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Antwort auf: FAQ: Blutabnahme und Schilddrüsenhormon-Einnahme

| Beitrags-ID: 295993

…nicht in Luft auflösen, sondern damit baden gehen (nur um im Bild zu bleiben);-)

Hier kommen tausende Werte:

Levothyroxine Monotherapy Cannot Guarantee Euthyroidism in All Athyreotic Patients
PLoS One. 2011; 6(8): e22552.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3148220/

Vielleicht hilft uns das Schaubild „Figure 2“ (weiter unten)? Bloß ich verstehe die logarythmische Darstellung des TSH nicht. Kann das jemand erklären?

Oh mann, wenn ich englischsprachig aufgewachsen wäre, dass würde das den Fortschritt sehr viel vereinfachen… ^^

1. Um herauszufinden, dass bei Thyroxin Patienten der T4 Wert generell höher ist als der T3, im Vergleich zu normalen Patienten, brauch ich keine Wissenschaftliche Arbeit, da muss ich nur mal in ein x-beliebiges Forum gucken wo Patienten ihre Werte posten…

2. Figure 2 versteh ich auf Anhieb nicht Beschäftige ich mich spätr vielleicht mal mit.

3. Wenn ich mal Wissenschaft für Dummies betreiben darf und Table 2 dazu verwende um ganz stupide Durchschnittswerte zu errechnen, dann ergibt sich folgendes Bild:

Bei den „normalen“ Patienten die gemessen wurden sind die Durchschnittswerte so:

TSH : 1,58
FT4 : 13,76
FT3 : 4,44

Bei den Patienten mit Levothyroxin Behandlung:

TSH : 1,52
FT4 : 15,39
FT3 : 3,76

Durch das besondere (abnormale) T4/T3 Verhältnis lässt sich da schwer vergleichen. Die Frage wäre nun ob diese Patienten insgesamt die gleiche „Lebensqualität“ haben, ob also mit FT4 : 13,76 und FT3 : 4,44 die gleich „gute Laune“ beim Patienten herrscht wie bei FT4 : 15,39 und FT3 : 3,76. Wenn ja, dann wäre meine These hinfällig, denn da der TSH Wert bei beiden Gruppen durchschnittlich fast gleich ist würde das bedeuten, dass man bei beiden Gruppen die selbe Lebensqualität mit dem gleichen TSH erreicht.

Wenn ich nun aber davon ausgehe, dass nur (oder fast nur) das FT3 wirksam ist wenn es um „Lebensqualität, gute Laune und Munterkeit“ geht, dann ergibt sich ein ganz anderes Bild:
Bei den „normalen“ Patienten ist bei einem Durchschnitts TSH von 1,58
der FT3 Spiegel bei 4,44. Also ein relativ hoher Wert im Vergleich zu den Levothyroxinpatienten, die bei einem Durchschnitts TSH von 1,52
einen FT3 Spiegel von nur 3,76 haben.

Wenn ich also nur das FT3 berücksichte, weil es ja das „wirksame“ Hormon ist und FT4 mal außen vor lasse, dann stelle ich bei dieser Milchmädchenrechnung fest, dass die Levothyroxin Patienten bei gleichen TSH mehr in Unterfunktion sind als die normalen Patienten.

Oder anders: Wenn ich den FT3 Spiegel als maßgebend für „Lebensqualität“ sehe, dann müsste ich bei den Levothyroxin Patienten mehr Tabletten geben, so lange bis der FT3 Wert auf einem vergleichbaren Level ist wie bei den „normalen“ Patienten. Dann würde aber der TSH noch weiter sinken und durchschnittlich wohl deutlich unter 1,52 liegen. Würde heißen: Ich erreiche die bei Levothyroxinpatienten die gleiche „Lebensqualität“ nur dann wenn der TSH Wert niedriger ist als bei den normalen Patienten. Und das sieht man ja auch in der Realität meiner Meinung nach. Bei mir zum Beispiel ist der FT3 am oberen Rand und der TSH sehr niedrig. Bei vielen anderen ist es auch so. Und die T4 Werte schieben wir dann einfach als „unwichtig“ zur Seite, was es vielleicht nicht ist, aber es geht irgendwie nicht anders.

Wenn meine These stimmen würde, dass nur das FT3 für „Wohlbefinden“ zuständig ist, dann würde das bedeuten, dass die TSH Werte von (Levo)Thyroxin Patienten anders bewertet werden müssen als bei „normalen“ Patienten. Man müste also akzeptieren, dass bei Levothyroxin Patienten der TSH immer etwas niedriger sein muss als bei normalen Patienten, ohne dass man von einer „latenten Überfunktion“ sprechen muss.

Und das würde auch bedeuten, dass diese ganze Panik bei SD-Krebs Patienten, die jetzt ausbricht und die da heißt „TSH darf nicht zu niedrig sein“ zweifelhaft ist. Wie gesagt: Bei Levothyroxinpatienten kann der gleiche TSH Wert wie bei normalen Patienten offenbar nur dann erreicht werden wenn man einen niedrigen T3 Wert akzeptiert.

Man müsste also erstmal klären was bei Patinten ohne Schilddrüse die Thyroxin bekommen überhaupt eine „latente Überfunktion“ ist. Ich geb zu, das ist alles recht kompliziert meine Überlegungen.

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