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HaraldBundesgeschäftsführer
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follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

Antwort auf: Kostenarstattung von rhTSH bei der PET?

| Beitrags-ID: 296622

Hallo Elisabath,

freut mich mal wieder was von Dir zu hören und vor allem, dass es Dir gut geht.

Thyrogen bei der PET ist abrechungstechnisch ein komplizierter Sonderfall.

Problematisch ist ja schon die Kostenerstattung der PET. Die PET ist ja keine ambulante Kassenleistung beim Schilddrüsenkrebs.

Und auch bei stationären Aufenthalt kann die PET nur durchgeführt werden, weil dies über das Klinik-Budget läuft.

Meine Frage daher zur erst:
Wird die PET ambulant oder stationär in einer Klinik durchgeführt?

Nach der neusten Gesundheitsreform können bei seltenen Krankheiten (und dies bei Dir ja sogar besonders der Fall) die Kliniken nun auch leichter ambulante Leistungen erbringen.

Nach § 140b Abstz 4 des Sozialgesettbuch V:

Die Krankenhäuser sind unabhängig von Satz 3 im Rahmen eines Vertrages zur integrierten Versorgung zur ambulanten Behandlung der im Katalog nach § 116b Abs. 3 genannten hochspezialisierten Leistungen, seltenen Erkrankungen und Erkrankungen mit besonderen Behandlungsverläufen berechtigt.

und § 116b Absatz 3

Zur ambulanten Behandlung folgender hochspezialisierter Leistungen, seltener
Erkrankungen und Erkrankungen mit besonderen Krankheitsverläufen können in Ergänzung
zur vertragsärztlichen Versorgung mit Krankenhäusern Verträge geschlossen werden:
….
2. seltene Erkrankungen und Erkrankungen mit besonderen Krankheitsverläufen
– Diagnostik und Versorgung von Patienten mit onkologischen Erkrankungen

Die Kliniken schließen mit den Krankenkassen hierfür Verträge. Die Fallpauschalen spieln dann hierfür keine Rolle.

Ich denke mit dieser Änderung sollte es eigentlich kein Problem sein, eine PET mit Thyrogen von der Krankenkasse über die Klinik erstatt zu bekommen.

Eine Begründung, warum Thyrogen eingesetzt werden muss, wäre für mich, dass ein erhöhter TSH bei Dir nur für diagnostische Zwecke gebraucht wird, und kein therapeutischen Nutzen hat (weil eine RJT nicht mehr sinnvoll ist, da die Krebszellen kein Jod mehr speichern).
Im Gegenteil: eine Unterfunktion birgt das Risiko, dass eventuell vorhandene Krebszellen unnötig lang durch das TSH stimuliert werden.

Viele Grüße
Harald