gerade bekam ich den neuesten Newsletter der „Schilddrüsenpraxis“, wieder mit einem interessanten Beitrag zum Thema SD-Hormone und ihre Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, Übersetzung eines Artikels der Thyroid Foundation of America.
Schilddrüsenhormon-Tabletten und andere Medikamente
Es gibt viele Menschen, die neben einem Schilddrüsenhormonpräparat wegen einer Unterfunktion andere, verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen. Dabei gibt es bei bestimmten Medikamenten Auswirkungen/Wechselwirkungen aufgrund mehrerer Faktoren.
Am bekanntesten ist das weibliche Hormon Östrogen
Frauen, die die Pille oder Östrogene nehmen, sollten überprüfen lassen, ob die Menge des Schilddrüsenhormons noch reicht. Häufig muss die Dosis erhöht werden. Wenn die Pille oder das Östrogen abgesetzt werden, muss die Dosis häufig gesenkt werden. – Auch während und nach einer Schwangerschaft muss die Schilddrüsenhormondosis fast immer angepasst werden. – Östrogene steigern die Bildung von Hormonbindungseiweißen, was die Erhöhung der Schilddrüsenhormondosis erfordert.
Präparate mit den Wirkstoffen: Colestyramin und Sucralfat
Colestyramin enthaltende Medikamente werden bei erhöhtem Cholesterin und Triglyzerid eingesetzt. Sucrafalt enthaltende Medikamente werden zur Behandlung und Verhütung von Magengeschwüren verordnet. Beide Präparate behindern die Aufnahme des Schilddrüsenhormons im Dünndarm.
Beide Präparate sollten daher mindestens erst 1 h nach Einnahme des Schilddrüsenhormons eingenommen werden, um eine Behinderung der Resorption des Hormons zu vermeiden.
Medikament zur „Blutverdünnung“
Patienten, die mit einem Medikament, welches den Wirkstoff Wafarin enthält, behandelt werden, sollten ihre Blutgerinnungswerte untersuchen lassen, wenn eine Dosisänderung des Schilddrüsenhormons vorgenommen wurde. Auch beim Auftreten einer Überfunktion muss die Blutgerinnung gestestet werden.
Schilddrüsenhormon verstärkt die Wirkung des Wirkstoffs Wafarin, so dass eine Änderung des Schilddrüsenhormons auch eine Änderung der Dosierung des Wafarin notwendig macht.
Medikamente mit Auswirkung auf den Leberstoffwechsel
Barbiturat: Schlaf- und Beruhigungsmittel
Phenobarbital: Epilepsie
Carbamezepin: Epilepsie
Rifampin: Antibiotikum
Durch Erhöhung des Leberstoffwechsels kommt es zur gesteigerten Bildung von so genannten Hormonbindungseiweißen. Das erfordert eine Erhöhung der Hormondosis.
Quelle: The Thyroid Foundation of America, Inc., Volume 19, Number 4; http://www.allthyroid.org/