Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261303

Hallo.

ich komme mehr oder weniger gerade aus der Isolierstation. Es war nur eine Nachsorge (Dosis unter 250).
Dadurch hat sich viel verändert.

Ich war auf der Isolierstation der städt. Kliniken Bielefeld Mitte. Die Station hat 8 oder 9 Zimmer, davon sind 2 Einzelzimmer.
Das Essen ist erträglich, Fernseher auf dem Zimmer, Telefon muß beim Einchecken angemeldet werden. Duschen auf Münzen ist inzwischen abgeschafft, die Toilette hat eine Absaug/ Unterdruckspülung. Das ist besonders Nachts eher unangenehm laut (besonders wenn der Bettnachbar muß). Die Betten empfand ich eher als unbequem zum schlafen, da es sich um harte Latexmatratzen handelt.
Die Zimmer befinden sich im Keller, wenn man etwas größer ist, kann man aber heraussehen. Sie befinden sich c.a. 150 cm über dem Boden, lassen sich nicht öffnen. Für die tägliche Messung muß man sich Plastiktüten über die Schuhe ziehen.
Über jedem Zimmer befindet sich eine Anzeige für die vorhandene Reststrahlung. Durch meine geringe Dosis und das ausreichende Abstrahlen meiner Nachbarin konnte täglich eine durch einen entsprechenden Kittel geschützte Putzfrau den Boden feucht aufwischen (sehr angenehm, da sich sichtbar Staub ablagert). Man hat uns auch erklärt, wir sollten vermeiden, Sachen auf den Fußboden zu stellen, da hier die Strahlung am höchsten sei. Handtücher und Waschlappen werden vom Krankenhaus gestellt. Wie der Handtuchwechsel erfolgt weiß ich nicht, ich war am 3. Tag wieder draußen.

Speiseplan:
Die gewünschten Speisen wurde jeden Morgen per Telefon angefragt und ob man mit den erhaltenen Speisen zufrieden war. Speiseplan liegt auf dem Zimmer, 3 Menüs zur Auswahl.
Das Essen wird auf einer Klappe im Flur im Zimmer abgestellt (ausklappbare Schranktür). Man muß es sich dann selbst holen und das Tablett dementsprechend auch wieder zurückstellen.

Aufgrund meiner geringen Dosis durfte ich nach ca. 24 Stunden nach Einnahme an die frische Luft, nur die Toilette auf der Isolierstation war Pflicht.

1998 hatte ich die RJT. Das verläuft etwas anders.
Das Bett wurde zusätzlich durch eine halbhohe Mauer zum Schutz des Personals abgegrenzt. Ich durfte aber meine eigenen Sachen nutzen. Handtücher und Waschlappen werden gestellt. Nach ausreichender Abstrahlung kam auch hier täglich die Putzfrau für den Fußboden.

Ich muß sagen, meine Erinnerungen an die RJT 1998 waren nicht so angenehm. Daher war ich dieses mal positiv überrascht.

Bis bald,
Moon