition der LT3-Substitution: Als LT3-Substitution galt, wenn LT3 allein oder in Kombination mit LT4 genommen wurde. Es wurde nicht das Verhältnis T3:T4, den Grad der TSH-Unterdrückung, die Dauer einer LT3-Monotherapie, … untersucht, uns andere Studie keine Nachteile einer LT3 Substitution finden konnten, würde ich dennoch an Deiner Steille es mal ohne LT3 probieren.

Nun weiß ich nicht, warum Du überhaupt LT3 nimmst, es gibt jedoch noch andere Stellschrauben bei der Schilddrüsenhormonsubstitution, siehe unsere Broschüre Wiki: Mit Schilddrüsenhormonen leben! (Abendeinnahme, andere Hersteller, Dosis, …)

Viele Grüße,

Harald

wali1967

Antwort auf: Probleme mit der Einstellung

| Beitrags-ID: 427363

Liebe Frauke, lieber Harald,

vielen Dank für Eure Nachrichten.

Zu Frauke: Ja, die Nebenschilddrüsen arbeiten und alle Werte sind gut. Auch sonst bin ich rundum durchgecheckt und habe keinen Mangel. Für mich gibt es nur zwei mögliche Übeltäter: Die SD-Hormone oder meine Schmerzen in der BWS.

Zu Harald: Da die HRS nicht gleichmäßig auftreten und auch nicht täglich so schlimm sind, bin ich mir unsicher, ob es überhaupt etwas mit der SD-Medikation zu tun hat. Das T3 halte ich in meiner Dosierung nicht für den Übeltäter, wenn dann das T4, denn wenn das erhöht wurde, habe ich das immer bemerkt.Ich hatte mir erhofft hier vielleicht Betroffene zu finden, denen es ähnlich wie mir ergeht, um für mich mehr Klarheit zu bekommen.

Ganz liebe Grüße Anja

Antwort auf: Probleme mit der Einstellung

| Beitrags-ID: 427367

Hallo Anja,

Hast du es schon mal mit der Abendeinnahme von LT4 versucht?

Warum nimmst Du LT3?

Viele Grüße,

Harald

 

wali1967

Antwort auf: Probleme mit der Einstellung

| Beitrags-ID: 427369

Hallo Harald,

ja, ich habe lange gesplittet. Aber da war es auch nicht besser oder schlechter. Und da mein Blutdruck nachts eher hoch ist, möchte ich keine Abendeinnahme mehr machen. T3 nehme ich wegen durchgehend niedriger T3 Werte auf Verordnung meiner Endokrinologin. Nach der OP haben wir über ein Jahr gewartet, ob der Wert sich ohne T3 berappelt, hat er aber nicht. Es ging immer weiter abwärts. Deshalb dann T3 in sehr niedriger Dosierung genommen. Zunächst Thybon, da aber die Zerkleinerei bei so niedriger Dosierung einfach ein „Sch…“ ist, bin ich vor 2 Monaten auf Liotir umgestiegen. Das lässt sich mit den Tropfen prima dosieren und man hat nicht so einen ständig schwankenden Spiegel. Da ich die Probleme mit den HRS schon vor der T3 Medikation hatte, würde ich es dem nicht zuordnen. Beim T4 merke ich allerdings, wenn ich zu viel nehme. Gefühlt ist es immer noch zu viel, aber mal eben ändern ist ja jetzt auch nicht die beste Idee…

 

wali1967

Antwort auf: Probleme mit der Einstellung

| Beitrags-ID: 427388

Hallo Harald, mir hat Deine Frage nach dem Warum ich T3 nehme zu denken gegeben. Ich war heute bei meiner Kardiologin und wir haben noch einmal etwas überprüft: Meine Herzrhythmusstörungen haben sich rund 4 Wochen nachdem ich mit der Thybon Einnahme begann massiv verschlimmert. Vorher hatte ich wie fast jeder hier und mal Extrasystolen. Dann waren es immer wieder längere Episoden mit heftigen HRS. Im Gegenzug dazu habe ich meine FT3 Werte mal durchgesehen und eigentlich keine grossartige Veränderung mit Einnahme Thybon bemerkt. Deshalb die Frage an Dich: Warum geben die Ärzte überhaupt T3? Meine Endo ist im Urlaub, ich werde sie auch fragen… wenn sie wieder da ist. VG Anja