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BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: Studie Vandetanib (ZD6474) bei medullärem SD-Krebs

| Beitrags-ID: 280032

Hallo Lydia,

die genauen Details für die Zulassung dieses Medikaments kenne ich nicht – aber im Allgemeinen ist das mit der Übernahme eines in anderen Ländern bereits zugelassenen Medikaments leider lange nicht so einfach, wie man sich das als Patient vorstellt, selbst bei völlig „banalen“ Medikamenten und selbst, wenn die in anderen – europâisischen – Ländern schon seit Jahren vertrieben werden!

Das Problem haben wir ja grade hier in Frankreich – bei uns hat Merck die Herstellung von „Euthyral“ (T3/T4 Kombipräparat) ersatzlos eingestellt und dachte, sie würden von den französischen Behörden problemlos eine Einfuhrgenehmigung für Novothyral erhalten, dass (bis auf ein paar Zusatzstoffe) in der Zusammensetzung identisch ist. Aber Pustekuchen … die Unterschrift lässt auf sich warten, eventuell müssen sie völlig neue Zulassungsverfahren durchführen usw … wir haben Dutzende Briefe an die Behörde geschrieben, ob sie nicht bitte wenigstens eine vorläufige Einfuhrgenehmigung für Novothyral aus Belgien erteilen können … aber bis jetzt rûhrt sich nichts, in den Apotheken gibt es kein Euthyral mehr (in Frankreich das einzige Kombipräparat), und die Dummen sind die Patienten, die können sehen, wie sie jetzt T4 und T3 einzeln bekommen und mit 1/2 und 3/4 Tabletten zusammenstückeln bis die Proportionen stimmen …

Da wird es mit vollkommen neuen Krebsmedikamenten aus den USA sicher noch viel komplizierter … aber ich glaube, wenn sowas die Einstufung „Orphan“ hat, wird es ein bisschen einfacher, denn wenn es nur für ein PAAR Patienten bestimmt ist, da die Krankheit sehr selten ist, nehmen die Behörden es wohl nicht SO genau wie bei einem „Allerweltsmedikament“ wie SD-Hormonen …

Viel Erfolg und liebe Grüsse!

Beate

Mitglied im Forum seit 1999. Gründerin des französischen Schwester-Forums und -Vereins "Vivre sans Thyroïde" (seit 2000): www.forum-thyroide.net