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Antwort auf: Neue Obergrenze für TSH-Wert für Menschen mit Schilddrüse?

| Beitrags-ID: 272768

Zu dem Thema habe ich einen noch neueren, aktuelleren deutschen Text gefunden…

http://www.schilddruese.net/oeffentlich/wissenschaft/news/news4436.php

„Prof. Dr. med. Rudolf Hörmann kommentiert:

Als Top-Arbeit haben wir für den Monat Mai 2005 eine aktuelle Arbeit zur Labordiagnostik ausgewählt.
Völzke und Mitarbeiter überprüften die Referenzwerte für Schilddrüsenhormone in Deutschland und stellen dabei Abweichungen zu den Herstellerangaben und den in anderen Ländern ermittelten Werten fest. Die Autoren schlagen neue deutsche Referenzbereiche für Schilddrüsenparameter vor.

Hintergrund
Die bisher üblichen Referenzbereiche für Schilddrüsenparameter insbesondere TSH (0,3 – 4 mU/l) wurden in letzter Zeit angezweifelt.
Von einigen Autoren wurde ein engerer Bereich vorgeschlagen (TSH 0,5 – 2,5 mU/l).
Ein zusätzlicher Einfluss kommt der Iodversorgung einer Bevölkerung zu.
Genaue Referenzwerte für Laborwerte sind nur bevölkerungsbezogen, methoden- und laborspezifisch festzulegen und zu definieren.

Methoden und Ergebnisse
Zur Etablierung der Referenzwerte wurden insgesamt 1488 Personen, 663 Frauen und 825 Männer untersucht.
Die Referenzpopulation wurde sehr sorgfältig aus einer weit größeren sog. krankheitsfreien Stichprobe (3915 Patienten) ausgewählt, indem Patienten mit vorher unbekannten Schilddrüsenerkrankungen ausgeschlossen wurden.
Im Serum bestimmt wurden: TSH, fT3, fT4 und die TPO-Antikörper. Zusätzlich wurde eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse durchgeführt.
Als Referenzbereich wurde der zwischen der 2,5% und 97,5% Perzentile gelegene Bereich genommen, dem 95% der Patienten zugehören.
An Hand dieses Vorgehens wurden folgende Referenzwerte ermittelt:
TSH 0,25 – 2,12 mU/l,
fT3 3,8 – 7,0 pmol/l,
fT4 8,3 – 18,9 pmol/l.
Insbesondere die Referenzwerte von TSH weichen von den Angaben des Herstellers der Bestimmungsmethode (0,3 – 3,0 mU/l) ab.
Sie unterscheiden sich auch stark von den amerikanischen Referenzwerten der NHANES-Studie.
Die Wahl des jeweiligen Referenzwertes führt zu unterschiedlichen Häufigkeiten von Schilddrüsenfunktionsstörungen in der Bevölkerung.

Resümee
Die Arbeit greift die jüngste Diskussion um die Gültigkeit der bisher allgemein üblichen Referenzwerte für Schilddrüsenfunktionsteste (TSH) auf und beschreibt eigene deutsche Referenzbereiche. Vor einem Abschluss der Diskussion und einer fälligen Neubewertung der Referenzwerte sind in nächster Zeit noch einige weitere Studien zu erwarten. „

Wobei ich die Festlegung der Normbereiche der fT´s für fragwürdig halte, da ja jedes Labor doch eigene Normbereiche hat. Bei meinem Labor liegen die Normwerte der fT´s jetzt schon höher…

LG Bettina